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Black Tropics – Black Tropics

(as) Wenn eine Band in stilistischer Hinsicht nicht plump mit dem Zaunpfahl winkt, damit auch die schlichtesten Gemüter kapieren, in welchem Genre sie sich tummelt, und trotzdem ziemlich genau in eine trendige Kerbe schlägt, ist das prinzipiell schon mal erfreulich. Was das mit „Black Tropics“ zu tun hat? Nun, die Gruppe aus der Französischen Schweiz tut nichts weniger als dies und veröffentlicht mit ihrem selbst betitelten ersten Album ein famoses Stück modern aufgezogener Garagensounds.

Die Lausanner treffen schon mit der großartigen Eröffnung „Dragon Blood“, die zu Recht beim M4Music-Festival 2018 preisgekrönt wurde, einen Nerv der vielen mehr oder weniger jungen Hörer mit retrospektiv ausgerichtetem Geschmack, aber wie gesagt: Die Scheibe vermittelt selten bis gar nicht den Eindruck, offensichtlich auf Großtaten aus den Seventies gebürstet worden zu sein. Allein schon der ausgiebige Keyboard-Einsatz verleiht „Black Tropics“ einen zeitgenössischen Anstrich, und auch wenn man in diesem Kontext nicht von „elektronischen“ Einflüssen sprechen möchte, ist der Stoff, den sie als kompaktes Trio ersonnen haben, oft sehr tanzbar.

Ferner steht der Bass als tragendes Element oft im Vordergrund des Geschehens, sodass man nicht weiß, ob man auf die coolen Grooves achten soll, die sich im Zusammenspiel mit dem Schlagzeug ergeben, oder lieber Frontmann Yvan Golaz an den Lippen hängenbleibt, weil er nicht nur eine charismatische Stimme hat, sondern auch beachtenswerte Texte ohne Rockklischees schreibt.

Trotz des durchgehenden Facettenreichtums der Kompositionen kommen alle unumwunden auf den Punkt, und selbst das verträumte „Pacific Air“ verfügt über fetteste Riffs. Das ätherische „Blue Dots“ verbreitet am meisten Vintage-Flair, doch „Black Tropics“ ziehen nur insofern Schlaghosen an, als es in der Seattle-Szene der frühen 1990er Usus war. Das Ganze ist also „alternativ“ im Sinne der ursprünglichen Bedeutung dieses Begriffs und vorbehaltlos sowohl für Altrocker als auch jüngere Generationen empfehlenswert.

Black Pike Favorites

http://www.blacktropics.bandcamp.com

Dragon Blood

Tornado

Devil’s Kings

Pacific Air

Temporal Distortion

Light Years Away

Black Tropics

Outlaw

Dust

Blue Dot

11.

Invaders

Hostage (Bonustrack)

Yvan Golaz (g, keys, v)

Alexandre Tieche (d)

Chris Zindel (b)

Kevin Beier (b, keys)

Andreas Schiffmann

Filed under: 70s, Album Reviews, Garage Rock, Rock,

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