rockblog.bluesspot

musikalisches schreibkollektiv

Hodja – We Are the Here and Now

(as) Scheppernd, lärmig übersteuert, exzentrisch – diese drei Adjektive kommen spontan in den Sinn, wenn man sich auf die Musik von „Hodja“ einlässt. Mit ihrer eigenwilligen Kombination aus zunächst unvereinbar erscheinenden Stilen (Indie Rock mit R‘n‘B‘, also zeitgenössischem afroamerikanischem Pop und Anklängen aus dem Hip-Hop-Bereich) stößt die Band all jene vor den Kopf, die auf den schnellen Kick aus sind, also ist die eingehende Beschäftigung mit „We Are The Here And Now“ genauso unerlässlich wie es schon beim Vorgänger der Scheibe der Fall war.

Nach dem sperrig-krachigen Einstieg „God of War“ wird man zusehends wärmer mit der Platte. Das einfühlsam schleichende Titelstück und die folkloristisch angehauchte Single „Strike Up the Band“ weisen einen klagenden Unterton auf, der als atmosphärischer Roter Faden fungiert, wie sich mit fortlaufender Spielzeit herausstellt.

Entlehnungen aus Soul und Gospel intensivieren das Hörerlebnis zusätzlich, aber „Hodja“ bleiben eine unbequeme Band, die immer wieder auf zerdehnte Melodien und kuriose Einfälle setzt, um es ihrer bereits einiges gewohnten Klientel nie zu leicht zu machen. Dazu gehören Samples, kauzige Synthesizer-Sounds und „garagig“ knarzende Bassläufe ebenso wie Grölen und Schreien, verträumtes Gebimmel, das man in „I.D.“ (hat ansonsten ein bisschen etwas von den frühen „Danzig“) hört, oder perkussiv eingesetzter Lärm.

In gleicher Weise werden Rückkopplung zu musikalischen Stilelementen, und mitten in diesem Wust schälen sich trotzdem Songwriting-Perlen wie das akustische „The Serpent‘s Path“ oder „Clear“ heraus, eine weitere Auskopplung. Dass Black Sabbaths „Fairies Wear Boots“, das dem unmittelbar „live“ anmutenden Stil des Trios angeglichen wurde, tatsächlich nicht die zwingendste Nummer der Platte ist, sagt eine Menge über die Qualitäten dieser originellen wie beseelten Truppe aus.

Noisolution

http://www.hodjamusic.com

God of War

We Are the Here and Now

Strike Up the Band

Wasted

I.D.

Fronting

Chicago

The Serpent‘s Path

Clear

Fairies Wear Boots Revisited

Andreas Schiffmann

Filed under: Album Reviews, Art-Rock, Folk, Indie, Pop, R & B, Rock, Soul,

international – choose your language

Oktober 2019
M D M D F S S
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031  

Gib deine E-Mail-Adresse ein, um diesem Blog zu folgen und per E-Mail Benachrichtigungen über neue Beiträge zu erhalten. Informationen zum Umgang mit Deinen Daten findest Du in der Datenschutzerklärung.

Diese Artikel werden gerade gelesen:

Bruce Springsteen & The E-Street-Band - Amsterdam Arena 25. Mai 2023
Imperial Crowns – Music Star Norderstedt am 14.05.2023
Siena Root & The Wedge & Rosalie Cunningham – Cadillac Oldenburg am 20.05.2023
Festivalplaner : Tabernas Desert Rock Fest 2023

%d Bloggern gefällt das: