(vo) Und wieder mal die alte Leier aus meiner Tastatur: Vinylklänge aus dem Jahr 2011 aus Schweden, die mir insgesamt alle Schuhe ausziehen. Three Seasons sind Sartez Faraj an der Gitarre, Olle Risberg am Bass und Christian Eriksson am Schlagzeug. Die Gastmusiker, die dieser grandiosen Doppel LP auch noch etliche Gütesiegel verleihen, sind: Matthias Risberg – Hammond, Mellotron und Synthi, Tomas Lindberg – Dobro und Bozouki, Magnus Holmström – Fiddle und Sanna Hodell – Flute. Und dann erschallt auf acht von neun Kompositionen noch diese ganz spezielle, hellkrächzende und röhrende 70er Jahre Rockstimme. Die gehört Sartez und ist vergleichbar mit der von Joakim Nilsson von Graveyard. Was machen diese jungen Schweden denn nun mit unseren Ohren?
70er Jahre Rockflair auf sehr hohem und sehr buntem Niveau, da wachsen dir die Haare automatisch bis an die Schlüsselbeine. Einflüsse von American Woman über Black Night und White Rabbit bis Woodstock hörste raus, Free und Humble Pie. Blues, Folk, Hardrock, Prog und Psychedelic arrangieren sich kernig nostalgisch ohne einen Ansatz von Patina und Grünspan und treiben Tonnen von Freudentränen aus den Augen des Musikkonsumenten und der Lautsprecherboxen.
An Endless Delusion, der einzige Instrumentaltitel des Albums, ist beileibe keine Selbsttäuschung der Band. Verspielte und harte Gitarrenklänge, treibende und verspielte Hammond, schön zusammenführende Flötentöne, schwedischer Folkrock at it`s best.
Each To Their Own und Since Our First Day sind Hymnen, da kannste schreiben: unbeschreiblich. Oder beschreiblich: wunderschön! Cold To The Bone ist ein harter Funkrocker, Down In The Bottom heult und rifft sich auf den höchsten Mountain.
Und zum phänomenalen Abschluß gibt es das Titelstück als einen Schweineorgeliastischen und Gitarrenbratenden Trip zur Ewigkeit, was für ein Debut, zum Schreien gut….Volker
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