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Hodja – The Flood

(hjs) Hodja ist eine Band, genaugenommen ein Trio, die sich auf keinen Fall musikalisch in eine Schublade pressen lässt. Zu viele Stilarten werden vermischt. „The Flood“ ist das dritte Album der Band und auf CD und LP bei Noisolution erschienen. Ein hartes Stück Arbeit braucht es um sich diese Scheibe zu erschliessen. Freunde von Harmonien und glatten Stücken werden hier nicht auf ihre Kosten kommen. Alles ist roh, derb, teilweise durchsetzt von einer Art Gitarrensoli die doch sehr abweichend dazwischen geschmissen werden. Ebenso gibt es Songteile die als solche nicht unbedingt zu erkennen sind, der Hörer wird aus dem Song gezogen, durchgewamst und dann wieder in den Song gesteckt. Nein, diese Scheibe taugt nicht für ein Stückchen Räucherlachs und ein Glas Sekt dazu. Getränkemäßig würde ich Dosenbier bevorzugen und Essen wird eh überbewertet.

Das erste Stück „Everything Is Everything“ braucht nicht lange bis es durchstartet. Nach einem kurzen Schlagwerk Intro wird es doomig. Doch bevor man sich zurücklehnen kann, kriegt man, ob der Experimentierfreude der Band, direkt lupenreinen RAP um die Ohren gehauen. Davon erholt, bohrt sich bei 2:00 die Gitarre in den Schädel bevor einem der Refrain einholt.
Ohne langes Vorgeplänkel kommt „The Sour Taste“, das zweite Stück. Punk in der Garage trifft es vielleicht. Mischtechnisch kein Wunderwerk aber sehr energetisch und schräg.
„The Flood“ steigt direkt melodisch ein. Eher getragen nimmt einen das Stück mit. Aber nicht zu sehr daran gewöhnen denn ab 1:45 ist Schluss mit lustig. Ein 30 sekündiges Gitarren- (Hmm, ist es wirklich eines) solo prügelt einen wach.
Achja, die RAP Komponente. Glatt vergessen. „On And On“ startet so und zieht auch so durch, nur unterbrochen durch, doch etwas gewöhnungsbedürftige, Klangorgien. Mit dem Refrain zieht sich das Stück zum Schluss.
„EGO“ ist ein bisschen frühe Pink Floyd die auf eine chaotische Art grooven. Gar nicht zu beschreiben was sich alles in diesem Stück abspielt.
Bei dem nächsten Stück „Not Karma“ kommt man sich fast schon so vor als hätte man die Platte gewechselt. Es fängt eher ruhig und etwas getragen an und wird dieses auch konsequent durchziehen. Es ist die balladeske Komponente dieser Scheibe.
Etwas spacig, aber mit schönem Basslauf startet „Big Tease“. Man vermisst keinen Gesang, das Stück wirkt für sich. Instrumental, aufsaugend. Das zur Hälfte dann doch der Gesang einsetzt stört überraschenderweise nicht. Passt wie Topf auf Deckel.
„Never Kneel“ startet mit mit einem nicht zu leugnenden RAP Einfluss um dann in einen harmonischen Refrain überzugehen. Dieses Wechselspiel dauert etwas über zwei Minuten bevor der Song dann eine Minute ausklingt.
Danach geht es mit „The Void“ in etwas ruhigere Fahrwasser. Etwas Zeit zum Verschnaufen und den Ohren etwas Ruhe zu gönnen.
Das letzte Stück „Desperate Souls“ greift das Ruhige am Anfang auf. Eine schöne Gitarrenlinie, der Gesang dazu stimmig. Man ist nahezu erschreckt das nichts unvorhersehbares passiert aber letztendlich doch dankbar.

Spielzeit: 32:30 min
Medium: Promo CD
Label: Noisesolution
VÖ: 17. August 2018
Stil: Garage Rock

Tracklist:

Everything Is Everything 3:55
The Sour Taste 3:32
The Flood 3:02
On And On 2:38
EGO 3:15
Not Karma 3:57
Big Tease 2:32
Never Kneel 3:02
The Void 2:41
Desperate Souls 3:56

Band:
F.W. Smolls – Drums
Tenboi Levinson – Gitarre
Gamiel Stone – Gesang

Links zur Band:
https://www.facebook.com/hodjatheband/
http://www.hodjamusic.com/

Die Scheibe gibt es als Stream, MP3, CD und auf Vinyl (hans-juergen)

Filed under: Album Reviews, Art-Rock, Blues, Garage Rock, Grunge, Punk, , ,

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