(andreas) Noise Rock irgendjemand? Okay, diese kleine feine Genre-Nische war noch nie von Fans oder Bands überbevölkert, doch bei denjenigen, die dort operieren, handelt es sich in der Regel um absolute Überzeugungstäter – zumal sich die Stilistik schon immer schwerlich in Worte fassen ließ, wohingegen man stets genau weiß, was damit gemeint ist, sobald man es hört.
Von ihrer „noisigen“ Sache absolut überzeugt scheinen auch „Pree Tone“, denn die fünf neuen Songs der Ukrainer weichen keinen Fußbreit vom Material ihres vor zwei Jahren erschienenen Langspielers „Kiddy“ ab, der schon sehr amerikanisch klang, wobei auch immer wieder britische Einflüsse durchschimmerten. Aktuell passiert das auch, und zwar schon gleich während des Einstiegs „Fifth O“ mit seinen psychedelischen Shoegaze- und Post-Punk-Versatzstücken – vor allem weil die Stimme von Bassist und Frontmann Serzh stark an jene des verstorbenen „The Fall“-Sängers Mark E. Smith erinnert.
Im weiteren Verlauf offeriert das Trio einen von schroffen Gitarreneffekten und viel Verzerrung geprägten Entwurf von etwas, das man als Verschränkung früher „Helmet“ mit Acts wie „Echo & The Bunnymen“ oder „My Bloody Valentine“ bezeichnen könnte, während das hypnotische Moment der fünf Stücke dieser EP zumindest schüchtern in die Space-Rock-Ecke schielt.
In kompositorischer Hinsicht ist weiterhin Luft nach oben, aber zu einer Liebhaberei für geschmäcklerische Szenekenner taugt das Ding allemal.
Fifth O
Hidden Beauty
Cakesniffer
Invention of Living From
Flow
addicted Label
Andreas Schiffmann
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