(as) Jack Ellister hat bereits zwei relativ konventionelle Psych-Rock-Platten herausgebracht, „Tune Up“ 2015 und zwei Jahre später „Roots Conference“. Der Londoner (?) versteht sich aber auch auf latent experimentelle Musik, die vornehmlich auf Kurzformat-Tonträgern erscheint, doch „Lichtpyramide“ ist nun sein erstes dreiviertelstündiges Erzeugnis dieser Art.
Wohingegen „Stand Auf“ mit seinem Akustikgitarren-Fundament fast wie Neofolk mit einem dementsprechend dilettantischen Unterton anmutet, steht das kratzende „Glow In The Loom“ am anderen (nervigen) Ende des Spektrums. Im Großen und Ganzen jedoch handelt es sich bei den Songs um gleichförmiges, einigermaßen gefälliges Plätschern.
Insofern mutet die Platte ein bisschen wie eine Zusammenstellung von Schlafzimmer-Recordings der nur bedingt reizvollen Sorte an. Das Titelstück bringt ebenso wie „Das Rufen“ 8bit-Klänge zu Gehör, versehen mit Sprechfetzen wie etwa auch „Szyszka“, ein kurzer Einwurf mit Synthesizer-Fahnen. Grundsätzlich fußen die „Songs“ auf simplen Keyboard-Motiven und praktisch nicht vorhandenen (weil unnötigen) Arrangements, denn der Künstler legt keinen Wert aufs Schichten zahlloser Aufnahmespuren.
Die instrumentalen Zwischenspiele wie „D.A.E.L.“ oder „Funkelnder Wein“ wirken umso mehr wie Füllmaterial, als ihnen keine erkennbaren harmonischen, melodischen oder rhythmischen Ideen zugrunde zu liegen scheinen. Als Verschmelzung von Ambient, Freak Folk und Hippie-Kunstquatsch besteht der Longplayer letzten Endes überwiegend aus bloßen Soundvignetten – fragmentarisch anmutenden Einfällen, die offensichtlich bewusst nicht ausgearbeitet wurden. Musik für eine kleine Zahl von „Spezialisten“.
http://www.jackellister.bandcamp.com
Tonzonen
Der Schiffer
Das Wesen Des Seins
Szyszka
D.A.E.L.
Lichtpyramide
Funkelnder Wein
You’ve Only To Say The Word (or: Samuel, Joe And Dick On A Trip)
Festtagszug
Glow In The Loom
Stand Auf
Korytarz
Das Rufen
Bergwanderung
At The Beach
Andreas Schiffmann
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[…] dem ersten Lichtpyramide-Album, das hier von Andreas an anderer Stelle besprochen wurde, gab es deutlich mehr Spoken Word-Momente, hier lässt er mehr die Klänge und die […]