(ol) Der Auftritt des schwedischen Quartetts ist eines der Konzerte vom diesjährigen FREAK VALLEY FESTIVAL, das bei mir einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat, und das obwohl der Zeitpunkt am dritten und letzten Festivaltag um 13 Uhr eigentlich denkbar ungünstig war.
Vielleicht war mein Geist nach dreitägigem Exzess und Dauerbeschallung mit allerfeinster Rockmusik aber auch besonders aufnahmefähig für den Voodoo Blues aus Stockholm.
Die schamanische Gesangsperformance von Frontmann Niklas Eisen hat die Band auf jeden Fall perfekt ins Studio gerettet und so beginnt der Opener“Tranquil Mountain Lake“/“Dawn“dann auch mit einer verzerrten Gitarre und mönchgesangartiger, verfremdeter Stimme, die klingt wie durch ein Didgeridoo gesungen. Was dann folgt ist feinster Desertrock mit hochemotionalem Gesang in bester Tradition eines Jim Morrison.
„Turn Around“ beschließt die erste Seite und zeigt, das die fast schon symbiotische Verbindung zwischen Lead Gitarre und Gesang, die man auf der Bühne beobachten konnte, aus der Konserve ebenso gut funktioniert. Eine Lp Seite die nur am Stück genossen werden sollte und bei der man am Ende immer froh ist das es auf der nächsten Seite noch weiter geht.
Die B-Seite beginnt einem klagenden Blues Harp Intro und einer Warnung vor den Schlangen in der Wüste „Watch out for the Snakes“. Die Blues Harp setzt sich dann im swingendem „Desert Cold“ fort, das neben hervorragenden Gitarrensounds auch mit einem eingängigen Refrain überzeugt.
Im „Bad Wolf“ wird unterm blutroten Wüstenhimmel noch mal ordentlich der Mond angeheult.
Die abschließende dritte Albumseite verneigt sich mit „Electric Love“ vor Jimi Hendrix um mit „Diabolo“ den Acid Blues noch etwas langsamer und zäher fließen zu lassen.
“The Light“ setzt dann einen krachenden Schlusspunkt unter ein durch und durch mitreißendes Werk.
Das in Joshua Tree/Los Angeles aufgenommene Album verbreitet eine flirrend heiße Wüstenstimmung und klingt dermaßen amerikanisch, das man kaum glauben kann das die vier Jungs aus Stockholm stammen.
Das Zusammenspiel von Christoffer Kingsted‘s Gitarre und dem extrovertierten Gesang von Niklas Eisen erinnert an die besten Momente von Jimi Page und Robert Plant.
Manche Sounds könnten von einem verschollenen Hendrix Album der 60er stammen, ohne dabei nur im entferntesten Retro zu klingen. Dicke Empfehlung für alle die eine Mischung aus Led Zeppelin, Hendrix, Jim Morrison und klassischem Stoner Rock bevorzugen.
Zur Rezension hatte ich ein dreiseitig bespieltes Doppelalbum in dickem schwarzen Vinyl und tadelloser Pressqualität.
Der Sound ist warm und transparent und gibt einem das Gefühl in lauer Wüstennacht beim Voodoo Blues Ritual der Dunes mit dabei zu sein.
Die beiden Scheiben stecken in einem dicken Gatefold Cover mit einem psychedelischen Gemälde vom Künstler Robin Gnista.
Das Album ist mit der Nr. RFR 003 im Rock Freaks Record Shop als Doppel LP in verschiedenen Farben zu erhalten sowie bei unseren Freunden von White Dwarf und digital im Snowy Dunes Bandcamp….(olli)
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