(vo) Nach einer problemlosen Freitagnachmittag Anfahrt über die Autobahnen 46, 1 und 44, nur drei Staus, traf ich gegen 15 Uhr 30 im flachen Land in Verne ein und stieß auf dem Feld vor der Rockscheune gleich auf einige Bekannte und mir gleichgeschaltete Musikfreunde.
Heute sollten einige Bands aus unserem Sounduniversum in eben dieser Rockscheune in Verne aufspielen, geplant waren Le Mur, The Pancakes, Space Debris und Aphodyl.
Leider klappte das mit den Pancakes nicht.
Aber die Veranstalter, die Underground Äxpärten um Dieter und Kalle, ließen diverse Festnetzanschlüsse glühen und grooven und schufen, natürlich mit Hilfe der beteiligten Musiker, eine einmalige Band: The Spacecakes.
Die bestand aus Paul Pott, Tom Bartsch, Dr.D., Dennis Gockel und einem meinem Namensgedächtnis gänzlich entflohener Saxophonspieler.
Diese fünf Jungs legten nach Le Mur los und improvisierten, was die Instrumente hergaben. Space Rock würzten die Soundbäcker mit diversen anderen Sprengseln der psychedelischen Art, das es eine Art hatte.
Eben einen Weltraumkuchen mit Sternchen.
Aber los ging das Festival der Underground Äxpärten um 16 Uhr mit Le Mur aus Bochum und Oberhausen / Ruhrpott.
Und dieser Pott kochte.
Janine am Bass und Keyboard, Georgios am Schlagzeug und Matthias an der Gitarre, Saxophon, Keyboard und Mikrophon (hoffentlich hab ich nix vergessen) heizten uns ganz schön ein und machten mit uns eine Reise durch ihre beiden bisher erschienen Alben „In Tenebris“ und „Silentia Nova“.
Wobei ich noch anmerken möchte, das „In Tenebris“ nun auch seit ein paar Tagen auf Vinyl vorliegt, auf weißem Vinyl.
Bisher gab es die Aufnahmen nur als Silberling.
Außerdem stellten sie uns auch noch einige neue Kompositionen, die bisher noch nicht außerhalb ihres Proberaums zu hören waren, vor.
Was machen die drei denn nun für eine Musik?
Um das zu beschreiben, mußt du etliche Schubladen deines Musikschranks aufmachen und außerdem deine Ohren auf ungängige Musik einstellen.
Viele Arten von Rock, Folk, Jazz, Blues und Metal werden zusammengemischt oder in Einzelteile zerlegt und auf die außergewöhnliche, eben die Le Mur Art, dargeboten.
Das Publikum belohnte ihre Musik mit Applaus und nach dem Auftritt mit dem Öffnen der Geldbörsen, um Vinyl, Silberlinge und T-Shirts zu erwerben.
Und nun fangen wir mal an: Winnie improvisiert einige Melodien auf seinem Board, Christian steigt mit leichtem Gerben der Felle mit ein, Tommy legt ein Riff dazu, Mitja groovt mit den dicken Saiten dazu und schon ist eine der schönsten Arten, Musik zu machen, in vollem Gange.
Space Debris sind die Meister dieses Zusammenspiels und -führens verschiedener Stimmungen und Rock Stile. kein jemals von ihnen gehörtes und aufgenommes Stück ist in der Wiederholungsschleife, gleicht sich oder schießt nur ins Kraut..
Kraut Rock trifft auf Hard Rock: Spannend, explosiv, slow und fast, verschroben und geradeaus, neben der Spur und kurvenreich, genial und „Ihre Kunst kommt von Können“.
Auch der Spruch „Gleich und gleich gesellt sich gern“ existiert im Wortschatz dieser Truppe nicht.
Bei manchen Stücken gibt es zwar so eine Art Grundgerüst, aber das Drumherum wird bei jedem Konzert der Jungs aus Baden-Württemberg neu erfunden und fusioniert.
Nach ihrem knapp zweistündigen Auftritt war der Vierer mit vier Steuermännern fix und alle…..alles gegeben und glücklich und zufrieden.
Glücklich und zufrieden war auch das Publikum.
Die psychedelischen Kraut Rock Reiter „Aphodyl“ aus der Haupststadt waren nach einer knapp 10-stündigen Autobahn Odyssee doch noch rechtzeitig zu ihrem Auftritt in der Nacht am Start.
Sie begannen ihren Trip um ca. 23 Uhr 30 und beendeten ihn so gegen 05 Uhr am Morgen!
So wurde mir später berichtet, da ich leider den Klängen von Sabine, Percussion und Theremin, Holli , Gitarre und Gesang, Andre Gitarre und Arno am Bass nur bis gegen 0 Uhr 30 wegen anderweitiger, Samstägiger Exkursionen folgen konnte.
„Rainbow und God Machine“ standen als erste auf der Playliste, wobei mir die gegenseitigen Gitarrenrifflagen von Andre und Holli bei ersterem Stück besonders gefielen, Hollis Stimme sorgte für zusätzliche Stimmung unterm Scheunendach, Biene und Arno groovten den Grund unter die Füße.
Psychedelischer Krautrock, der uns in Grund und Boden stampfte und gleichzeitig unters Scheunendach fliegen ließ.
Scheunen Dank auch!
Ich will nur hoffen, das ich als Vinyljunkie in Zukunft erleben darf, das mich die Musikprodukte der Band auch mal auf Vinyl aphodylisieren.
Abschließend bedanke ich mich bei allen Beteiligten für einen ergiebigen Wochenendstart, bis zum hoffentlich nächsten Mal in diesem netten Musiktheater…..(Volker)
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