(jm) Dieses Album bildet den zweiten Teil einer Duologie mit dem 2023 erschienenen Spontaneous Floating Rock Creations. Stilistisch klar improvisiert, wurde alles „im Moment“ geschaffen – kraftvolle, fließende Improvisationen zwischen Gesang, Gitarre und Orgel, getragen von pulsierenden Rhythmen…“ so Liquid Orbit selbst über ihr Werk.
„More Spontaneous Floating Rock Creations“ ist ein mitreißender, kosmischer Trip voller organischer Energie. Mit einer Laufzeit von fast fünfzig Minuten – insbesondere dem epischen Finaltrack von über zwanzig Minuten – entfaltet sich ein freies, zeitloses Klanguniversum.
Die Opening-Stücke („Have You Ever Heard?“, „Non-Gravity Hop…“, „Partir Dans L’Espace“) starten dabei kraftvoll und groovend, mit dynamischem Schlagzeug, intensiven Gitarrenriffs und warmen Keyboard-Teppichen – ein fesselnder Auftakt, der sofort ins Hier und Jetzt versetzt.
„A Million Dreams Are Keeping Me Awake“ balanciert zwischen träumerischen, flirrenden Melodien und einem hypnotischen Drive – ein atmosphärischer Mittelteil, der Raum für gedankliche Entfaltung und im wahrsten Sinne des Wortes „eine Million Träume“ lässt.
Und dann das große Finale: „While Sylvia Is Repairing The Launch Vehicle Adaptor“ ist das zwanzigminütige Herzstück des Albums: langsam iniziiert durch ein stetiges Keyboard-Motiv, steigert sich der Track zu einem pulsierend-jazzy Trip mit treibenden Rhythmen. Ein langsamer, aber stetiger Aufbau, der sich schließlich kraftvoll entfaltet – ein Meisterwerk der Improvisation.
Ein Blog-Review bringt es treffend auf den Punkt: „Even the vocals are improvised on the spot! No additional overdubs!!“ – und beschreibt den finalen Track als „great build and a fantastic track“ (writingaboutmusic.blogspot.com).
Diese Spontaneität macht das Album lebendig, authentisch – mitreißend, aber auch rauh und ungezähmt. Wie schon bei Spontaneous Floating Rock Creations gibt es keine Studio-Perfektion, sondern rohe, organische Musik — das kann für einige Zuhörer herausfordernd sein, ist aber genau das, was Liebhaber improvisierter psychedelischer Klangräume suchen.
Fazit: More Spontaneous Floating Rock Creations ist ein beeindruckendes Statement, das die Stärke von Liquid Orbit im improvisierten Raum unter Beweis stellt. Für Fans des Psychedelic-, Stoner- und Space-Rocks bietet das Album einen intensiven, bewusstseinserweiternden Ritt durch Zeit und Raum. „While Sylvia Is Repairing The Launch Vehicle Adaptor“ bildet dabei einen zwanzigminütigen epischen Höhepunkt des Albums von kraftvoller, meditativer und wahrhaft kosmischer Atmosphäre. Das Album lebt von seiner Authentizität durch Spontaneität – roh und echt, ohne Schnörkel. Ein exzellentes Album für Hörerinnen und Hörer mit musikalischem Mut und Lust auf echtes, improvisiertes Lebensgefühl im Klang.
Format: Digital-Album (Streaming + Download, u. a. in FLAC 24-Bit/44.1 kHz). Liebevoll gestaltete Gatefold-Vinyl-Edition über Clostridium Records und CD über Hotshot Records erhältlich (Liquid Orbit)
Tracklist:
- Have You Ever Heard? – 08:41
- Non-Gravity Hop With No Shoes On – 05:01
- Partir Dans L’Espace – 05:20
- A Million Dreams Are Keeping Me Awake – 09:46
- While Sylvia Is Repairing The Launch Vehicle Adaptor – 20:08
Kurzbiographie: Liquid Orbit ist eine psychedelische Space-Rock-Band aus Bremen, bestehend aus Sylvia Köpke (Gesang, Blockflöte), Anders Becker (Orgel, E-Piano, Synths, Mellotron), Ralf Höpken (Bass), Andree Kubillus (Gitarre) und Steve Wittig (Schlagzeug, Percussion) Gegründet bereits 2010, kombinieren sie groovigen Space-Rock mit hypnotischen Improvisationen und Retro-1970er-Klängen. Zu ihrem bisherigen Diskografie-Repertoire zählen u. a. Liquid Orbit (2016), Game Of Promises (2019), Spontaneous Floating Rock Creations (2023) und nun More Spontaneous Floating Rock Creations (Jens M.)
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