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Blue Deal – Holy Ground

(vo) Ein Album aus deutschen Landen das sich meiner bescheidenen Meinung nach auf alle Fälle in Sachen Blues Rock bis Blues mit Sicherheit ganz oben mit behaupten kann, denn solch abwechslungsreicher Stoff und diese Klasse an Musikern kriegt der Blues- und Bluesrocksaffine Hörer in Europa nicht so oft geboten, ich bin ziemlich beeindruckt von dieser mannschaftlichen Stärke in Sachen Können und Kompositionen. Und auch noch sehr bemerkenswert finde ich die Altersspanne in diesem Quartett von über 30 Jahren! Das macht die 11 auf dem Album enthaltenen Stücke sicherlich noch einen Tick spannender und wenn ein Paul Rodgers zum Song „Memory“ zu Joe Fischer, der Stimme der Band, meint „I like your music, keep rolling that rock“, ist das mehr als ein Gefälligkeitsgutachten, das ist Achtung vor der gebotenen Güte.

Apropos Joe: er, der früher bei der Cadillac Blues Band zugange war (da hab ich noch ´ne CD im Regal) bringt die richtigen Portionen Rauheit in die Songs, unterstützt mitunter mit den Tasten und der Cigarbox den Sound. Gitarrist Tom Rollbühler ist seit der Einschulung bis heute ein sehr ausgefuchster Saitenbearbeiter geworden der alles im Griff hat, Jimi und Stevie zeigten ihm den Weg. Das Grooveduo Jürgen Schneckenburger am Schlagzeug und Martin Bürger am Bass unterfüttert mit Wumms und Schmackes und Energie und auf die Punkte die ganze Chose auf beste Art und Weise.  

Die Kompositionen rocken z.B. auf den Pfaden der von mir sehr verehrten Georgia Satellites, Dan Baird und den schwarzen Krähen (Love What You Have, ein großartig rockender Einstieg ins Album), besitzen Hymnenpotential (Holy Ground, der Titelsong), die Sonata in E-Major 7 wandelt mit schwer groovender Gitarre und gut antreibender Rhythmussektion und geschmackvoll eingesetzten Tasten in Sichtweite Vaughanscher Vorgehensweise, super!

Und deftig treiben können sie natürlich auch weiterhin: „Standing on the corner“ ist ein kräftiger MitNackenMitNicker vor der Bühne….und slow haben sie auch im Köcher: „Miss You“ erinnert mich so in der Art und Weise an die von mir außerordentlich verehrten Gov´t Mule oder einen Klassiker von Bobby `Blue´ Bland, aber: die Jungs machen ihr Zeug natürlich völlig eigenständig, sind keine Plagiatoren. Schwerer Blueshardrock erwartet den geneigten Hörer im Song „Witch“, das stampft gut und der weibliche (Lea Rollbühler, Schwester des Gitarristen Tom) und männliche Wechselgesang passt wunderbar dazu.

„Go“ besitzt einen herrlichen Southerntouch, genau wie „Memory Street“, beide gehen gut nach vorne und „Seewing Machine“ knallt voll rein mit seinem ruppigrauen Cigarbox Charme, Knaller! Und wenn dann auch noch ein Slide Boogiekracher wie der „Suicide Boogie“ den Topf voll guter Musik bis an den Rand füllt ist nicht nur der Rezensent begeistert.

Der noch mal alles rausholende Endspurt des Albums, „Three Dollars“, prangert textlich die Kreditpraktiken der Banken an und ist geschmackvoll mit einer Harmonikaeinlage geadelt. 

Die Texte sind ohne Zeigefinger mitten aus dem Leben gegriffen, das noch dazu.

Und was mir auch insgesamt sehr gut gefällt ist das mannschaftsdienliche Agieren des Vierers mit vier Steuermännern aus dem Schwarzwald, keiner haut irgendwie den großen Max raus, wunderbar!

Das ist für mich in den ganz oben genannten Kategorien ein Anwärter auf das Album des Jahres, ohne wenn und aber, aber mit Sicherheit!…..(volker)

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Filed under: Album Reviews, Blues, Bluesrock, Southern Rock,

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