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Zayn – Evolution Made Us

(as) Diese Kroaten möchten ohne Gesang viel sagen und reüssieren dabei nicht auf allen Ebenen. Bei „Evolution Made Us“ handelt es sich um ein kompaktes Konzeptwerk über menschliche Entwicklung im Sinne der darwinschen Evolutionslehre, was sich rein von der Musik her allerdings nicht erschließt, denn die Gruppe kleidet die Thematik auf relativ herkömmliche Weise aus. Ihre Ausdrucksform? Harter Progressive Metal mit tieffrequenten Gitarrenriffs, die eindeutig aus der neuen Schule des Genres stammen.

Die Stücke „Tall As Mountain“ (unheilvoll düster) und „Old As Earth“ (ein Pendel zwischen heavy und freischwebend) lassen sich nicht nur in Hinblick auf ihre Titel als umfassende thematische Klammer verstehen, sondern auch bezüglich ihrer ziemlich eingeschränkten stilistischen Bandbreite, wobei selbst das letztgenannte in seiner Kürze repräsentativ ist: „Zayn“ orientieren sich deutlich an Vorgaben, die beispielsweise die Briten „Haken“ in jüngerer Zeit gemacht haben.

Zuckerbrot und Peitsche – so lautet gewissermaßen die Devise im Zusammenhang mit dieser EP, auch wenn „Zayn“ darauf achten, den Dualismus zwischen Hart und Zart nicht allzu vorhersehbar zu gestalten. Stattdessen überraschen wiederholt elektronische Einsprengsel, und der Sound ist unabhängig davon, dass sich die Musiker einer modernen Klangästhetik verschrieben haben, sowohl druckvoll als auch organisch geblieben.

Das ist auch deshalb angebracht, weil die Gruppe die Natur als sinnstiftendes und ausgleichendes Element in unser aller Leben darstellen möchte; dass man dies andererseits nicht zwangsläufig anhand ihrer Kompositionen erkennt (unter atmosphärischen Gesichtspunkten würde auch ein Space-Konzept dazu passen), ist wie gesagt noch ein Manko von „Zayn“.

Wer indes zeitgemäßen Prog-Stoff schätzt, pfiffige Rhythmusarbeit gegenüber allzu dominanten Melodien vorzieht und auf Gesang verzichten kann (lediglich im Opener spricht gegen Ende eine Frauenstimme), darf sich diesen hoffnungsfrohen Act dennoch zu Gemüte führen. Ein ganzes Album wäre in dieser Form jedoch ein wenig öde.

http://holyzayn.com

16:07

Tall As Mountain 04:09

Barbarogenius 03:24

Homoerectus 03:32

Metamorphos 03:25

Old As Earth 01:35

Marko Dragičević (g)

Bojan Gatalica (g, keys)

Miran Kapelac (b, keys)

Alen Rožman, Bojan Gatalica (d)

Martina Cug (v)

Andreas Schiffmann

Filed under: Album Reviews, Heavy Rock, Metal, Prog,

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