(ch+to) Eine sehr hörenswerte, bunte und klanghafte Soundmischung aus Deutschland, Dänemark, Polen, Frankreich, England, Australien, Kanada bis hin zu den USA. Alle diese Bands sind leider nur selten oder auch gar nicht in Presse, Funk und Fernsehen zu finden, aber dafür gibt es ja unseren Blog. Keine Spur von Mainstream, Plattheit, Einfallslosigkeit und Playback, einfach nur gute Musik.
Bardo Pond – Acid Guru Pond
(ch) „Bardo Pond“ hat sich, für die neue „Acid Guru Pond“, mit den japanischen Psych-Experimentatoren „Acid Mothers Temple“ zusammengetan. Das ist eine feine Paarung, von der man einiges erwarten kann. Psychedelische Zaubereien mit kosmischen Rock-Geräuschen werden mit Weltmusikeinflüssen übergossen. In meditativer Qualität werden die Albumtitel nach Farben benannt.
Bardo Pond besitzt die Spezifikationen einer Rockband – Gitarren, Bass, Keyboards, Schlagzeug, gelegentlich auch Flöte mit Geige und dem wunderbaren Gesang von Isobel Sollenberger. Umgeben von John Cage am einem Ende und den Geräuschen von „Acid Mothers Temple“ am anderen, zeigen „Bardo Pond“, wie viel innovativer Spielraum es innerhalb dieses Gefüges gibt.
Es werden gigantisch schwankende Gitarrenwände aufgebaut und geräuschvoll zum einstürzen gebracht. Es bleibt aber auch Zeit zum Entspannen. Einmal auf den Geschmack gekommen, macht diese Musik allerdings süchtig! Das Philadelphia-Quintett, um die Brüder John und Michael Gibbons, lässt sich stilistisch nicht problemlos einordnen, weshalb sich der Hörer auf verschiedene Nuancen einstellen sollte.
Die 1993 gegründete Band lässt auf ihrem Flug alle Grenzen schmelzen. Als Treibstoff dient ein Kiste voller Joints. Wechselnde Stimmungen, zwischen düsterer Bedrohlichkeit und friedlicher Lagerfeuer-Hippie-Atmosphäre, machen das Erlebnis perfekt.
Das Album erschien am 16. April 2016 via Fire Records als Doppel-Colour-Vinyl, Blue/Green, Red/Orange limitiert auf 1000 Stück inkl. Download Code.
Line-up:
Bardo Pond
Acid Mothers Temple
Tracklist:
01 – Purple (17:45)
02 – Green (11:12)
03 – Blue (8:09)
04 – Orange (16:14)
05 – Red (14:51)
Bardo Pond – SoundCloud
Blaak Heat – Shifting Mirrors
(ch) Blaak Heat, die bis vor einer Weile noch „Blaak Heat Shujaa“ hießen, wurden in Paris gegründet. Bald darauf zog sie es nach L.A. Inzwischen ist nur noch Thomas Bellier, mit zwei Mitstreitern aus Kaliforniern, an Bord.
„Shifting Mirrors“ ist das vierte Album. „Blaak Heat“ spielen etwas zwischen Psychedelic und Stoner Desert (in dem Fall eher arabische als kalifornische Wüste). Das sind also wirklich interessante Zutaten, aus denen „Shifting Mirrors“ aufgebaut wird.
Vieles spielt sich rein instrumental ab, sodass man sich herrlich treiben lassen kann. Es geht in eine Welt, wo der Nahe Osten der zauberhafte Orient voller Wunder ist. Es werden Tonalitäten präsentiert, die einen Altar für harte Riffs, stetige Bewusstseinserweiterung und soziale Aufstände bilden. Die Musik hat etwas von einer Fata Morgana mit orientalischen Klangmustern.
Gepaart mit einem schwer verwobenen Sound vernebeln sie die Sinne und starten eine musikalische Karawane durch diese Wüstenregion des Orients. Das Resultat ist dabei höchst energetisch und mystisch zugleich. Es ist zwar sehr eigenwillig, jedoch auch irgendwie sehr einnehmend und interessant.
Das Album erschien am 15. April 2016 via Svart Records als Vinyl und CD.
Line-up:
Thomas Bellier – Guitar/Vocals
Henry Evans – Bass/Vocals
Mike Amster – Drums
Tracklist:
01 – Anatolia (3:35)
02 – Sword of Hakim (4:04)
03 – The Approach To Al-Mu’tasim (6:52)
04 – Taqsim (0:40)
05 – Ballad of Zeta Brown (6:20)
06 – Black Hawk (5:53)
07 – Mola Mamad Djan (4:15)
08 – Tamazgha (2:35)
09 – The Peace Within (5.29)
10 – Danse Nomade (4:10)
Blaak Heat – Webseite
Black Mountain – IV
(ch) Die Band aus Vancouver nimmt für Ihre klanglichen Eskapaden den gigantischen Weltraum und die Faszination darin als Vorbild. Der retrofuturistische Ansatz, den die fünf Musiker und Musikerinnen auf ihrem vierten Album „IV“ verfolgen, imponiert dabei auf ganzer Länge. Kürzere, entschleunigende Tracks wie die Ballade ,,Line Them All Up“ stehen epischen Überlängen-Songs der Marke ,,Space to Bakersfield“ oder dem, in seiner Dynamik und Struktur grandios inszenierten Opener ,,Mothers of the Sun“ gegenüber.
Schließlich ist das Weltall zwar riesig, aber in seiner Zusammensetzung begrenzt. Wer im Mittelteil von ,,Defector“ nicht sofort an Parallelen zu ,,Dark Side of the Moon“ denkt hat wohl wirklich die letzten Jahrzehnte hinter dem Mond verbracht. Obgleich man nun den retrofuturistischen Sound, die gekonnt gelungenen Stilwechsel, das bildhafte Cover, oder schlicht das Album als Ganzes betrachtet, es findet sich so gut wie nichts, was man dieser Platte ernsthaft als Versäumnis vorwerfen möchte. Dafür machen „Black Mountain“ ihre Sache schlicht zu professionell.
„IV“ ist ein wunderschöner Trip durch elegante Klangwelten. Jeder kann sich bestimmt ausmalen, was es darin alles zu entdecken gibt.
Erschien am 1. April 2016 via Jagjaguwar als Doppel-Vinyl in Black und White und auf CD.
Line-up:
Stephen McBean – lead vocals, guitar, synth, percussion, keyboards
Arjan Miranda – bass, bass synth, guitar
Jeremy Schmidt – synths, hammond, vocoder, mellotron
Amber Webber – lead vocals, claps
Joshua Wells – drums, percussion, piano, synth
Tracklist:
01 – Mothers of the Sun (8:34)
02 – Florian Saucer Attack (3:23)
03 – Defector (4:02)
04 – You Can Dream (5:32)
05 – Constellations (4:01)
06 – Line Them All Up (3:54)
07 – Cemetery Breeding (4:10)
08 – (Over and Over) The Chain (8:47)
09 – Crucify Me (4:44)
10 – Space to Bakersfield (9:04)
Black Mountain – Bandcamp
Hotel Wrecking City Traders – Phantamonium
(ch+to) „Hotel Wrecking City Traders“ aus Melbourne stehen mit Ihrem neuen Album „Pandemonium“ am klanghaften Start. Der Opener „Dusted Pines“ ergibt ein Gefühl aus staubtrockener Felslandschaft, begleitet von einem konstanten Gitarrengeräusch, das wie ein verwittertes Windrad knarzt und rotiert.
Aber es geht noch gefährlicher und entschieden traumatischer zu Werke. „Phantamonium“ beginnt melancholisch verspielt. Eine gewisse Weite und Leere wird mit flüchtigen Gitarrenspritzern, wie die Stille vor einem Notenorkan, erzeugt. Ab der Songmitte dreht sich das Schallwetter. Es kommt ein mächtiger Riffbrocken mit einem aufglühenden Solo angerauscht, als würde der akustische Himmel einbrechen. Ein fantastisches Stück, das kaum Wünsche offen lässt!
Ähnlich wie bei der Fortsetzung des letztjährigen Split mit „Hey Colossus“ gibt es in „Droned & Disownend Pt1“ ein eskalierendes Feedback von Gitarrensirenen, gespannten Riffs und gebogenen Melodien. Das Stück „Entering the Lodge“ klingt, mit mehr Geradeausriffing und durch Basslinien verstärkt, wie eine frühere Aufnahme. Mit andriftender Präsenz wirbelt eine Soundwolke heran, die in diesen psychedelischen Gefilden eher steinstaubartig anzusiedeln wäre.
Ob diese klangvolle Essenz von „Hotel Wrecking City Traders“ zukünftig noch erweitert werden kann, bleibt abzuwarten. Also aufgepasst! Für das vorliegende instrumentale Psych-Stoner-Brett sollten die geneigten Rockohren allseits weit geöffnet werden.
Das Album erschien am 18. März 2016 via Evil Hoodoo als White Vinyl (300 Stück) und CD.
Line-up:
Toby Wrecker – Guitars/Bass/Space Echo
Ben Wrecker – Drums/Space Echo
Raul I Jorge Sanchez – Additional Guitars
Tracklist:
01 – Dusted Pines (9:33)
02 – Phantamonium (11:31)
03 – Droned & Disownend Pt1 (11:45)
04 – Entering the Lodge (8:51)
Hotel Wrecking City Traders – Bandcamp
Interkosmos – Hypnotizer
(ch+to) Ausufernde Space-Klänge erzählen von fernen Galaxien und unentdeckten galaktischen Trips. Die Musik schmilzt einzelne Instrumente ineinander und der gesamte Supernovasound wird zu einem wabernden Acid-Wahnsinn. Das ist psychedelische Musik ohne Schubladendenken und ohne sich an bestimmende Stilrichtungen zu binden.
Was hier zählt ist der Flow! Und dieser ist hier gekonnt in eine abhebende sowie schwerelose Notenszenerie gesetzt. Es ist somit auch der Soundtrack für eine Reise zu den unendlichen Weiten des inneren Kosmos.
Interkosmos wurden, schon 2008, von Sula Bassana (Electric Moon, Zone Six, Krautzone) am Bass, Pablo Carneval (ehemals Electric Moon, The Blowing Lewinsky) an den Drums und Sergio Ceballos (RIP KC) an der Gitarre, ins orbitale Leben gerufen. Sie nahmen das komplette Album ,Hypnotizer“ in zwei abendlichen und bestimmt auch Flow-behafteten Sessions auf.
Nach einer Tour durch Spanien und einigen Konzerten in Österreich kehrte der Gitarrist Sergio wieder in seine Heimat nach Spanien zurück und somit wurde das Line-Up von Interkosmos verändert.
Ein Song mit der zweiten Besetzung findet sich als Bonus Track auf diesem Album. Hypnotizer wurde zunächst in seiner Urform, in einer kleinen CD Auflage, ohne den Live-Bonustrack, veröffentlicht.
Einige Lichtjahre später sollte es nun „Interkosmos“ remasterd auch zusätzlich auf einem richtigen langrilligen Tonträger geben! So das alle Freunde besagten orbitalen Flows, das schöne Scheibchen, mit dem dazu neu gestalteten Lulu-Artwork Cover, noch mal ausgiebig belauschen und genießen können. Also: Alles einsteigen, Platte auflegen, Pegel andrehen und auf geht‘s!
Das Album erschien am 8. April 2016 via Sulatron Records als marmoriertes Doppel-Vinyl mit 300 Kopien und in Black mit 300 Stück und als CD.
Line-up:
Sergio Ceballos – Guitar
Sula Basana – Bass
Pablo Carneval – Drums
Tracklist:
01 – Lift Off (11:29)
02 – Hypnotizer (10:58)
03 – Edentrip (7:31)
04 – Kosmos Amigos (10:53)
05 – Floatboat (10:19)
06 – Rockit (12:30)
07 – Samphonic Trip (live bonustrack) (13:53)
Interkosmos – Bandcamp
Jagannatha – Jagannatha
(ch+to) Das französische Quartett „Jagannatha“ aus Grenoble liefert instrumentalen Heavy-Psych mit progressiver Ausrichtung. Es gibt etwas mystisches und rätselhaftes in Ihrer Grundessenz, die sich in den passenden Momenten, durch elektrisierende Riffs, mächtig Gehör verschafft. Diese erstaunliche Akustikexpedition wird genutzt um nachhallende, wellige und schleppende Irrfahrten zu zaubern.
Der erste Titel „Krishna“ startet sanft mit leichter Notenbrise in das Soundgefüge. Dann kommt es zum kraftvollen und rhythmisch variablen Saitengewitter, das in einem psychedelischen Inferno endet. Das ist gleich mal ein richtig guter Einstand!
„Uchchaihshravas“ baut mit verführerischer Basslinie auf. Aufblitzende Gitarrenfetzen werden fast zufällig aber perfekt eingestreut. Nach einem Drittel schleicht sich eine dunkle Wendung an und die anfänglich fliegende Ruhe wird aufgelöst. In den nachfolgenden Minuten werden diese Riffs als Basislager benutzt um, mit erweiterten Gitarrensequenzen, in verschiedene Sphärentiefen abzutauchen.
„Airavata“ verzichtet auf sanfte Anfänge, stattdessen kommt ein doomig angehauchtes, zähflüssiges Bluesriff angetrabt. Von da an klettert der Song, mit schleppend erodierenden Riffspuren, langsam in die Höhe.
Mit dem letzten Track „Kalki“ pendeln Sie vorübergehend wieder ins Doom/Psych Gebiet. Mit anzeichnenden Bluesrhythmen und schwebenden Gitarren folgt eine Verschiebung in den Stonerbereich. Im gesamten Verlauf erstellt die Band dazu ein gehaltvolles und gelungenes Wechselspiel, manchmal schwer, tragend und kraftvoll, dann wieder leicht, locker und antreibend. Hier lohnt sich reinhören allemal!
Das Album erschien am 29. März 2016 als CD und Stream.
Line-up:
Djo
Fred
Max
Yaiba
Tracklist:
01 – Krishna (9:58)
02 – Uchchaihshravas (14:58)
03 – Airavata (6:05)
04 – Kalki (17:07)
Jagannatha – Bandcamp
Megaritual – Eclipse
(ch) „Megaritual“ ist eine Idee vom australischen Multi-Instrumentalisten Dale Paul Walker. „Eclipse“ stellt einen Reifeprozess dar. Während die beiden ersten Releases rein von Walker instrumentiert sind, wird er auf der EP vom Bassisten „Govinda Das“ unterstützt.
Indische Raga-Formen mit schweren Gitarrenparts werden zu einem sehr cleveren Soundkonzept arrangiert.
„Eclipse“ kombiniert meisterlich diese meditativ apokalyptischen Tracks. Während „Set the Controls for the Heart of the Sun“, hier zusätzlich als Eigeninterpretation des meisterhaften Pink Floyd Titels, in Erscheinung tritt. Ich würde zu dieser EP wirklich die beiden früheren Veröffentlichungen empfehlen. Vor Allem aber zumindest anraten, in das letzte, sehr vorzügliche Album „Mantra Music – Volume two“ reinzuhören.
Die EP erschien am 1. April 2016 als Stream.
Line-up:
Dale Paul Walker – Vocals/Guitar/Drums/Synth
Goinda Das – Bass
Tracklist:
01 – Eclipse (25:29)
02 – Set the Controls for the Heart of the Sun (9:30)
Megaritual – Bandcamp
Nicklas Sørensen – Solo
(ch) Gewisse Ähnlichkeiten mit den Veröffentlichungen von Nicklas mit ‘Papir‘ sind hier natürlich nicht von der Hand zu weisen. Es wird aber schnell deutlich, dass „Solo“ doch etwas differenzierter zu betrachten ist. Während des gesamten Albums ist seine Gitarre als klanghafter Kompositionsgenerator das vordergründige Hauptinstrument.
Das Ganze hat eine wohlschmeckende Qualität von musikalischer Reife und kreativer Intelligenz. Mit Hilfe der ‘Papir‘ Rhythmus-Sektion sowie von Jonas Munk (Causa Sui) wurde das Album im neuen El Paraiso Records Studio aufgenommen.
Nicklas kreiert und erzeugt auf dem gesamten Album, mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Variationen, einen großen und schimmernden Klangbogen. Bedenkt man, dass er mit seinem Talent für opulente Improvisationen bekannt ist, überrascht doch hier auch der Hang zu Ambient und experimentell minimaleren Elementen. Es ist in Allem ein exzellenter Klangteppich, dem man die nötige Gehörzeit geben sollte und bei dem sich erst mehrmaliges Anhören richtig lohnt.
Das Album erschien am 19. Februar 2016 via El Paraiso Records als Vinyl mit 300 Kopien und CD.
Line-up:
Nicklas Sørensen – Guitar
Tracklist:
01 – Solo 1 (6:51)
02 – Solo 2 (6:42)
03 – Solo 3 (6:49)
04 – Solo 4 (7:18)
05 – Solo 5 (7:23)
06 – Solo 6 (12:05)
Nicklas Sørensen- El Paraiso Records
Palm Desert – Songs From The Dead Seas
(ch) „Songs from the Dead Seas“ ist das neue Mini-Album von Palm Desert aus Breslau. Es beginnt dort wo das letzte aufgehört hat. Mit einer Wand von betörendem Psych-Riffing im Wüstenformat ist der Palm Desert Sound von Kyuss beeinflußt. Sie setzen damit die eigene Messlatte Ihres Sounds immer höher und man freut sich auf das, was noch kommen kann.
„Songs from the Dead Seas“ ist das Ergebnis von ein paar Abenden der Improvisationen und Spontaneität. Aber vor allem ist es wirklich gut aufgenommen.
Das neue Album zeichnet sich vor allem durch zwei Stücke, „The Giant“ und „Cold Season“, aus. Mit mehr als jeweils zehn Minuten werden vielversprechenden Songs gezündet, die diese Spontanität und Spielfreude während der Aufnahmen widerspiegeln. Die kürzeren Kompositionen, wie „Into The South“ oder „Lake Of Space“, werden von strammen Harmonien bespielt. Insgesamt ist es ein gelungenes Album, das gut ins Ohr geht.
Das Album erschien am 4. März 2016 als Stream und CD.
Line-up:
Wojciech Gałuszka – Vocals
Piotr Łacny – Guitar
Jan Rutka – Bass
Wojciech Kuczwalski – Guitar
Kamil Ziółkowski – dr, bvoc, 12 strings
Tracklist:
01 – The Giant (11:03)
02 – Lake Of Space (04:36)
03 – Into The South (02:47)
04 – Cold Season (10:21)
05 – Reflected By The View (02:13)
Palm Desert – Bandcamp
Stone Witches – Vision Fissure
(ch) Die drei Hexer aus Cold Coast-Australien kommen mit viel spielerischem Schallpotenzial aus der jenseitigen Zeit. Sie markieren den Beginn einer Entdeckungsreise durch offene Landschaften mit dunklen Schwingungen. Ihr Debütalbum „Vision Fissure“ malt ein Bild von Isolation mit hypnotisch rituellen Rhythmen und Melodien.
Wie sie diese Elemente mischen und damit experimentieren spricht für Ihre Songqualitäten. Schwerelose Einflüsse von Psych-Rock mit einem treibenden Rhythmus gehen voran. Die Lead-Gitarre ergänzt den akustischen Rausch mit einem Surf-Riff.
Die Vocals, bestehend aus schallenden, zerrenden und energetischen Verbindungen, haben dazu einen schrägen melodischen Anteil. Dieses Album, aus der rockenden australischen Hexengarage, kommt wie aus einem Guss und ist schon ziemlich reizvoll.
Das Album erschien am 2. April 2016 als Stream und CD.
Line-up:
Mikel Sathicq – Vocals/Guitar/Synth
Yon Sathicq – Bass
Lachlan Heydon – Drums
Tracklist:
01 – Vision Fissure, Dream Digger (2:58)
02 – So It Goes (3:56)
03 – Mirrorball (3:20)
04 – All The Trees That Grow Green (4:33)
05 – Station 1 (0:44)
06 – Neu War (4:12)
07 – Oh Well (3:13)
08 – Cosmic Question (4:43)
09 – Kaleidoscope Of Bad Dreams (Demo) (6:44)
10 – Everything Is Meant To Be (3:08)
11 – Station 2 (15:30)
Stone Witches – Bandcamp
Swedenborg Raum – In Between
(ch) Die Drei Musiker von „Swedenborg Raum“, aus Leipzig und Halle, treten auf Ihrer zweiten Scheibe eine Reise zur Schwelle zwischen dem Diesseits und Jenseits an. Emanuel Swedenborg, seinerseits Spiritist des 18.Jahrhunderts, zeichnete in seinen Essays und theosophischen Schriften ein Bild von den Geschehnissen zwischen diesen Welten. Diese beeinflussen die Seele beim Übertritt vom Diesseits ins Jenseits.
Dieser Kampf spiegelt sich in Ihrer Musik wieder, indem sie spacig-psychedelische Melodieparts und kraftvolle Stoner- oder Doom-Riffs gegenüber stellen. Im Grunde liegt es nun am Hörer, für welche der beiden Seiten er sich hingibt – dem Licht oder dem Schatten…?
Zwischen farbigen Träumen und bizarr glimmenden Wolkenfeldern hin- und hergerissen streckt der Soundvogel seine akustischen Schwingen empor. In den verspielten Sphären unserer Gedankenwelten streifen wir an Geistern und Dämonen vorbei.
Die Musik pendelt zwischen Psychedelic-Prog-Rock und spacigem Stoner. Man wird scheinbar wie von selbst in die verzweigten Sphären des Swedenborg Raums hineingezogen. Das vielseitige Wechselspiel der Klangfarben lässt uns erahnen, erfühlen oder begreifen. Eine erfüllende Reflektion oder hypnotischer Abgang…?
Ich wählte beides und habe mit diesem Album die richtige Entscheidung getroffen.
Das Album erschien am 22. April 2016 via Setalight und Tonzonen Records als Vinyl limitiert auf 500 Stück (300 schwarz / 200 transparent) inkl. Download Code und als Jewel Case CD. Das Mastering kommt von Eroc.
Line-up:
Flo – Guitar
Ben – Bass
Axel – Drums
Tracklist:
01 – In Between (9:12)
02 – Heaven And Hell (9:48)
03 – The Unknown (10:17)
04 – From Life (6:04)
05 – Into Death (7:00)
Swedenborg Raum – Bandcamp
Tour:
06.05. Kulturprojekt – München
07.05. Viper Room Vienna
08.05. Chemiefabrik Dresden (Chemo)
10.05. Tiefgrund Berlin mit Tuber
12.05. Vortex Surfer Musikclub mit Tuber
13.05. Tabakfabrik Passau
14.05. Dorfschänke Karlsruhe
The Golden Grass – Coming Back Again
(ch+to) Das zweite Album der drei Brooklyn Männer ist da! Mit einer Reise von zeitlos schönen und positiven Gefühlen der 60er/70er Jahre geht es hinein in die sonnenverwöhnte Wärme und psychedelisch rockende Blueslandschaften. Das ist ein regelrechtes Erblühen mit großartigem Gesang und einem kraftvollen Gefühl in bester blumiger Soundstimmung. Die eingängigen Melodien und die belebende Musikalität erzeugen gerade bei dieser Band ihren ganz speziellen Reiz.
„Get It Together“ startet mit kernigen Riffs, einem herzerwärmenden Groove und Gesangsharmonien. Dann kommt mit „Reflection In The Glass“ ein regelrechter Ohrwurmgarant. Dieser Song verbreitet, in allerbester The Golden Grass Manier, seine klanghafte und flauschige Notenvielfalt im Zuhörerorgan.
„Shadow Traveler“ rockt etwas kräftiger und fügt feine Elemente aus bluesigen Spritzern hinzu. Es enthält zudem knisternde Gitarrenriffs, Mundharmonika und wilde Drums, die dem Song die nötige Raffinesse verleihen.
Das Akustik-Stück „Hazy Daybreak“ führt dann an den zehn Minuten Song „Down the Line“ heran, der gespickt mit den atmosphärischen Psych-Elementen und ansteckenden Grooves, wahrhaft beeindrucken kann. Mit dem locker flockigen aufspielenden „See It Through“ klingt dieses herzhaft intonierte Album aus.
Mit „Coming Back Again“ beweist das Trio, dass der Erfolg des Debüts kein Zufall war. Deshalb können wir beide das neue Album bedenkenlos weiter empfehlen und somit Euch ans aufblühende Hörerherz legen.
Erschien am 22. April 2016 via Listenable Records als Color-Vinyl und CD.
Line-up:
Michael Rafalowich – Guitar/Vocals
Frank Caira – Bass
Adam Kriney – Drums/Vocals
Tracklist:
01 – Get It Together (6:26)
02 – Reflections In The Glass (4:54)
03 – Shadow Traveler (8:09)
04 – Hazy Daybreak (2:37)
05 – Down The Line (9:44)
06 – See It Through (6:02)
The Golden Grass – Bandcamp
Europa-Tour:
08.Mai 2016 Berlin, Bassy Club
09.Mai 2016 Köln, Limes
10.Mai 2016 Würzburg, Immerhin
11.Mai 2016 Mannheim, 7er Club
12.Mai 2016 A-Salzburg, Rockhouse
13.Mai 2016 CH-Olten, Le Coq D’or
14.Mai 2016 Erfurt, Café Tiko
15.Mai 2016 Jena, Kulturbahnhof
23.Mai 2016 Düsseldorf, Exit Club
28.Mai 2016 Siegen, Freak Valley Festival
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