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The Great Machine – Love

(tn) Auf dem Plattenteller dreht sich, was bisher nur als Silberling verfügbar war. Das Album „Love“ von dem Trio aus Tel Aviv, Israel, erschien 2017 als Silberling und ist jetzt in einer erweiterten Version auf Doppelvinyl verfügbar. Das Album ist bei dem kleinen Label Rock Freaks Records, das wir von diversen Veröffentlichungen aus dem Umfeld des Freak Valley Festivals kennen, herausgekommen. Vom Freak Valley Festival ist auch noch der Auftritt von „The Great Machine“ im Jahr 2017 in Erinnerung – sicherlich einer der Gründe, warum ihr Album „Love“ hier auf Vinyl gepresst wurde.

Im Vergleich zu der Veröffentlichung auf dem Silberling findet man auf dem vorliegenden Album drei weitere Songs, Live-Aufnahmen von ihrem 2017er Freak Valley-Auftritt. Schon allein dieses Bonusmaterial macht das Album unverzichtbar für den Plattenschrank. Nicht, das es unbedingt einer Ergänzung nötig gewesen wäre. „Love“ ist mit seinen zwölf Tracks schon ein Monstrum mit erschütternden Eigenschaften: Legt man die Nadel in die Einlaufrille wird einem spätestens nach einer Minute bewusst, das man hier in einen Zug eingestiegen ist, der mit zunehmender Geschwindigkeit auf eine Wand zurast und sich unaufhaltsam fortbewegt.

In den ersten Minuten ist alles noch überschaubar, vielleicht sogar noch etwas langsam, fast doomig walzend, was da an Sounds aus den Lautsprechern kommt. Aber nach ein paar Minuten, in der Mitte der A-Seite, hat der Wahnsinn den Hörer fest im Griff. Ein treibendes Schlagzeug, unentwegt auf die Felle einhämmernd, dazu lange, schnelle Basslinien und eine eskalierende Gitarre sorgen für eine den Bewegungsapparat motivierende Beschallung. Irgendwo bei „2:80“ verliert man dann den Bodenkontakt. Müsste man beim Vinyl nicht zwischendurch die Scheiben umdrehen, wäre ein Direktflug ins All unausweichlich. Und das alles schafft man aus einem rasenden Zug heraus, nicht mit einem Raumschiff. Für die spacigen Aspekte des Albums sorgt übrigens als Gastmusiker Itai Zichri mit seiner Sitar.

Ist man dann mit dem „ordentlichen“ Album durch, bei der D-Seite angelangt, kündigt sich, vergleicht man die Titel der Tracks, eine vermeintliche Wiederholung an. Weit gefehlt. Die drei Live-Versionen der Tracks legen noch einmal zu – vielleicht ist es auch die beflügelnde Atmosphäre des Freak Valley Festivals, die bei den Live-Aufnahmen mitschwingt und eingefangen wurde – man wird in einen wilden Ritt hineingezogen. Großes Kino liefern dabei Stücke wie „2:80“ oder auch „Love“, die das akustische Gehirn zurücksetzen und neu programmieren. Der „Wall of Sound“ wird immer wieder hochgefahren, die Atempausen sind nur kurz, die Lautsprecher beginnen sofort wieder zu vibrieren, man spürt den physischen Druck der Musik. Die Rhythmusgruppe arbeitet schwer, die Beats drücken den Song nach vorne, beschleunigen und werden von exzessiven Gitarrensounds unterstützt. So wird man zum Ende des Albums geschoben – zum Atem holen kommt man nicht. Erschöpfung und Glück finden hier zueinander.

Das Vinyl wurde gut gemastert, Pressung und Ausstattung entsprechen den Wünschen, die man an ein audiophiles Album hat. Vinyl im schweren Papp-Gatefolder, laut und mit warmem Klang. Das Album möchte vor allem laut gehört werden. (Thomas Neumann)

Label: Rock Freaks Records

Format: 2LP

Auflage: 180 gr. Vinyl, 250 Expl. Schwarz, 150 Expl. Schwarz-blau, 90 Expl. schwarz-grün

VÖ: 2019

Aufgenommen: D1-D3 wurden auf dem Freak Valley Festival 2017 aufgenommen

Tracklist:

  • A1 Martin Collins

  • A2 Kegen

  • A3 2:80

  • A4 All Alone

  • B1 Your Life Would Do You Better Than Mine

  • B2 Love

  • B3 South West Sugar Rush

  • B4 Swamp

  • C1 Red Rum

  • C2 Barbara

  • C3 San Zekelin

  • C4 I Need You

Side D Bonus Tracks

  • D1 Martin Collins

  • D2 2:80

  • D3 Jam

Line Up:

  • Omer Haviv – Gitarren, Gesang

  • Aviran Haviv – Bass, Gitarren, Gesang

  • Michael Izaky – Schlagzeug, Gitarren

  • Itai Zichri – Sitar

Web

Webshop Label: https://www.rockfreaks-shop.de/de/

FB: https://www.facebook.com/tgm11band/

Bandcamp: https://thegreatmachine1.bandcamp.com/

Discogs: https://www.discogs.com/de/artist/4965611-The-Great-Machine

Filed under: Album Reviews, Rock, Space, ,

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