(vo) Güldener 60er Garage-Rock, bluesig angerauter Hard-Rock, Glam, bissel Psych und Beat: aus diesen Zutaten brauten Elias-Drums, Mammut-Rivoli Bass und Pat-Gitarre und grob geschmierte Stimme, eine Scheibe, die verdammt viel Spaß macht und meiner bescheidenen Meinung nach mit ihren Kompositionen und diesem schwer angerauten Sound in deutschen Landen ziemlich allein auf weiter Flur rockt….
Und gut riecht: nämlich nach leicht angeranzter Partygarage, in der es neben Stahl, Öl, Super, Nevr Dull, Loctite und WD 40 auch nach verschüttetem Bier, Jacky-Cola, abgeknutschtem Parfüm, Qualm jeglicher Art und schwerem Partyschweiß duftet. Das Tapedeck schwitzt und schillert auf der Oberfläche, der Plattenspieler gibt alles, die Boxen auch, die Wände wackeln, und kein Nachbar der die Polizei ruft……ein Paradies.
Die 11 Songs wären bei unseren berühmt berüchtigten 1980er Garagenwerkstatt-Partys in Hilden (bei denen der Terrier von Besitzer Rolf zum Ende hin genauso knülle war wie wir: er schlabberte die Auffangwannen unter den Bierfässern, die auf den Werkbänken nicht zur Ruhe kamen, leer) rauf und runter gelaufen….An diese Zeiten erinnern die Songs ganz gehörig. Danke Jungs, für die Zeitreise.
Mächtig treibender Garage Rotz Rock eröffnet die Songauswahl, „Get Free“ mit der Anfangszeile „I loose control….“ drückt und sprintet durch die Boxen deines Vertrauens, nix kompliziertes, nur Knallgas….“Soul On Fire“ würde auch gut in die Plattenkisten unter „F“, „M“ und „R“ passen, wie Five Horse Johnson oder Motörhead oder Rose Tattoo, fett losmarschierender Hard-Rock mit Blueseinschlag vom krawalligsten, fein.
„Elevator“ drückt das Tempo in den Mittelbereich, schön kratzige Ballade, auf den Punkt.
Der „Golden Cage“ bleibt im vorhergehenden Tempo, mit feinem Akustikset, das von harter Gitarre abgelöst wird, Hard-Rock-Beat: brät, schmirgelt, brettert.
„Never Ending Love“ klingt so schön verzerrt und ein bißchen nach Britpop, während sich „Get Away“ dem Folk-Rock zuwendet, könnte ´ne Hymne werden.
„Wildebeest“ wird die Tanzflächen der Musiktempel unseres Vertrauens füllen, garantiert, und außerdem: Refrainmitgröhleffekt.
„No Home“: für ´nen alten Rocker wie mich eine großartige Erinnerung in der Machart und vom Sound her an die Shocking Blue Single „Venus“, sauber!
„Sick 6th Sense“: rockt…rockt…rockt.
„Mirror“: Powerballade, mitgröhlen, Bierverschütten, Party.
Abgeschlossen wird der Ausflug mit einer weiteren Ballade: „Paint It Black“ schnullert in Sound und Gesang laid back, bis Minute 2:40, ab da wird kräftig eingeheizt bis zum Outro hin wieder laid back dominiert.
Tolles Album, das uns die drei aus der Hauptstadt bei ihrer Dezembertour nochmal zu Gehör bringen….(volker)
Die Rocker:
Mammut – Rivoli Bass
Elias – Drums
Pat – Git/Vocals
Die Songs:
Get Free
Soul On Fire
Elevator
Golden Cage
Never-Ending Love
Get Away
Wildebeest
No Home
Sick 6th Sense
Mirror
Paint It Black
Die Termine:
06.12.2017 – DE – Düsseldorf – Pitcher
07.12.2017 – DE – Stuttgart – Goldmarks
08.12.2017 – DE – Bremen – Magazinkeller
09.12.2017 – DE – Kiel – Roter Salon
10.12.2017 – DE – Lübeck – Rider’s Cafe
14.12.2017 – DE – Münster – Jovel Club
15.12.2017 – DE – Wiesbaden – Schlachthof
16.12.2017 – DE – Moers – Bollwerk
17.12.2017 – DE – Hannover – Lux
20.12.2017 – DE – Nürnberg – Club Stereo
Die Termine gibt es auch hier in unserer Rubrik
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