(vo) Die Kiezrocker Andi, Chris und Pierre begaben sich gestern auf eine dreiteilige Ohrenfeindt Südeuropatournee, mit erstem Halt in Köln, und mischten als ersten den „Jungle Club“ in Ehrenfeld auf. Das Motto: „Zwei Fäuste für Rock´n´Roll!“
Im Gepäck natürlich auch ihre großartige Merchfrau Claudia und als Support ihre Stadt- und Landsleute „Schreiber“. Samstag spielte das kernige Rockpaket in Aschaffenburg und Sonntag in Nürnberg.
Um 20 Uhr enterten die vier Mannen von „Schreiber“ die Bühne im sehr gut besuchten „Jungle Club“ und präsentierten uns 45 Minuten gut durchtrainierten Deutschrock, kernig, griffig und sehr gut vom Publikum angenommen und gefeiert.
Christian Schreiber (vocs), Stephan Haupt (backvocs/bass), Lukas Hamann (drums/vocs) und Kay-Uwe Kurth (backvocs/git) singen wie die danach folgenden Hauptakteure in einer Sprache, die wir alle bestens verstehen und interpretieren können: auf den Punkt und aus dem richtigen Leben gegriffene Alltagsgeschichten, ohne Geschwurbel und Fisimatenten.
Ihre dritte Veröffentlichung steht kurz vor der Vollendung…. Um 21 Uhr gab es für mich ein heißersehntes Wiedersehen mit dem Trio aus Hamburg St. Pauli.
Ich denke mal das ich die letzte Dröhnung von ihnen wohl 2012 oder so bekam. Erstmals aufmerksam wurde ich auf die Jungs, damals noch in anderer Besetzung, 2006. Die einzige und wesentliche Konstante bei Ohrenfeindt ist Chris Laut – nomen est omen – seit den ersten Gehversuchen in 1994, er singt, spielt Bass und
bei einigen Songs bedient er auch noch die Stimmzungen eines Mississippisaxofons. Das jetzige Saiten- und Schlagduo Pierre und Andi steht seinen Vorgängern laut meinen Ohren aber in nix nach. Faszinierend ist ihre treue Fangemeinde, natürlich auch weil das Trio Musik macht, die aus dem dreckigsten Fundus der Rockmusik stammt: immer in die Fresse, in die Magengrube und mächtig stampfend, Aussierock meets Motörhead! Und die Texte: großartige Geschichten zum Schmunzeln oder auch mal nachdenklich, mit viel Humor und eben voll im Saft und Leben stehend, oder auch mal knieend, oder liegend.
Was mir auch gefällt ist ihre Interaktion mit den Fans: Chris, Andi und Pierre haben alles im Griff, natürlich auch heute abend. Mitgröhlheuler wie „Heul den Mond an“ – heute mit zahlreichen Handyfeuerzeugen beleuchtet und zu Tode erschreckenden Heulern aus dem Geviert der Ohrenfreundte – oder nach dem Motto „auf die Fresse ist umsonst….den Rest mußt du bezahlen“, „Motor an“ und „zum Rocken geboren“ prägen die 19teilige Playliste. Für mich, aber natürlich auf für die versammelte Fangemeinde ein Riesenspaß an diesem usseligen Wetterabend, draußen Schneeregen und Schnee, drinnen hardgerockte, durstmachende Schwüle. Anderthalb Stunden Vollgasrock: Ohrenfeindt rules! Ich bedanke mich bei Änne von „Bite It Promotion“ für die Akkreditierung und bei den Bands für kurzweilige Unterhaltung…..(volker)
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