(hjs) Es liegt nun der zweite Longplayer der Hamburger Band vor. Nach der EP „The Goat Ritual“, die Ende 2014 rausgebracht wurde und dem Album „Scars & Crosses“ soll es nun etwas heftiger zur Sache gehen.
Das erste Stück „Before I Disappear“ startet etwas doomig, geradezu tragend. Doch dann „schnappt“ Sängerin Mona Miluski das erste Mal richtig zu. Agalloch lässt grüßen. Abwechselnd mit Klargesang peitscht sie durch den Song. Da hörte ich doch schon den ersten Anspieltipp. „Shine Equal Dark“ macht nahtlos weiter, der Song nimmt sogar noch mehr Tempo auf, hat aber auch einen durchaus hörenswerten Midtempo Teil, der ein bisschen Härte aus dem Song nimmt ohne dabei störend zu wirken.
Nachdem man während der ersten zwei Stücke doch virtuell sehr auf die Backen bekommen hat beruhigt „Interlight“ wieder und bildet eine Brücke zum nächsten Song „Dead Gift“, der das Thema erst aufnimmt und dann sehr schnell an Fahrt gewinnt. Auch hier vernimmt man durchaus die musikalische Stimmbandbreite von Mona Miluski. Auch die Sologitarre bringt sich in den Vordergrund, bekommt Spielraum, macht den Song spannend.
Das längste Stück auf der Scheibe, „Another Cure“, ist zugleich auch das spannendste. Schönes Intro, dann wieder an die Backen und schöne Klargesangpassagen, die das letzte Drittel dominieren. „Kozel“ hat eine eindeutig doomige Note. Schwer wie Blei die erste Minute, dann bringt ein cooles Riff Fahrt in den Song bevor auch in diesem Teil des Songs eindeutig der Gesang die Regie übernimmt. Zum Ende hin wird es sogar etwas spacig. Drums und Bass am Anfang bringen den geneigten Hörer in „I Will Not“ zum Fuß wippen. Sehr rockig und, ich meine, live ein Zünder. „Interdark“, wahrscheinlich das dunkle Pendant von „Interlight“ , bildet auch wieder eine Brücke zum nächsten Stück.
„When We Suffer“. klingt heller, lockerer, der Gesang ist eher psychedelisch. Okay, dieses Klangbild hatte zwei Minuten Bestand. Danach gibt es wieder Blut und Galle, allerdings fängt sich der Song wieder in den Anfangsharmonien. „A Shrine“ ist ein Song der sehr gut die Message dieser Scheibe zusammenfasst. Druck, Melodien und ein wahnsinnig abwechslungsreicher Gesang. Der Tilteltrack am Schluß, „Champain“, mündet in ein Finale Furioso, irgendwie ein logischer Abschluss.
Ja, was soll man sagen? Das die Scheibe mehrere Durchläufe braucht? Ja, das auf jeden Fall. Dann aber zündet sie immer mehr. High Fighter gehen auch auf Tour. Wenn ihr euch live überzeugen wollt dann schaut mal vorbei, die Tourdaten stehen etwas weiter unten und hier. (hans-juergen)
Anspieltipps: „Before I disappear“, „Another Cure“, „Kozel“
Spielzeit: 45 Minuten
Medium: Promo Download
Label: Argonauta Records
VÖ: 26.07.2019
Stil: Heavy Stoner Bluescore, Doom Metal, Sludge Metal
Trackliste:
1. Before I Disappear
2. Shine Equal Dark
3. Interlight
4. Dead Gift
5. Another Cure
6. Kozel
7. I Will Not
8. Interdark
9. When We Suffer
10. A Shrine
11. Champain
Band:
Mona Miluski – vocals
Christian „Shi“ Pappas – guitar
Ingwer Boysen – guitar
Constantin Wüst – bass
Thomas Wildelau – drums & backing vocals
Tourdaten:
03.08. DE – Gößnitz Open Air
08.08. PT – SonicBlast Moledo
18.10. DE – Metal Inferno Paderborn
11.08. DE – Mannheim, 7er Club
12.08. DE – Dresden, Chemiefabrik
13.08. DE – Berlin, Zukunft
14.08. DE – Hamburg, Hafenklang
15.08. DE – Wiesbaden, Schlachthof
16.08. FR – Colmar, Le Grillen
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