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Flayed – Symphony For The Flayed

Flayed(ch+to) Ein gutes Jahr nach der endgültigen Bandgründung veröffentlichten Ende Oktober 2014 die französischen Rocker FLAYED ihr Debütalbum „Symphony For The Flayed“ via Klonosphere Records. Für die Produktion standen der Band Raphaël Cartellier und Romain Gayral im Studios Cartellier zur Seite.
Gegründet wurde die Band 2012 in Vienne Frankreich, mit Julien Gadiolet, Lead Guitar, Rico, Rhytmus Guitar, Charly, Bass, Raph, Orgel. Renato, Lead Vocals und Jean Paul, Drums.
Das Resultat der sechs Mann starken Besetzung ist eine frische Mixtur aus verschiedenen Elementen alt bekannter Soundstrukturen ala AC/DC, Deep Purple und mehr, mit satter Rock-Attitüde. Die Gitarrenriffs sind einprägsam, knackig und rotzig. Die Orgel tönt eindringlich, begleitend sowie ausfüllend durch den allseits präsenten Rock or Die – Rhythmus. Die Stimme des Sängers (mit ähnlichen Klangfarben wie John Bush von Armored Saint/Anthrax) ist dazu allemal die gehörte Reise wert.
Wer diese Art Sound von Gleichstrom -Wechselstom der Bon Scott Ära sowie benannter Kollegen gerne hört, ist hier genau richtig. Auch diverse Einflüsse von „Armored Saint“ vom vorzüglichen, 2010 erschienenen „La Raza“ Album, natürlich dort ohne Orgeleinsatz, drängen sich hier auf! Das kann aber auch in Allem an besagter Gesangsstilistik und Stimmfrequenz des Sängers liegen. Das ist in diesem musikalischen Sinne auch gar nichts schlechtes und steht hier eher für ein äußerst hörenswertes Kompliment.
Natürlich treten auch noch weitere Versatzstücke anderer Combos aus diesem Genre zu Tage. Aber wie auch immer die Einflüsse sein mögen oder bei jedem einzelnen Zuhörer prägend herausragen, die Hauptsache ist doch einfach, Spaß zu haben. So wie es eigentlich auch sein sollte.
Das Album beginnt mit „Sweet Coverage“. Die klangvolle Orgel in bester Purple Manier stimmt den Song ein. Vom auflodernden Rhythmus geht es rein in den Gesang. Der Sound nimmt gekonnt Fahrt auf und gibt gleich mal die weitere Richtung vor. Das eingestreute Gitarrensolo lockert zusätzlich den eingängigen Klangteppich auf.
Weiter geht’s mit dem Powersong „Old Manners“. Die Band dreht sehr schwungvoll und mitreißend die Regler auf. Vollgas-Rock wie man ihn einfach gerne hört. Julien spielt sein Gitarrenparts schnell und gekonnt. Den Antreiber unterstützen die gezielt eingestreuten Orgelpassagen, die das gesamte Highway-Rhythmuspaket weiter anheizen und untermalen. Eine Fahrt in voller Geschwindigkeit auf der allseits beliebten Rock`N` Roll-Achterbahn. In eine ähnlich flinke, spielfreudige Kerbe schlagen Titel fünf „Superhero“ und das siebte Stück „Never Unleash My Hand“. So werden von Anfang an erst gar keine akustischen Gefangenen gemacht und die Flayed-Rockmaschine treibt diese Songs beherzt durch die Boxen.
Alle zehn Stücke sind zudem Abrock- und Mitgroovekompatibel von Anfang bis Ende, direkt ins Herz und Hirn der Rock or Die – Bruderschaft. Das macht sich besonders beim dritten Midtempo Gassenhauer „Don’t Cross My Property“ und Nummer neun „Maschinefun“ ziemlich gut im Nackenbereich.
Die Stimmung von „Son Of Sickness“ ist wiederum sehr vielfältig in Bezug auf Arrangements, Riffs, Gesang und Tempowechsel. Immer wieder kommt diese leckere bösartig wabernde Orgeltontastatur zum tragen. Dabei schmeckt die gut gewürzte Akustiksauce allgemein nach Deep Purple, AC/DC und weiteren stilistischen Bandhäppchen vergangener Tage. Das gut durchmischte heiße Gebräu enthält aber stets seine ganz eigene genussvolle Note.
Wenn nun die Flayed-Bandköche weiterhin Ihr gehaltvolles Soundmenü zum Besten geben, gedanklich noch Billy Gibbons (ZZ Top) zum abschmecken einladen um die Blues angehauchten, satt aufspielenden Stücke wie „Symphony For The Flayed“ und „Upside Down“ unters hungrige Volk zu werfen, dann kommt wirklich wahre Freude auf!
Einen würdigen Abschluss bietet „Free Mind“. Stampfend wie ein lässig dahin tuckerndes Dampfross mit feinen, dahin gleitenden Orgelklängen, wird hier der gute alte Blues Rock fett und modern aufgespielt, zelebriert sowie eigenständig interpretiert. Ein schmackhaftes Ende dieser hörenswerten Scheibe.
Abschließend meinen wir, das Flayed mit Ihrem Debütalbum und diesem, aus vielen Zutaten heiß serviertem Rockmenü, ziemlich lässig, kraftvoll und unbekümmert daher kommen. Keine großartig neue Rockrevolution, aber mit jeder Menge Feeling, fettem Soundgewand und einprägsamer Spielweise aufgetischt. Wenn die Band zu einer Live Audienz in unsere Gefilde kommt, sollte man sich dieses akustische Mahlzeit auf jeden Fall einverleiben.
Auch wenn wir nicht an purer Übersättigung dahin gerafft wurden, sagen wir jetzt nur noch Eines dazu: „lasst Rocken Kumpel!“
(Charly+Tom)

Flayed

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