( KiS) Am Freitag startet das Desertfest in neuem Gewand. Die Columbiahalle und das Columbia Theater haben sich schick gemacht und erwarten uns mit einer Fülle von Möglichkeiten. Diverse kleine Biergärtchen, verschiedenste Sitzgelegenheiten, jede Menge Happahappa und Bierständchen. Selbst outdoor eine kleine Bühne für die „Zwischenunterhaltung“. So weit so Wohlfühl! Bericht ist und bleibt fragmentarisch, da mich meine liebe Blog- Kollegin Judith zwecks Arbeit leider doch nicht begleiten konnte um die Schreibarbeiten zu übernehmen.
Freitag:
Tag eins ging dann ganz schön schnell rum. Gnome verpasst leider, dabei ist der Schlagzeuger von Temple Fang dabei ! Riesiger Sympathie-Bringer diese Mütze. Jeder wollte eine haben. Hoffe ich krieg die Chance nochmal.Es zeichnet sich heute schon ab, dass nicht Alles zu schaffen sein wird. Den „normalen“ Fotografen werden die schnellen Geheimwege nicht eröffnet, so muss man sich meist den Weg durch die Menge quetschen oder nix sehen. Im Fotograben wächst aber meine Idee für nächstes Jahr. Einfach nur das Smartphone mitnehmen. Durchaus auch mit pinkem Photo Bändchen im Graben gesichtet. Der Smartreporter. Vielleicht von einem alteingesessenen Printmedium ohne Geld für Fotografen ?
Ja, ja Zeit ändert sich.
Hier nur Photostrecke von: Psychlona, Church of Misery , Godsleep, Kanaan, King Buffalo,
Goodsleep mit harter Spielfreude und Sängerin. Gibbet ja immer noch zu wenig im Genre. Leider. Fotos via Kirstenrockt. Ist einfach zu wenig Platz im Blog, tut mir leid! Dann Kanaan. Viel zu voll für mich, so klein vor der Bühne ohne Graben, aber beliebt eben. Nur kurz geknipst und weitergeeilt zum nächsten Kaffee. Früh anstehen im Theater für The Great Machine, sonst ist kein Durchkommen mehr ! Sind mit dem neuen Album auf Tour, Funrider, hier gehts zur Rezi. Bin auch irgendwie Fotonazi, nur noch alles was fotografisch Spaß macht, da kann ne Band noch so gut klingen… Schande über mein Haupt, aber da bin ich halt unprofessionell. (Fotos hier).
Dann der Fehler des Tages: wider besseren Wissens The Great Machine vor Ende zu verlassen. Zu Obsessed rüber, die echt prima sind, aber gegen die geballerte Ladung der Machine eher wie eine alte Herren Kombo erscheint. Eine besonders rüstige natürlich. Fotos klickst du hier.
Aber dadurch eben das obligatorische Crowdsurfen und das in der Menge baden im Theaterstück verpasst. Nun ja. Das lasse ich mir dann beim FreakValleyFestival nicht entgegen. Vorfreude.
Samstag:
Ein anstrengender Tag liegt vor mir denke ich, aber dann kommt es doch anders. Erstmal Plainride zum Frühstück und statt beermachine gibts klanglich einen extra starken Espresso mit aufgeschäumter Milch. Mit Barista Herzchen. Willkommen in Berlin. Nun gut, die kleine Bühne ist zwar sehr süß und muggelig auch mit kleinen Biergarten und extra Tattoo Studio aus dem es herrlich surrrrrrt, aber trotzdem sieht mich die Location nur für Plainride, die 15 Uhr den Tag eröffnen – oder muss man sagen „ehemals“ Kölner Band?
Kurzes Interview mit dem Schlagzeuger von Greenleaf, der doppelte Arbeit macht, ähnlich wie letztes Jahr beim Hoflärm. Fitter Typ. Gestern Dozer beschlagen, dafür brauchte es noch Konzentration, war aber super und heute eben Greenleaf. Auf den Punkt. Alles sitzt wie ein Handschuh. Nur Fotos wird es von Sebastian kaum geben. Der Nebel eben und 2 x große Bühne. Dann vielleicht nächstes Wochenende beim Esbjerg Fuzztival in Dänemark. Ses snart!
Ausflug zum Ambiente, damit alle was von der neuen Location mitbekommen: Heute gegessen 1 Butterbrezel für 3 € und eine Thüringer Wurst im Brötchen 4 €, 2x Cafe Latte a 4,50. Und ein Cola Bier. Es gab wieder ne coole Band draussen im Hof – Biergarten. ( Fotos folgen auf kirstenrockt) Alles echte Berliner Immigranten. Aus aller Herren Länder, sowas geht nur in Berlin sagt der Sänger. Hat Spaß gemacht mit Indian Nightmare! Später noch Karaoke mit Menschen mit einschlägiger Erfahrung. Desertfest Couple.
Dann High Desert Queen aus Texas. Die liefern ein echtes Brett, sind mit Fatso Jetson unterwegs und betreten die heiß vorgeglühten Bretter. Danach direkt zur Mainstage zu ebendiesen, mit quasi echtem Schlager Material. Viele Fans haben die Band lange vermisst. Und mein persönliches Highlight des Tages als Gast-Wahnsinn : Sean Wheeler in Bestform. Predigend, politisch und blank ziehend, zumindest bis auf den Gürtel. Wo vorher hauptsächlich der Basser für Leben auf der Bühne sorgte mit ausgiebig Körper Einsatz, komme ich kaum mehr dazu den Kamera Arm sinken zu lassen. Und trotzdem: Sprung verpasst. Und trotzdem: Lovestory. Fragt den Desert Wizard wie es funktioniert mit dem leben Leben. See you next weekend.
Kurze Brezelpause, dann Greenleaf, ebenfalls mit einem Sänger, der nicht zu den Bewegungsmuffeln gehört. Arvid auf der Bühne, ein hin und her der Gezeiten, den gewaltig und routiniert bringt er auf den Punkt was Sache ist. Schwedischen Stonerrock vom Feinsten. Auch sonst high energy bei Hans, Tommi und Sebastian. Fotos.
Crowbar, Corrison Of Conformity. Hier nur Bilderstrecke zum genießen. Ebenso King Buffalo und einige andere zu finden unter: kirstenrockt!
Zur gefährlichsten Band des Tages rückt jede Menge Security in den Graben. Nur 3 Songs. Mhm ok. Also quasi doch das ganze Konzert, hihi. Empress Rising ist ja schon nicht kurz. MONOLORD.
Lange nicht gesehen, aber in super Form reizen die doomigen 3 Schweden die Meute wahrlich zum Crowdsurfen und im Kreis tanzen. Verrückt. Mantar kommt doch erst noch !! Und zwar auf dem Fuß:
Der gut gelaunte Ex-Bremer, mit dem zu Hause gebliebenen Bremer am Schlagzeug bringt das Tanzbein buchstäblich zum rotieren. Der Nebel von Baskerville senkt sich über die Mainstage. Der Sänger und Gitarrist von Mantar kommt als Privathanno verkleidet auf die Bühne checkt die Lage während mit Strohhalm das Leben aus einer Ananas saugt. Auf seine liebliche Art benutzt Hanno das Micro und ist in Punkto Schuhwerk der neue Trendsetter. Alles klar, Klamotten runter und los geht die Wilde Fahrt! Junger Mann zum Mitmoshen gesucht! Und wenn das Leben dir einen Krampf im Fuß gibt, nimm ihn in die Hand und tanz einfach! Ich bin fix und fertig, überlasse den schwitzenden und ausrastenden Desertfestern das Feld. Lang lebe der Erinc!
Spontantag. Sonntag
Letzte Band heute schon für 21:40, echt gut, aber für mich ist es leider trotzdem zu spät. Starte mit Dommengang, weil:einfach zu gemütlichen Parkplatz zum chillen in der Nähe gefunden. Dachte ich. Bei Ankunft stelle ich aber nach kurzem Plausch mit meinen Mitfotografen fest: eigentlich keine Zeit weil: Blood Ceremony.
So, los gehts. 3 Minuten Fußmarsch. Luft is raus. Kein Durchhaltevermögen mehr. Es ist heiß. Mieses Licht gleich zum Start bei Blood Ceremony. Dann, mhm dachte ich hätte meine Flötenphobie überwunden, seit dem Hoflärm mit Wucan, aber nein. Meine Gehörmuschel treibt mich früh raus. Zeit für Kaffee Nr. 5 heute. Es ist heiß. Also so 22 Grad, gefühlte 1000.
Rüber ins Theater zu den gute Alten Daily Thompson, da gibt es wenigstens fett auf die Ohren, da wehen die Haare und Sonntagsparty ist garantiert. So kommt es auch. Noch nicht bumsvoll aber Gedränge. 0 Lust auf Bongzilla. Ich ahne dass mich da nur grüner Nebel erwartet und spare meine Kräfte für Ecstatic Visions hier auf der kleinen Bühne. Solange im Biergarten warten und mir diesen Text per mail schicken. Spontan Unverhofft ist mein Programm noch weiter zusammengeschmolzen heute.
Dann den Rest abknipsen bis Ecstatic Vision. Einer Band der kaum Worte bedürfen, denn auch hier herrscht der Wahnsinn in langhaariger Gestalt! Legendär ebenfalls für fulminante Enden, die ich natürlich nicht schaffe, dafür gibt es die Profi Fotografen – Dann Heimfahrt solange ich durchhalte. Pennen auf der Autobahn. Bestimmt ruhiger als heute Nacht im Hotel mit Türendonnern durch die Nacht, la la laaaa.
Sieht uns das nächste Jahr wieder unter den Flügel des Columbia? Können wir uns Festivals noch leisten? Für mich wäre dann auf jedenfall Übernachten im Van und 4 Tage ohne Dusche angesagt. Aber das schaffe ich locker. Team Italia wird wieder dabei sein, trotz vorheriger wilder: OVERLAPPING-Aufschreihe, waren sie alle glücklich und verabschieden sich mit glänzenden Augen. Temperament eben. Berlin, wo kann man besser in der Schlange stehen, Nachts halb 3 am Imbiss? Berlin, die Stadt in der unsere regierenden Politiker sitzen und Shore auf der Straße geraucht wird, vor Zelten auf Verkehrsinseln. Sind wir da nicht geradezu verpflichtet, mit phantastischer Musik die Stonerfamily zusammen zu bringen um gute Vibes in Umlauf zu bringen?!
Auf jeden FALL. Damit bedanke ich mich, dass ich dabei sein durfte und bei allen, die Dieses Desertfest 2023 unter Blut Schweiß und Tränen auf die Beine gestellt haben! Lange lebe das Desertfest! (Kirsten)
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