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Pressor – Weird Things

(as) Auf dieser EP fungiert der Synthesizer als maßgebliche Klangquelle und tonangebender Stimmungsmacher, auch wenn „Pressor“ eine Band im Spektrum Stoner Rock bis Doom Metal bleiben. In den vier fünf bis fast zehn Minuten langen Songs auf „Weird Things“ geht es also gleichermaßen heavy wie spacig zu.

Die Gruppe aus der russischen Großstadt Kostroma steht mit ihrem Stil im Zeichen vieler ähnlich aufgestellter Acts aus der kleinen, feinen Szene am vorderasiatischen Rand. Das schleppende „Heavy State“ lässt sich mit seinem unheilvollen Riff und einigen Horrorfilm-verdächtig flirrenden Soundeffekten als längeres Intro begreifen, bevor es mit dem Titelstück richtig losgeht.

„Pressor“ ziehen das Tempo an und zeigen ihr ruppiges Gesicht, komplett mit Gegröle aus dem Sludge-Baukasten, wobei man den Songtext jedoch gut versteht. Dieser hebt ferner die Struktur der Komposition hervor bzw. umgekehrt folgt die Musik der Stimmung, die das Gesungene zum Ausdruck bringt.

In Hinblick darauf scheint es den Mitgliedern oder zumindest dem Sänger dreckig zu gehen, denn auch wenn er das folgende „Tripping Deep“ mit mehr melodischem Feingefühl vorträgt, wirken er und das Stück selbst (zischender Synthie inklusive) nachgerade gequält. Dafür ist ausgerechnet diese längste Nummer die eingängigste, nicht zuletzt dank ihres wippenden Hauptmotivs.

„Hexadecimal Unified Insanity“ geht im Anschluss als groovender Orgel-Doom durch und ähnelt dem Opener, womit „Pressor“ einen stimmigen Bogen vom Anfang bis zum Ende dieses auch optisch (Digipak mit hübschem Cover und Layout) einiges hermachenden Kurzformats spannen. „Weird Things“ kann man als Genre-Begeisterter also vorbehaltlos beim Label beziehen.

Man bräuchte sich demnach auch nicht zu wundern, falls demnächst eine größere Plattenfirma bei „Pressor“ anklopfen würde; verdient hätte die Combo es jedenfalls.

Label: BNiL

http://noname666.bandcamp.com

28:21

Heavy State 05:08

Weird Things 07:42

Tripping Deep 09:45

Hexadecimal Unified Insanity 05:44

Andreas Schiffmann

Filed under: Album Reviews, Doom, Heavy Rock, Sludge, Space, Stoner, ,

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