Modern-Fingerstyle-Guitar, Singer/Songwriter, Folk aus Köln
(ro) Nicht ohne Grund hat sich Sophie Chassée in den letzten Jahren einen vorzüglichen Ruf in der Modern-Fingerstyle-Szene erarbeitet. Mit nunmehr vier veröffentlichten Alben, sowie diversen nationalen und internationalen Konzerten, hat sie sich als eine der vielversprechendsten Künstlerinnen ihrer Generation etabliert. Seit 2023 ist sie zudem bei Roof Music unter Vertrag, was ihre wachsende Bedeutung in der Musikszene unterstreicht.
Mit ihrem neuen Album, betitelt „Attachment Theory“, entführt uns die 27-jährige Frau Chassée zusammen mit ihren famosen musikalischen Begleitern und Begleiterinnen ( die ich am Ende des Artikels aufgezählt habe) auf eine wohlklingende, emotionale Reise durch die Untiefen von Lebensbrüchen, Herzschmerz und kaputten Beziehungen – als gäbe es tatsächlich eine Theorie, eine Formel, die den schrecklichen Kummer erträglicher machen könnte.
„Attachment Theory“ besteht aus zehn sorgfältig gestalteten Songs, die den Hörer/die Hörerin nicht nur musikalisch fesseln, sondern auch lyrisch in der Seele berühren.
Hierbei ist Sophie Chassées wunderbar filigranes, locker lässiges Gitarrenspiel wahrlich bewundernswert und lässt mich an entsprechende Größen wie Andy McKee, Tracy Chapman oder Ben Howard denken.
Perfekt dazu passt der warmherzige Sound ihrer Stimme, der sowohl zart als auch kraftvoll klingt und mit der sie eine wache, verführerisch frische Atmosphäre ins Klangbild zaubert.
Oft schwebt über allem ein Hauch von sanfter Melancholie, der dazu einlädt, einmal mehr nach den Essenzen des eigenen Lebens zu schürfen. Denn wer kennt sie nicht, die Freundschaften, die zerbrochen sind, die Träume, die verblasst sind und die ständige Suche nach Identität in einer Welt voller Unsicherheiten.
Chassée versteht es sehr gut, diese universellen Themen in Worte zu fassen – so nahbar und authentisch, dass sich der Hörer/die Hörerin mit ihnen identifizieren kann.

Die Art und Weise, wie Sophie Chassée ihre Songs strukturiert, zeugt von einem tiefen Verständnis für musikalische Dynamik.
Keine Frage, sie weiß genau, wann das Tempo gedrosselt oder angezogen werden muss, um den emotionalen Gehalt der Songs zu verstärken.
So wird ganz wunderbar in Momenten der Stille Raum für Reflexion geschaffen und in kraftvollen Passagen Gelegenheit für die Entfaltung einer Welle aus Energie und Leidenschaft gegeben.
In „The Last Journey of the Wren“ zum Beispiel zeigt die Musikerin eindrucksvoll, wie sie verschiedene Techniken miteinander kombiniert: harmonische Tapping-Elemente, percussive Klopfgeräusche auf dem Gitarrenkorpus und filigrane Melodien verschmelzen zu einem Klangteppich, der sowohl intim als auch expansiv wirkt.
Manchmal scheint es fast so, als würde die Gitarre selbst sprechen – rau und verletzlich zugleich, ein Echo der Gefühle, die Sophie in ihren Texten thematisiert.
Mittlerweile hat sich Sophie Chassée nicht nur als Solokünstlerin etabliert; sie steht inzwischen auch mit weltbekannten Gitarristen wie Jon Gomm oder Joscho Stephan auf der Bühne. Es ist kein Zufall, dass sie in diesen Kreisen spielt – ihr Talent ist unbestreitbar und wird von anderen Musikern respektiert und bewundert. Wenn sie auftritt, zieht sie das Publikum sofort in ihren Bann; man kann förmlich spüren, wie jeder Ton durch den Raum schwingt und Herzen berührt.
…(Rosie..)..
Songliste:
1. What Fathers Do
2. Stars
3. Dear Marie
4. User Not Found
5. Bury You Alive
6. Don’t Give A F***
7. What I’m Not
8. The Last Journey of the Wren
9. Memories of You
10. Fleeting
Band:
Sophie Chassée ( Gesang, Akustik- u. E-Gitarre, Bass, Klavier)
Segolene de Beaufond ( Geige)
Pauline Buss ( Bratsche)
Ella Rohwer ( Cello)
Torsten Reinbott (Schlagzeug)
Jonas Axt ( Keyboard, Klavier, Pad)
Carla Köllner (Streicherarrangements)
Peter Seifert & Tim Richter (Percussion)
Foto: Carsten Wohlfeld
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