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Spidergawd – VI

(as) Mit neuerdings zwei Gitarristen im Kader klingen „Spidergawd“ deutlich wuchtiger als zuletzt, wobei es nicht so ist, dass die zum Quintett gewachsenen Norweger je labbrig dahergekommen wären. Ihr nunmehr sechstes Album lebt aber trotzdem auch und gerade von Neuling Brynjar Takle Ohr an der zweiten Klampfe.

Die Band hat sich bisher nie viel Zeit gelassen und seit ihrer Gründung 2013 eine Menge Material angehäuft, doch von Redundanz oder Qualitätsminderung konnte bisher keine Rede sein, wenn man eine neue Platte von ihr serviert bekam. „VI“ bildet dahingehend keine Ausnahme, sondern bietet einmal mehr heavy Freischwimmer-Rock in allen erdenklichen Facetten, während Saxofonist Rolf Martin Snustad im Brennpunkt des Geschehens stehenbleibt, falls Erstgitarrist Per Borten den Hörer nicht gerade mit seinen einfühlsam vorgetragenen, meistens abstrakt allgemein gehaltenen Texten umgarnt.

Apropos: Vermutlich ist es seinem neu hinzugestoßenen Pendant zu verdanken, dass er sich weniger auf die sechs Saiten konzentrieren muss und demnach mehr auf seinen Gesang konzentrieren kann. Jedenfalls wirkt der Frontmann befreit wie nie zuvor, was den emotionalen Mehrwehr von „VI“ erhöht und die Band bei aller Jam-Freudigkeit umso nahbarer macht. In diesem Zusammenhang wirkt beispielsweise die wehmütige Vorab-Single „At Rainbows End“ so, als würden „Spidergawd“ Bedauern über ihre verschobene 2021er Tournee ausdrücken, wohingegen an anderer Stelle Positivismus herrscht.

Gemeint sind hiermit insbesondere der hämmernde Singalong „Prototype Design“, der rasante Proto-Metal des eröffnenden „Oceanchild“ und der breitbeinige Stampfer „Narcissus´ Eye“, wo neben drückender Doublebass auch die sagenhaften Fills von Duracell-Hase Kenneth Kapstad (unter anderem auch „Gåte“ und natürlich „Motorpsycho“) hinterm Schlagzeug hervorstechen.

Die doppelte Gitarrenpower macht „Spidergawd“ unterm Strich paradoxerweise kompakter, was aber auch schlicht an der gedrungenen Art des Songwritings auf „VI“ liegen könnte. In jedem Fall taugt die Scheibe auch prima für den allerersten Kontak mit dieser immer noch viel zu unbekannten Combo.

Per Borten – Gitarre, Gesang

Kenneth Kapstad – Schlagzeug

Rolf Martin Snustad – Saxophon

Hallvard Gaardløs – Bass

Brynjar Takle Ohr – Gitarre

http://www.spidergawd.no

Label: Crispin Glover / VÖ: 10.12.

Oceanchild

At Rainbows End

Running Man

Into The Deep Serene

Prototype Design

Yours Truly

Narcissus‘ Eye

Morning Star

Andreas Schiffmann

Filed under: Album Reviews, Heavy Rock, Jam, Proto-Metal, Rock, ,

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