(hwa) Früher registrierte ich Sheryl Crow (zwar mit viel Respekt) eher nebenher. Das hat sich seit obigem Mitschnitt fundamental geändert. Diese Frau hat eine Power, die ihresgleichen sucht. Und die Band sowieso. Ein unvergesslicher Abend. Ich komme aus dem Staunen nicht heraus …
Dieses Konzert ist mir spontan unter die Haut gekrochen wie kaum ein anderes von ihr zuvor. Nur zu vergleichen mit Tom Pettys Heimspiel „Live in Gainesville, Florida“.
Sheryl Crow kommt aus einem musikaffinen Elternhaus. Als Backgroundsängerin tourte sie zu Anfang ihrer Karriere bei Michael Jackson. Später dann auch bei Don Henley oder Bob Dylans 30th Anniversary Celebration.
Das war vermutlich die entscheidende Erfahrung, es in Eigenregie zu probieren. Heraus kam „Leaving Las Vegas“, ihre erste Single und danach „ All I Wanna Do“ – ihr erster Welthit. Insgesamt sind schon 25 Jahre ins Land gegangen, seit Sheryl Crow ihr Debütalbum „Tuesday Night Music Club“ präsentierte. Seither hat sie insgesamt neun Studioalben veröffentlicht und dem Vernehmen nach nahezu 20 Millionen Alben verkauft.
Insbesondere verfügt Sheryl Crow über eine Backingband der absoluten Sonderklasse. Diese Sidekicks sind Könner vor dem Herrn und bilden das atemberaubende Fundament für solch einen Abend. Mehrheitlich multifunktional aufgestellt, um ihre Instrumente je nach Song und Bedarf zu tauschen. Egal ob Pedal Steel, Slide-, Rhythymus- oder Sologitarre. Es passt!
Ganz abgesehen von Sheryl Crow selbst, die sich als Leadsängerin im Laufe des Abends neben ihrer Acoustic- selbstredend auch gerne ihre Electricguitars oder den Bass über die Schulter hängt. Souverän bedient sie auch das Keyboard oder die Bluesharp („Best Of Times“). Und sie trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift „Grateful“. Vermutlich im Hinblick auf ihre überstandene Brustkrebserkrankung. Sie ist eine Powerfrau, ganz ohne Zweifel.
Es schwebte ein Zauber über jenem Abend im Apollo Theatre. Die Sheryl Crow-Fans werden das ausverkaufte Haus mit einem nachhaltigen Lächeln im Herzen verlassen haben. Mehr geht nicht.
Die Band steht mit ihrer slideunterfütterten Rockperformance wie ein Fels in der Brandung. Tom Petty war einer ihrer Idole. Die Lücke, die Petty hinterlassen hat, wird kongenial ausgefüllt.
(Heinz W. Arndt)
Sheryl Crow „Live At The Capitol Theatre – 2017 Be Myself Tour“
2 CDs + DVD im Set
Cleopatra Records / Rock Fuel Media
VÖ 9.11. 2018
Im Vertrieb von in-akustik
Lineup:
Sheryl Crow (Lead Vocals, Guitars, Keyboards, Harp)
Peter Stroud (Musical Director, Guitars & Backing Vocals)
Fred Eltringham (Drums)
Audley Freed (Guitars)
Josh Grange (Pedal Steel, Guitars & Backing Vocals)
Jennifer Gunderman (Keyboards & Backing Vocals)
Robert Kerns (Bass, Acoustic & Electric Guitars, Bongos & Backing Vocals)
Tracklist:
Disc 1
01. Every Day Is a Winding Road
02. A Change Would Do You Good
03. All I Wanna Do
04. My Favorite Mistake
05. Be Myself
06. Long Way Back Home
07. Run Baby Run
08. Can’t Cry Anymore
09. The First Cut Is The Deepest
10, Atom Bomb
11. Halfway There
Disc 2
12. There Goes The Neighborhood
13. Leaving Las Vegas
14. Strong Enough
15. Heartbeat Away
16. Roller Skate
17. Best Of Times
18. If It Makes You Happy
19. Soak Up The Sun
20. Midnight Rider
21. I Shall Believe
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