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Five Horse Johnson – The Taking Of Black Heart

FHJ(vo) Herr Goethe sagt in seinem Faust zu Gretchen: Gefühl ist alles, Name ist Schall und Rauch. Stimmt durchaus auch im Fall Five Horse Johnson. Denn, die Wellen, die die Jungs von FHJ beim Durchpflügen der Ozeane Rock und Blues seit nunmehr 18 Jahren auslösen, sind der Beweis….da sind wesentlich mehr als Five Horse Power (fünf PS) im Spiel.
Diese These wird beim Einstieg in den vorliegenden Vinyl Tonträger schon nach 56 Sekunden untermauert. „The Job“ wartet mit gezügeltem Intro auf, Gitarre und Bluesharp in verhaltenem Zwiegespräch, in der Sekunde 57 wird der Turbolader gezündet (Five Horse Johnson ist die Bezeichnung für einen Bootsmotor) und ab geht die Halswirbel brechende Fahrt mit einem brachialen Bluesrocker.

Steve Smith am Bass, von Anfang an bei FHJ dabei, und Gast Schlagzeuger Jean Paul Gaster, der sonst bei „Clutch“ die Felle gerbt, sorgen durchgängig für den knirschenden, krachenden und knackigen Groove im Bootshaus, ohne ins Schlingern zu geraten. Auf diesem auf dreckigstem Hochglanz polierten Boden bereiten die Gitarristen Brad Coffin (auch von Anfang an bei FHJ dabei) und Phil Dürr (ex Big Chief, Giant Brain und Luder) treibende Riffs und Licks auf, unpoliert, rau, roh, mitunter heftig, mitunter slidig, sich gegenseitig anstachelnd.

Gründungsmitglied, Harmonikaner und Sänger Eric Oblander sorgt mit seinem rauen Spiel durch Stimmzungen und mit seinen Stimmbändern noch für die richtige Würze im erlesenen Mahl aus Boogie, Blues und Rock. Roger Glover, Bassist bei Deep Purple und Produzent großartiger Musik, preiste und lobte die Jungs aus Toledo/Ohio und Detroit/Michigan einst mit folgendem Satz: The heaviest Blues-Rock Band in the world. Der Ritterschlag für eine Band, die meiner bescheidenen Meinung nach in ihrem Metier keine Konkurrenz hat.

Bei Kompositionen wie „Keep On Diggin`“, „Black Heart Baby“ oder „Quick In The Trigger“ brodeln und röhren die Jungs den Blues so höllisch in den Rock, dass die zwölf Takte aus dem Häuschen geraten und das Tanzbein auf der Crossroad schwingen. „Die In The River“ schleppt sich dermaßen grandios mit powernden Harpklängen und schmutzigen Saiteneinlagen durch die Sümpfe des Südens, dass den dortigen Bäumen Bärte wachsen. Bei „Smash & Grab“ gibt Eric seiner Harp und seiner Stimme den Rest und zwischendurch hören wir auch noch brodelnde Kunststücke mit dem Slide Röhrchen.

Die einzige Fremdkomposition „You`re My Girl“ veredelt der Cheap Trick Sänger Robin Zander. Klingt nach schwarzen Krähen, die über dem Erie See und Lake Michigan kreisen. Produziert hat den Tonträger J.Robbins, der auch bei einigen Stücken für Zutaten mit Orgel und Percussion sorgt. Das siebte tontragende Lebenszeichen der Jungs sorgt für Stimmung in der Bude und auf meinem Plattenteller und voraussichtlich auch im Sommer 2013 auf einigen Festivals in unseren Landen….(Volker)

FHJ bei Smallstone Records

Filed under: Album Reviews, Blues, Rock, Southern Rock, , , , , , , , , , ,

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