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German Swordbrothers Festival am 24.2.2018 im Lükaz in Lünen

swordbrothers

(hjs) Lünen, 24.2.2018. Die Gemeinde der Schwertbrüder trat an um der Welt zu zeigen, dass man, zumindest für einen Tag, der Nabel der Heavy Metal Welt sein kann. Tatkräftig unterstützt von den Bands Hammer King, Hürlement, Them, Emerald, Visigoth und Cloven Hoof zeigte sich das Lükaz (Lüner Kultur- und Aktionszentrum) von seiner besten Seite und meldete „Ausverkauft“.

Das Lükaz hat einen sehr schönen Grundriss. An das Foyer schließt sich der Saal an, außerdem ein Raum in dem eine durchaus ansehnliche Tonträgerbörse stattfand. Die Merchstände waren verteilt und gut bestückt. Für den kulinarischen Genuss sorgten zwei Stände vorm dem Eingang. Die Gesamtstimmung war prima. Einen Fotograben gab es nicht, was sich aber nicht negativ bemerkbar machte. Es gab jederzeit Zugang um zu fotografieren. Hier nochmals Dank an die verständnisvollen Fans.

Hammer King hatten die Aufgabe das Ganze ins Rollen zu bringen. Das machten Sie auch prima. Die Halle war schon gut gefüllt als die Mannen aus Kaiserslautern (oder war es doch Saint Tropez?) ihr Heavy Metal Urgewitter auf die Masse schleuderte. Es wurde gleich klar gemacht dass man sich im „Kingdom Of The Hammer King“ befindet. Es dauerte auch nicht lange bis das Publikum die Band lautstark anfeuerte. Einen Verweis auf das dritte Album gab es auch. Man durfte gespannt sein. Mit dem Statement „I Am The Hammer King“ verabschiedete sich die Band mit dem guten Gefühl, dass Feld für die nachfolgenden Bands beackert zu haben.

Hürlement spielen lupenreinen Metal. Kutte, Lederjacke, eine Flying V, coole Riffs und eine Menge Attitude. Als zweite Band nahmen sie die Steilvorlage des Openers Hammer King auf und hielten das Publikum bei Laune. Beim dritten Stück „Brothers Of The Watch“ wurden Fäuste gen Himmel gereckt und bei „Prince Noir“ kamen auch die Stimmbänder zum Einsatz. Songs in Landessprache haben ja durchaus ihren Reiz und auch der französisch gesungene Metal ist ja spätestens seit Trusts „Antisocial“ salonfähig. Sehr schönes, kurzweiliges Set der Franzosen.

Hürlement sei Dank konnte Thems Drummer Angel Cotte sich an einem vollständigen Drumset erfreuen. Die fehlende Snaredrum war somit kein Thema mehr. Them, einer der Senkrechtstarter des letzten Jahres, fuhren wieder das volle Programm. Nebst Band waren auch wieder die Charaktere Ramson, Henrietta und Mary am Start. Letztere sollte sich am Ende des Sets einem erfolgreichen Exorzismus unterziehen während „When The Clock Struck Twelve“ die Gehörgänge beschäftigt. Überhaupt waren alle relevanten Stücke des Erstlings „Sweet Hollow“ vertreten. Eingangs gab es mit „Tenebre“ und „Phenomena“ eine Intro- Openerkombination die schon gehörig nach vorne ging. Danach wurde, beginnend mit „Forever Burns“ das o.g. Album abgearbeitet. Das Set mündete dann in den Song „Witchfinder“, der schon auf das neue Album gespannt macht. Dieses wird dann im Oktober bei SPV/Steamhammer erscheinen und den Titel „Manor Of The Se7en Gates“ tragen.

In ähnlich hohen Gesangslagen ist zweitweise Bert Kivits von Emerald unterwegs. Die Holländer spielten an vierter Stelle und sollten das hohe Niveau des bisher gebotenen locker halten. Sie präsentierten eine gute Mischung aus ihren drei Alben „Down Town“, Iron On Iron“ und „Voice For The Silent“ zwischen denen immerhin 32 Jahre liegen.  Auf letzterem befindet sich auch passend, Wortlaut: „Unsere Hymne – Euer Song“, das Stück „Sword Brothers“.  Höhepunkt mit Gänsehaut war auf jeden Fall „Suicide“. Der Song wurde auf Zuruf gespielt. Einem Fan fiel auf dass er nicht auf der Setlist stand. Kurzerhand wurde dafür „To The Bone“ getrichen.

Bei Visigoth war klar, ohne den anderen Bands nahe treten zu wollen, hier spielte der heimliche Headliner. Unglaublich was Sänger Jake Rogers seiner Stimme, die eigentlich wegen Krankheit gar nicht vorhanden war, abverlangte. Die Halle war richtig voll, alle wollten an dem teilhaben, was der neue Stern am Heavy Metal Himmel in der Lage war zu leisten. Keiner wurde enttäuscht von einem Set das aus dem Besten der beiden Longplayer bestand. Als Höhepunkte sei hier das epische „Traitor’s Gate“ und das abschließende „Iron Brotherhood“ erwähnt.

Die Reihen in der Halle waren etwas gelichtet als Cloven Hoof die Bretter der Bühne betraten.  Mich haben sie überzeugt, habe ich sie doch zum ersten Mal live gesehen.  Das letze Werk der Band ging dann auch gleich als Vinylversion in meinem Besitz über. Nicht nur alleine wegen des Meisterwerkes „Bannockburn“. Interessant ist auch die Zusammensetzung der Band, ist vom Original Line-up nur noch Lee Payne über, der mal locker doppelt so alt ist wie Gitarrist Luke Hatton. Was aber überhaupt nichts ausmacht, das ist gelebtes, generationübergreifendes Bandgefüge.

Abschließend sei noch erwähnt dass es sich beim Swordbrothers um ein toll gemachtes Indoorfestival mit sehr hohem Wohlfühlfaktor und musikalischem Anspruch handelt. Ich freue mich auf jeden Fall, nächstes Jahr wieder dabei zu sein. Vielen Dank an die tolle Organisation und Christian Ernsting für die Akkreditierung. (hans-juergen)

Fotos vom Festival bei Facebook

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