Yvonnes Linseneintopf – ein subjektiver Freak Valley-Fotorückblick
Was nun folgt, erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, auf professionelle Bildbearbeitung und/oder fotografische Kunstfertigkeit, sondern stellt einen kleinen Flug mit mir und durch meine ganz persönliche Linse über das Freak Valley Festival 2016 dar.
Im besten Fall ruft diese Bilderserie beim einen oder anderen wundervolle, lustige und hervorragend hirngeschüttelte Erinnerungen hervor.
Vor das Feiern und Genießen hat Mutti Natur den Zeltaufbau gestellt, was man auch in Anbetracht der zu erwartenden Wetterlage mit Sorgfalt (und vor dem ersten Allohol) erledigen sollte.
Dann gen Festivalgelände pilgern, wunderbare Menschen wiedersehen und in die Stimmung eintauchen. Herrlich! Das Publikum und die allgemeine Feierlaune kommen schnellstens in Fahrt, kein Wunder – mit BABY WOODROSE bieten die Rockfreaks den ersten richtig fetten Knaller auf.
Crowdsurfer, Moshpit vom Feinsten, Party wo man hinguckt und massig Gänsehaut meinerseits.
Idealer Zeitpunkt – besser geht’s echt nicht – für den Auftritt der unglaublichen Mannen von TOUNDRA. Untergehende Sonne und Klänge in feinster Manier. Als ein kleiner Teil des RB.BS-Kollektivs bin ich auch ein wenig stolz drauf, daß wir „mit dran schuld“ sind, dass die Herren hier mit ihrer Performance zu massenhaftem Lächeln, Ausrufen des Entzückens, genießerisch geschlossenen Augen, tanzenden Scharen und frenetischem Jubel geführt haben.
Frühmorgens erstmal Glieder strecken (die Nacht war doch arg kurz), an der Waschstelle eiskaltes Wasser ins Gesicht und auf sonstige Anatomie sprenkeln, Rundumblick ins Grün genießen und nicht zuletzt ein paar Heißgetränke mit erdölähnlicher Konsistenz in den Kopf schütten, es gilt ja schließlich, das Wake’n’Bake mit MOTHER ENGINE nicht zu verpassen. Einfach fantastisch, was die drei Plauener immer wieder mit uns anstellen. Wer sich da nicht mitbewegt, ist entweder taub, noch im Wachkoma oder anderweitig seltsam veranlagt.
Kühle Getränke, etwas chillen, zunehmend interessante und mit viel Gelächter garnierte Gespräche und Begegnungen, das alles untermalt mit Klängen aus GIÖBIAs Instrumentenkisten.
Manch einen zog es da glatt durch ein Loch in eine andere Dimension, in der man keine Regenjacken braucht.
THE SHRINE heizen allen gut ein und wie sagt das alte Pfälzer Sprichwort noch so schön?
„Dorscht is schlimmer wie Häämweh.“ Also nix wie auf zum Bierstand…
SPIDERGAWD machen eine Beschreibung fast unmöglich – muss man selber erlebt haben.
Morgendliche Besucher im Zelt, sattes Grün, unkonventioneller Shuttle-Service der ländlichen Art, überall Ponys…
Jetzt wird’s schwierig bis unmöglich, meiner persönlichen Begeisterung einen Touch Objektivität zu verleihen:
BLACK LUNG – was hab ich mich darauf gefreut, was hab ich die gefeiert, wie genial passen die ins Tal der Musikbekloppten…?! Sehr melodisch, dabei hart genug ohne zum Geschrubbe zu mutieren, volle Konzentration im Spiel und dabei mit Hingabe und Leidenschaft voll drin, und der Begriff „Rampensau“ findet auch ein wenig Neudefinition in Elias, wenn eine der genialsten Coverversionen der letzten Jahre – Black Sabbaths Wizard – uns im Gehörgang fast wie auf der Zuge zergeht.
Pälzer Woi, ein paar Eindrücke, best Rucksack of Show, und schon sind wir bei exzellenter Hirnmassage à la ROTOR angelangt. Der Himmel öffnete die Schleusen, aber da zum Glück das gröbste Gewitter am Gelände vorbeizog, wurde einfach im strömenden Regen weitergetanzt, Wunderkerzen gezündet, Wasserbälle hin und her geschubst und sich am köstlichen Gewummer ergötzt, das da von der Bühne schallte. Immer und immer wieder ein Hochgenuss und eine Freude, sowohl diese Band als auch das „scheiß auf Regen, geile Mucke“- Publikum hier.
Die Pause zu LONELY KAMEL nutzten viele zum Erweb diverser (trockener) Textilien am Merch, die Party geht ja schließlich gleich weiter, wenn auch manchmal in eher ungewöhnlicher Pose.
Die mit diversen aussagekräftigen Namen betitelten Drinks aus charmanter Zauberinnenhand fließen (Freak Shake, Devil’s Blood etc), die Finger sind klamm, die Linse verschmiert, der Bewegungsdrang hoch, was in Summe bei ELDER zu seltsam mystisch anmutenden Fotoresultaten führt. Naja, macht nix, muss man eh gehört haben, sonst taugt das beste Bandfoto nicht viel.
…was vom Tage übrigblieb…
In diesem Falle was vom Wochenende übrigblieb: Einige zerrupfte, kollabierte Zelte und Pavillons, der übliche Ausschuss an Faltstühlen, ein Gemisch aus Sonnenbrand, Tanzmuskelkater und nassen Klamotten und auf’s Neue ein gigantischer Haufen toller Erinnerungen, Bilder, Melodien, Gesichter, Umarmungen, schallendes Gelächter, Gänsehaut.
Und Dankbarkeit! Gegenüber den Rock Freaks, dem gesamten Team, jeder helfenden Hand, jedem geschwungenen Hammer, gezogenen Kabel, geputzten Klo, geschobenen Einkaufswagen, jedem lachenden Gesicht hinter Theken, auf Bühnen, an Garderobe, im Sani-Bereich, Security, im Frühstückszelt, auf Straßenkreuzugen etc. pp. Ihr seid alle die Helden, die solch tolle Tage für uns alle möglich machen. Danke!
Ich freu‘ mich jetzt schon tierisch auf’s nächste Jahr bei und mit euch!
Zum dritten Teil hier entlang bitte:
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