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Sound of Smoke – Tales

(as) Wie soll Rauch klingen? Wörter wie „ätherisch“ oder „nebelhaft“ kommen beim Durchdenken dieser Frage in den Sinn, und tatsächlich zeichnet sich die Musik von „Sound of Smoke“ durch eine gewisse Schwerelosigkeit oder Unfassbarkeit aus, denn die Gruppe aus Freiburg im Breisgau hat sich traditionellem Psychedelic Rock wie aus den späten 1960ern verschrieben.

Als reiner Retro-Act gehen die Musiker um Sängerin Isabelle Bapté allerdings nicht durch. Die Songs auf „Tales“ wurden verhältnismäßig zackig komponiert, weshalb sie bei aller Verträumtheit, die den Stil der Band grundsätzlich auszeichnet, recht schnell auf den Punkt kommen, selbst wenn die Tracks Überlänge aufweisen. Das zeigt sich bereits während des eröffnenden ´Strange Fruit´, das sich stetig hochschraubt und spätestens beim Einsatz feister Zerr-Gitarren in der Vintage-Moderne ankommt – ähnlich wie bei den Landsleuten „Wucan“ beispielsweise.

Gleichzeitig kann die Frontfrau hier schon die meisten Ausdrucksformen ihrer Stimme abrufen. In ´Indian Summer´ zeigt sie eine sanftere Seite (den Gegenpol bildet später ´Devils Voice´), sodass die Instrumentalisten in den Vordergrund treten können, ohne dass das Ganze in zielloses Jammen ausarten würde. ´Magic Boogie´ geht dann als Mischung aus kraftvollem Briten-Blues mit verschrobenen Krautrock-Spurenelementen durch, ehe ´Soft Soaper´ die Energie als retardierendes Moment aufrechterhält, wie um auf das fast proggige (im Sinne der klassischen Seventies-Bands) ´Human Salvation´ vorzubereiten.

Die Nummer steigert sich bedächtig und erreicht gegen Ende wie schon der Opener zeitgenössisches Stoner-Terrain, woraufhin sich folgerichtig nichts mehr anschließen kann, um das dramatische Moment weiter zuzuspitzen. So besticht „Tales“ letztlich in der Tat durch eine narrative Anlage (selbst wenn Isabelle zwischendurch nichts „erzählt“) mit einer fiktiven Storys nicht unähnlichen Struktur,deren lebendige Dynamik aus der Masse rückwärtsgewandter Bands mit statisch von anderswo abgekupferten Arrangements herausragt.

Tonzonen/Soulfood

VÖ: 18.02.

Strange Fruit

Witch Boogie

Indian Summer

Dreamin´

Soft Soaper

Devils Voice

Human Salvation

Andreas Schiffmann

Filed under: Album Reviews, Bluesrock, Krautrock, Psychedelic, Stoner, ,

One Response - Comments are closed.

  1. […] folgten noch drei Stücke der im letzten Jahr erschienenen Platte „Tales“ (Rezi hier nachzulesen) mit „Strange Fruit, Human Salvation und den mich ollen Blueskopp völlig begeisterden Witch […]

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