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Sunnata + Yatra im MTC in Köln am 09.10.19

(vo) Trotz einer leider nur mäßigen Anzahl der Fans von ritualisiertem Heavy-Post-Metal und Doom-Metal verteilten beide Bands an diesem stürmischen Abend, draußen und drinnen, sehr harte Gaben und gaben alles, alle hatten ihren Spaß und das war die Hauptsache. Und Doom in der Domstadt passt immer. Yatra mit ihrem knüppelharten Doom-Metal und Sunnata mit ihrer eher epischen, sakralen Ausrichtung passten als Tourpaket prächtig zusammen und verstehen sich auch untereinander.

Mittlerer Wermutstropfen: Ist immer so ´ne unglückliche Konstellation wenn zwei Veranstaltungen mit nicht unähnlicher musikalischer Ausrichtung, nur ein paar Kilometer Luftlinie auseinander, gleichzeitig stattfinden……für die Bands, Fans und für den/ie Veranstalter, die da leider den privaten Geldbeutel erleichtern müssen.

Zum sportlichen Teil des Abends: Nackenmassagen über den ganzen Abend verteilt. Zum musikalischen Teil: Yatra? Noch nie gehört. Das Trio aus den USA/Maryland mit Mary, äh Maria! am Bass, Dana – Gitarre und Stimme und Sean an den Drums, der leider wie Robert/Drums von Sunnata zu weit im Darkroom saß um Photos von ihnen herzustellen. Ich hatte auch „nur“ meine „kleene“ Pixelschießbude mit, die Powershot G9x, die aber trotz des bescheidenen Lichtes auch alles gab. Ich wollte mich an diesem Abend sowieso mehr der Musik widmen, Photos gabs so nebenher.

Yatra: Wie schon weiter oben beschrieben: nie gehört, Neuland. Für meine Ohren waren sie schon ´ne harte Nummer, manche Songs fraßen sich aber trotzdem unter meine Schädeldecke, auch wegen der Gesamtsituation des Könnens der Drei vor uns. Mary (fast ständig ihres Gesichts beraubt durch ihre mitgroovende Haarpracht) und Sean drückten den deftigen Groove in den Schlauch des MTC und Dana umkreiste mit seiner heftigbrachialen Stimme seine Doomsaitenattacken. Apropos Stimme: wie kann Mann das durchhalten, diese wohl mit grobem Sand gesiebte Stimmbändermalträtierungen…..Ihre ca. 50 minütige Performance brachte auf alle Fälle das Publikum dazu, Doom-Physiotherapie zu betreiben.

Sunnata: Dieses Quartett aus Warschau brachte mich im vergangenen Jahr beim Stick&Stone in Nikolsdorf/Österreich zum niederknien, vorher so in dieser Art wirklich zelebriertes Musikgeschehen hatte ich bis dato noch nicht erlebt, das war ´ne Messe im wahrsten Sinne des Wortes, haute mich völlig um. Und heute abend? Wieder so mich völlig umhauend, hatte was unheimlich Sakrales, Predigendes, diese Musik in einer Kirche, da würde ich auch mal wieder die Kirchenbank drücken. Die Playliste: 1. Lucid dream, 2. Long gone, 3. Outlands, 4. The Ascender,5. Hollow Kingdom und als Zugabe: Path. Die Songs befinden sich auf ihren drei Alben Zorya, Outlands und Climbing The Colossus. Adam und Szymon an den Gitarren und Gesang, Michal am Bass und Robert an den Drums. Und ich habe noch sehr sehr selten einen Sänger wie Szymon erlebt, der so voller Inbrunst die Texte rausbrüllt, -röhrt, -schreit, dazu im Gegensatz Adam mit seiner hohen Stimme für die Ruhepole sorgte. Das Wechselspiel von hart und zart, heftig und ruhig, episch und „ich hau dir aufs Maul“, Nebligdüster und brilliant, kurzum: Sunnata sind für mich mit ihrem Sound ein Meisterwerk, Punkt! Und ich freu mich wie zig Bolles auf 2020 und ein wiederhören in vertrauter Umgebung…..(volker)

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