Geradliniger Blues / Bluesrock aus Wien
(ro) In der lebendigen Musikszene Wiens hat sich der Gitarrist und Songwriter Peter Kern als ein vortrefflicher Vertreter des elektrischen Blues etabliert. Mit seinem jüngst erschienenen Album „Guitar Man“, das eine ausgewogene Songsammlung eigener Werke präsentiert, zeigt er einmal mehr seine tief verwurzelte Leidenschaft für dieses Genre. Kerns Stil ist eine kraftvolle Fusion aus Blues, Rock’n’Roll und Boogie, fein gewürzt mit einem guten Schuss Soul und einer Prise Country.
Bereits mit 15 Jahren betrat der 1973 geborene Kern die Bühnen, ein junger Mann mit einer Gitarre, die für ihn mehr als nur ein Instrument war – sie war sein Sprachrohr, sein Ventil, sein Weg zur Selbsterkenntnis.
Bald schon folgten Erfolge, die ihn in die Reihen der großen Namen des Genres katapultierten.
Er spielte mit Legenden wie Big Jay McNeely und Louisiana Red, und sein dritter Platz bei der internationalen Blues-Challenge 2001 in Memphis, Tennessee, war nicht nur ein persönlicher Triumph, sondern auch ein Zeichen für die wachsende Bedeutung seiner Stimme in der österreichischen Blues-Szene.
Die handgemachte und unverfälschte Musik auf diesem Album hält sich gar nicht erst mit belanglosen Nebensächlichkeiten auf, sondern zeigt gleich mit dem ersten Song „One more Kiss“ wohin die Reise geht und zielt dabei direkt ins Nervenzentrum der geneigten Hörerschaft.
Mit lockeren Instrumenten, dynamisch lässigen Gesangsparts und eingängigen Refrains bohren sich die Songs in den Kopf und kreisen dort voller Euphorie und Lebensfreude, bis der Hörer ihnen gänzlich verfallen ist.

Dabei agiert Herr Kern zusammen mit seinen kongenialen Partnern Richard Haasz (bass), Michael Strasser (drums), Andreas Köhalmi (Harp) und Csanad Igali ( Piano) mit soviel Spielfreude und macht mit seiner Musik so viel Dampf, dass man nicht anders kann, als dazu durch das Wohnzimmer zu tanzen oder zumindest mit den Füßen zu wippen.
Ein ganz persönliches Highlight habe ich hier natürlich auch, nämlich den wunderbar groovenden Titeltrack „Guitar Man“, der eine gelungene Hommage an Kerns innige Beziehung zur Gitarre aufweist.
In einer vehement den Bewegungsdrang fördernden Rhythmik ist sie weit mehr als nur ein Instrument; sie verleiht mit ihrer einnehmenden Melodik, teilweise beglückender Entschleunigung oder gar euphorisierender Heftigkeit jedem Song eine besondere Intensität und trifft mitten ins Herz.
Was sagt Peter Kern selbst zu seinem neuen Album?
“Ich spiele, was ich bin – nicht, was ich kann. Im Blues kannst du dich nicht verstellen oder verstecken, du zeigst alles von dir – und nur von dir. Die Liebe zu meinen Vorbildern, den echten, alten, authentischen Blues-Musikern wie Magic Sam oder Jimmy Reed zeige ich nicht, in dem ich sie kopiere. Ich möchte diese Musik leben, wie sie sie gelebt haben. Authentisch, echt und erdig. Mit meinem Stil, meiner Stimme, meinem Herzen. Und ihnen so Respekt und Dankbarkeit erweisen. Meine Songs sind meine Songs – inspiriert durch eine Zeit, die lange vorbei aber niemals vergessen ist.”
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ohja, mit „Guitar Man“ hat Peter Kern ein veritables Werk geschaffen, das nicht nur musikalisch Freude bereitet, sondern auch die zur Zeit trüben, kalten Wintertage erwärmt.
Das Schöne an allen 15 Songs hier ist, dass sie ein kleines musikalisches Paradies in diesen unwirtlichen ökonomischen und ökologischen Krisen eröffnen, wobei die Gitarre, bzw. der Blues, wie Kern es so treffend beschreibt, ein verlässlicher Begleiter sein kann…(..Rosie..)..
Songliste:
01. One More Kiss
02. Good as Well as Bad
03. Guitar Man
04. Nobody Can Keep My Spirit Down
05. I Don’t Need No Doctor
06. Guardian Angel
07. Keep On
08. Don’t Think It’s Over
09. The Friend
10. Do It While You Can
11. Rambler
12. Ain’t It a Shame
13. What I Like About the Blues
14. I Get High
15. We’re Gonna Make It Someday
Band:
Peter Kern: guitar, vocals
Richard Haasz: bass
Michael Strasser: drums
Andreas Köhalmi – Harp
Csanad Igali – Piano
All Songs written and composed by Peter Kern
Recorded and Mixed by Constantin Weiser Mastered by Mischa Janisch
Photos by Thomas Bartonik
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