(vo) Als ich vorletzte Woche eine Mail von Andreas bekam mit der er ein neues Album seiner Band ankündigte löste das bei mir doch schon diese gewisse Vorfreude aus, denn: das Debüt der Andreas Diehlmann Band aus 2017 war für mich eine Offenbarung in Sachen Blues und Bluesrock, national und ja, auch international. Keine Frickeleien, nix zigmal totgeschreddertes, keine leergebluteten Cover sondern großartig dargebotener Stoff, den er mit dem perfekten Grooveduo Tom Bonn-Schlagzeug und Volker Zeller-Bass darbot, kompakter Stoff eines kompakten Trios.Knapp 46 Minuten feinste Musik erwartet den Hörer auf „Your Blues Ain´t Mine“: vier Coverversionen und fünf Eigengewächse, wobei die Band beim ersten Song „Come On In To My Kitchen“ von Thomas Feldmann mit vorzüglicher Harp begleitet wird. Und wenn ich meinen Lautsprechern trauen kann, und das kann ich zu 100%, ist die Stimme von Andreas noch ´nen Zacken schmieriger, schmutziger, rauher geworden. Und das Call And Response zwischen Slide und Harp zum Ende des Songs hin…….Der Robert Johnson Klassiker: in dieser Version erfrischend und labend.
Der Titelsong folgt auf dem Fuße: ein kräftig bretternder Blues Rock texanischer – zwei Vollbärte- und einem Schnauzbart – Manier, zwischendurch zum Ausruhen eine kurze Wahwah Einlage….und die Tanzbude brodelt.
Ballade: „I Don´t Wanna Lose You“. Ein schöner Slow Blues, der noch mehr durch die im Hintergrund dazugepackten Orgelklänge gewinnt und mit einigen locker eingespielten Soli weiter punktet.
„I Don´t Know“: Zeit mal den Mittelfinger, nein, nicht diese Art Mittelfinger, und Daumen zum mitschnippen einzuladen. Funky Blues im Midtempo.
Der Rezensent bemerkt an dieser Stelle erfreut: vier Songs, vier verschiedene Sorten Musik, viermal Blues wie ihn die Band sieht und versteht.
„Head Down Low: Knallt! Da wird´s live vor der Bühne abgehen, bei jung und alt! „Little Wing“: Zu dieser Version würde da oben James Marshall H. sicherlich anerkennend nicken. Perfekt von der Band aufbereiteter Klassiker der Rockszene, für mich klar auf Saitenhöhe mit den Freischlader und Sas Versionen.
„Going Home“: dieser Song ist eine Aufforderung zum Tanz oder im Midtempo mitzustampfen und die Nackenmuskulatur zu beanspruchen, also: hereinspaziert in den Club.
Und danach „Soulshine“: einer „der Allman und Mule Klassiker“ aus der Feder und den Saiten von Warren Haynes schlechthin, eine Offenbarung in Sachen Classic Rock mit Southern- und Blueseinschlag. Herrlicherweise einige Male in der Vergangenheit und hoffentlich noch oft in Zukunft bei Mule Konzerten gehört, erlebt, mit Gänsehaut, mit Pipi in den Augen, was für ein wunderschöner Song. Und in der ADB Version? Ich verneige mich vor dieser. Und Warren würde mir sicherlich zustimmen und zurückhaltend respektvoll und anerkennend lächeln…..
Zum sehr guten Schluß hören wir noch den „F#cking Happy Blues“: Zu Beginn ein ganz schwerer Schlepper, krachender Bluesrock. Break. Ruhe von 3:37 bis 4:02. Und ab da eine wunderbare Instrumental Version von „Amazing Grace“.
Die Band ist für mich mit ihrem zweiten Werk in allen Belangen weiter in die internationale Klasse aufgestiegen, in der nationalen sowieso ganz oben….(volker)
Die Songs:
01. Come On Into My Kitchen
02. Your Blues Ain’t Mine
03. I Don’t Wanna Lose You
04. I Don’t Know
05. Head Down Low
06. Little Wing
07. Going Home
08. Soulshine
09. F#cking Happy Blues
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