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Rock Hard Festival 2019 Sonntag

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The Spirit (kirsten) Irgendwie bekomme ich das Gefühl, im Death Metal sind viele anonyme Alkoholiker unterwegs. Oder Lehrer. Oder Personen des öffentlichen Lebens, die nicht als Mitglieder von Death Metal Bands erkannt werden möchten….MT – vocals / Gitarre, AK – Gitarre, AT – Bass, MS – Drums. Die vier männlichen Mitmenschen aus Saarbrücken (eventuell auch heimliche Schweden?) legen eine verdammt flotte, tote Sohle aufs Parkett der Rock Hard Bühne. Sonntag, 12 Uhr, strahlender Sonnenschein. Aber die Jungs sind trotzdem ehrgeizig genug, finstere Stimmung zu verbreiten und den Zuschauern ein frostiges Händchen den Rücken runter laufen zu lassen. The Cloud of Damnation schwebt über der Stage bis 12:40, dann enden wohlartikulierter Fleischwolfgesang, vibrierende Doublebassklänge und nervenzerfetzende Gitarrensoli.

Zodiac (kirsten) Kaum wieder auf der Musikbildfläche erschienen, nach – ich sage mal – einjahrigem Sabbatical und Bass-Neubesetzung, springen Zodiac kurzfristig für The Obsessed ein. Nick van Delft (Vocals / Gitarre), Stephan Gall (Gitarre), Hendrik Müller-Späth (Bass), Janosch Rathmer (Drums) sind eigens aus Münster angereist um das geneigte Metaller-Publikum mit hart Retro-angehauchtem Rock zu überzeugen. A Bit of Devil steckt sicherlich in dieser Band, ein wenig Thunder rollt ebenfalls durch die Verstärker. Zugegebenermaßen von mir oftmals als „Mitklatschband“ geschmäht, erwische ich meine Füße jetzt beim Mitwippen und meine Gehirn beim Dopaminausschütten beim Wiedererkennen einiger Songs. Manchmal muß man wohl einfach auf Neustart drücken.

Visigoth (kirsten) Hoch die Schwerter! Rock Opera is on! Diese Känge würden jeder Kreuzritter -oder Robin Hood- Verfilmung gut zu Gesicht stehen. Dabei kommen die Herren Jake Rogers (Vocals), Leeland Campana (Lead Guitar), Jamison Palmer (Guitar), Matt Brotherton (Bass Guitar),Mikey T. (Drums) aus Utah, Salt Lake City, USA. Könnte es sein, dass es doch möglich war mit einem Kanu Amerika vor Columbus erreicht zu haben? Aufgrund des ausgeprägten schwarz-weiß Klimas, das keinen Frühling oder Herbst kennt, schaffen es die Westgoten krasse Gegensätze zu vereinen. Die edlen Goten erobern somit das römische Bundesgartenschautheater in Gelsenkirchen im Sturm.
(hans-juergen) Drei Wochenenden, dreimal Visigoth und nie langweilig. Auf den beiden Festivals zuvor hatten sie Headliner bzw. Co-Headliner Slots. Hier mussten sie mittags ran. Alles in allem überhaupt kein Problem, die kannst Du zu jeder Zeit spielen lassen. So versammelten sich zu dieser frühen Zeit doch schon eine stattliche Anzahl von sangeswütigen Kriegern und Kriegerinnen vor der Bühne. Sie wurden mit dem Doppelpack „Dungeon Master“ und „Warrior Queen“ gleich auf Temperatur gebracht. Die Band wirkt mehr und mehr geschlossener und Jakes Stimme scheint nicht totzukriegen zu sein.  Heavy Metal in Reinkultur. Beendet wurde dieser, leider zu kurze Gig, mit dem Drilling „Steel And Silver“, „The Revenant King“ und dem alles überragenden „Traitor’s Gate“. Gänsehautfeeling garantiert.

Fifth Angel (hans-juergen) gehörten für mich mit dem gleichnamigen Album zur Sperrspitze des Power Metals. Also warum nicht gleich dementsprechend loslegen? Mit „The Night“ wurde gleich in die Vollen gegangen. Steven Carlson war gut bei Stimme und die Band zeigte wahre Spielfreude. Die neue Scheibe „The Third Secret“ wurde leider nur angekratzt. Man verließ sich eher auf den „alten Scheiss“ was aber als Konzept sehr gut aufging. Das man sich bei der kurzen Spielzeit noch ein ausgedehntes Schlagzeugsolo gönnte, naja das ist Geschmackssache. Mir wäre ein zusätzliches Stück von der neuen Scheibe lieber gewesen.

Magnum (kirsten) Wer hier an Tom Selleck oder ein Eis am Stil denkt, outet sich leider wie ich, als inkompetenter Rockfan. 1972 – wie beim Rock Hard Festival üblich, spielen hier auch alte Perlen der Hardrock Geschichte. Ich selbst war zu Gründerzeiten der Band immherhin 3 Jahre alt, so manch Zuschauer in den Rängen entweder noch nicht geplant oder schon damals Fans der ersten Stunde. 22 Studioalben, 9 Livealben in 40 Jahren, unzählige Chart-Platzierungen, haben Tony Clarkin – Gitarre, Bob Catley – Vocals, Rick Benton – Keyboards (newby), Lee Morris – Drums, Dennis Ward – Bass erschaffen. Mit dieser Spielfreude beim Festival ist kein Ende abzusehen – rock on Magnum!

Possessed (hans-juergen) hatten sich 2007 reformiert, nachdem sie Mitte der Achziger mit ihrem Debutalbum „Seven Churches“ ein ganzes Genre beeinflussten. Seither ist ein Menge passiert, unter anderem dass Sänger Jeff Becerra, nach einem Angriff, im Rollstuhl sitzt. Nachteilig für die Bühnenpräsenz ist dieser Umstand aber keinesfalls. Der Funken sprang auf das sehr begeisterte und altersmässig durchgemischte Publikum über. Neben der ausgezeichneten musikalischen Darbietung war für mich eines der Highlights das Zusammenspiel zwischen Crowdsurfern und Security. Das ist hier ganz hoher Standard. So viele fröhliche Gesichter auf beiden Seiten. So muss das! Zum Abschluss gab es noch einen kleinen Block aus dem ersten Album und dann war das höllische Treiben auch schon wieder viel zu schnell zu Ende.

Anthrax (hans-juergen)beschlossen das Rock Hard Festival 2019 mit doch hohen Erwartungen an sie. Sind sie eines Headliners würdig?  Haben sie doch mit Joey Belladonna und Scott Ian zwei sowohl Paradiesvögel als auch Könner in ihren Reihen. So ging es mit „Caught In A Mosh“ auch gleich in die Vollen. So wird angefüttert! Spätstens beim dritten Stück, „Madhouse“ gab es kein Halten mehr. Ja klar, es gab technische Probleme und auch der eine oder andere Ton wurde nicht ganz getroffen, aber im Großen und Ganzen passte es. Interaktionen mit dem Publikum, Crowdsurfer, gemeinsame sing alongs. Das passte. Natürlich hießen die Rausschmeißer „Antisocial“ und „Indians“ und das Publikum half gerne durch gesangliche Unterstützung mit.

Fotogalerie Anthrax

Ein Schlusswort. Ein Schlusswort…Trepp auf – Trepp.ab, für mich gibt´s nichts zu Meckern, einfach nur ein fettes Danke an das Rock Hard Team, das es jedes Jahr schafft, Höhepunkt an Höhepunkt zu reihen, alles perfekt zu organisieren und eine wahrlich unheimlich gute Atmosphäre im Amphitheater zu erzeugen. Natürlich unter Mithilfe des Rockpalasts und der tausenden von glücklichen Metal -und Musikliebhabern aus Nah und Fern. Die ersten Bands für 2020 werden schon angekündigt! Wer also denkt uuiii 2019, das liest sich ja geil, ich wollte immer mal hin  – Rock Hard Festival 2020

Tickets

vom 29.-31.5.2020 haltet euch auf dem Laufenden. Ich bin auf jeden Fall wieder schwer interessiert. Den üblichen Verdächtigen braucht man eh nichts sagen, die wissen: Urlaub einreichen an Pfingsten, klare Sache! Sind die Parkplätze für 2020 eigentlich schon weg, smily? (kirsten)

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