(vo) Die Ursprünge dieser großartigen Prager Southern-Fried-Bohemian-Blues-Rock Band gehen ins Jahr 2002 zurück, ihre erste CD „Same“ erschien 2006, die zweite, „Keepin`on, Rollin` Hard“ in 2012 und die wurde, nicht nur bei uns, zurecht sehr gelobt, hier nachzulesen. Vor zwei Wochen bekam ich elektrische Post von ihrer Bookerin Barbara, die mir die neue CD anbot (bitte, gerne), und paar Tage später lag sie in meinem Briefkasten (die CD, nicht die Band)…..Der neue Silberling ist ihrem im Juli 2015 leider viel zu früh verstorbenen Gitarristen Martin Endl gewidmet, der auch den ersten Song dieses Albums textete und komponierte:“ Still In Love With Her“ tritt an mit vollem Geschirr und punktet weiter und weiter und weiter, weil: ein wunderbarer Honky Tonk Southern-Country-Rocker mit Gebläse, so einen Song möchten sicherlich viele noch etablierte Bands des Genres auf die Reihe kriegen…..“Life On A Highway“ banjot mit sehr schönem Front- und Backgroundgesang durch seine 04:33 min, und auch die Gitarrenlicks sind in keinster Weise geeignet verachtet zu werden.
Alle Songs, bis auf 1, 11, und 12 tragen die kompositorische Handschrift von Gitarrist Michal, im Zusammenspiel mit kongenialen Partnern.
Die „Blues Communion“ öffnet mir altem Blueskopp die Seele, herrlich das Zusammenspiel akustischer und elektrischer Saiten mit dezentem Harpeinsprengseln und wieder dieser wunderbare Gesang, der sich über das gesamte Album ausbreitet, ob weiblich und/oder männlich, einfach formidabel. Kurzes, knackiges Kiwihaut erzeugendes Gitarrensolo und mit einem freundlichen Lachen als Fade-out.
Übrigens: das Zusammenspiel der gesamten Band mit den Gästen ist köstlich, versiert und durch und durch stimmig.
„Rusty Girl“ wird stimmlich von den beiden Mädels durch die 03:23 min getragen, Honky Tonk trifft sich mit Southern woman and man in Lynyrd`s Bar.
Das nächste Kapitel dieser sehr abwechslungsreichen CD schreibt der Country, „Somebody Else´s Song“ ist der perfekte Begleiter wie bei den Blues Brothern: wir spielen hier Country und Western.
„Devil In Me“ swampt sehr schön mit Wahwah und kräftiger Gitarrenmelodei, Musik aus dem Prager Delta, das auch beim nächsten Song kräftig reinschwimmt, nur die Gitarren sind countryfizierter, comin`home to my sweet „Abilene“.
Der „Moody Blues“ erwärmt die schwarze Seele, Grundtenor, gewollte und passende Geschwindigkeit wie „The Pusher“ von Steppenwolf, tolle Tastenarbeit, perfekt.
Kräftig losgerödelt und gerockt ohne unterzutauchen wird beim „Dive Into The River“ und der „Rollin`Man“ fängt mit folgender Textzeile an: I was born in Memphis, 65…. Die Harp treibt, Gospelartiger Chorgesang, Memphis Blues at it`s best.
Der Bandnamensgebende Song stammt aus der Feder und den Fingern Leslie Wests, u.a.: My name is 8653011, i live in cell 65. They own me 24 hours the day, took my freedom away. I got nothing but time, time, time…ein typischer West-Rocker, kernig, treibend, giftig.
Abschluß! Die Gregg Allman/Kim Payne Komposition „Midnight Rider“.
The Cell/Tschechien: so lecker und süffig wie das heimische Bier, so schön anzuschauen wie ihr Eishockey und Gabriela Koukalová…..(volker)
Die Band:
Michal Cerman – zpěv / voc
Michal Beneš – kytara, zpěv / git / voc
Martin Škoda – kytara, zpěv / git / voc
Leoš Koudelka – baskytara / bs
Milan Milata – bicí / dr
Michaela Jonczyová – zpěv / voc
Martina Dolečková – zpěv / voc
Die Songs:
1. Still In Love With Her
2. Life On a Highway
3. Blues Communion
4. Rusty Girl
5. Somebody Else´s Song
6. Devil In Me
7. Abilene
8. Moody Blue
9. Dive Into The River
10. Rollin´ Man
11. The Cell
12. BONUS: Midnight Rider
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