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IAH und Cosmic Fall im TIEF in Berlin am 17.08.19

(pmck) Wenn dieses Review zu spät kommt liegt die Schuld am Berliner Wohnungsmarkt! Zwischen Arbeit, Uni, Hundemutter und drei öffentlichen Wohnungsbesichtigungen am Tag, die nur überfüllt und sehr frustrierend sind und sowieso nichts bringen, ist mir die Zeit für diesen Text ein bisschen zu knapp geworden.
Aber nun erzähle ich euch ein kleines bisschen von meinem letzten, viel mehr als wunderbaren Abend im TIEF, eine der Räumlichkeiten des Zukunft am Ostkreuz, eine meiner Lieblingsvenues im fetten B – schon seit ich 2016 das erste Mal in Berlin lebte.
Damals arbeitete ich auf meinem ersten Swamp Fest das erste Mal als Außenreporterin für eine Sendung eines freien Radiosenders aus Ulm.
Dort hatte ich Yawning Man das erste Mal live gesehen, dann auf meinem ersten Setalight Festival Ouzo Bazooka das erste Mal interviewt. Im Zukunft am Ostkreuz hat meine krasse Affinität zur Stoner Szene eigentlich überhaupt erst angefangen.
Ach, die Underground Szene in Berlin. Eine meiner wenigen großen Lieben, ich hatte sie mindestens so sehr vernachlässigt, wie ich sie auch vermisst hatte. Nach einer übermäßig langen Gigpause in meiner Lieblingsstadt war ich am 17. August endlich mal wieder auf einer – wie immer krassen und hammermäßig geilen – Headz Up Veranstaltung, ziemlich steil – IAH was in town!
Die Dudes hatte ich ja Anfang des Monats auf dem Lake On Fire kennengelernt und mich sofort verliebt – sie machen nicht nur so ziemlich die geilste, harte, instrumentale Musik, zu der ich ohne Zweifel immer tanzen würde, sie sind auch einfach sehr tolle Persönlichkeiten.
Zum Beispiel der Schlagzeuger José Landin, der als Aktivist für Tierrechte, veganer Entrepeneur und Koch tätig ist. Dazu lebt und arbeitet er in einer kreativen, sich selbst verwaltenden Community mit Sitz in Cordoba namens Cabezas de Tormenta, oder auf Deutsch so etwas wie… Sturmköpfe. Unterwegs sind sie zu viert: der schuftig aussehende Juan Pablo Duki Borlera am harten Bass, der abgedrehte Mauricio Condon an der hypnotisierenden Gitarre und noch der netteste Merch Mensch – nach Stef von Naxatras, of course – der immer grinsende Alfonso.
Als die Jungs mir auf dem LOF erzählten, sie würden bald in Berlin spielen, habe ich das gleich fett im Kalender eingetragen.
Am 17. machte ich mich dann total verkatert vom Vortag auf den Weg zum Ostkreuz. Eigentlich wollte ich schon viel früher da sein und den Jungs geile vegane Donuts mitbringen, aber am Abend zuvor hatte ich mich mit Milan getroffen, auch ein LOF Mitarbeiter seit 2017, der zu Besuch in Berlin war. Ehrlich gesagt, no regrets. Ich liebe es, wenn sich die LOF Family außerhalb des Festival Geländes trifft und man neue Einsichten und eine neue Wahrnehmung von den Leuten bekommt, die man am Nepomukteich noch nicht gemerkt hatte.
Ich kam an der Zukunft am Ostkreuz an und José schrieb mir, ich sollte zu einem Burgerladen in der Nähe kommen. Ich ging dahin und sah, dass auch ein paar Jungs von der großartigen Berliner Band Cosmic Fall, aka. die als Support des Abends dabei waren.
Es war so dermaßen schön, diese Dudes endlich live zu erleben. Ich hatte Cosmic Fall schon länger auf dem Schirm, ein guter Freund hatte sie mir schon vor ein paar Jahren gezeigt, als sie ihr erstes Album veröffentlicht hatten – was, by the way, genau vor drei Jahren geschah, am Tag vom Gig genau genommen. Am selben Abend vor knapp zwei Wochen im TIEF spielte Gitarrist Martin seinen letzten Gig mit Cosmic Fall.
Klaus und Dan sind also auf die Suche nach einem neuen Gitarristen, erzählte mir Schlagzeuger Dan nach ihrem Gig mit Augen, die mindestens so zufrieden wie auch traurig waren. Viel Erfolg, Jungs, und danke sehr für die hochkarätigen Live-Jams. Knapp über eine Stunde nahm das Trio den gesamten ausverkauften Raum des TIEFs mit auf eine psychedelische Reise, gefüllt mit einer unverwechselbaren Bandchemie, die hoffentlich unabhängig von Besetzungswechseln erhalten bleibt und die ich zuvor nur auf den zwei Alben mitgekriegt hatte.
First Fall und In Search Of Outer Space gehören mir jetzt auch physisch – ich versuche, sobald ich kann, dazu Reviews zu schreiben (kannst gerne nochmal was dazu schreiben…vo). Danke Dan, du sympathischer Berg von Mensch!
In der Umbaupause ging ich hoch – ja, das TIEF ist unter der Erde, was das kuschelige Gefühl da unten nur bekräftigt – und holte mir ein Bier, unterhielt mich mit Leuten, schnappte ein bisschen frische Endsommerabendluft. Lernte einen Dude kennen, der in Ulm aufgewachsen ist und seit vielen Jahren in Berlin wohnt, stellte fest, er ist der Mischer, der für den außerordentlichen Sound im TIEF sorgte.
IAH ging runter zur Bühne und ich fragte, was sie denn zum Trinken auf der Bühne wollten – „Bier!“, und so lief ich zur Bar und holte 3+1 (he-he) Fläschchen für den Gig.
Schnell wurde es voll. Schnell wurde es heiß. Schnell fing ich an zu schwitzen und war dankbar, dass ich diesen biologischen Prozess seit neuestem zumindest halbwegs zu genießen versuche.
Ich hatte IAH auf dem Lake On Fire nicht so richtig mitbekommen. Sie hatten am Samstag am Nepomukteich gespielt, der Tag war am Backstage und allgemein Orga-mäßig sehr erlebnisreich, wir mussten alle viel arbeiten. Volker und so viele andere LOFler sagten mir, wie geil das Argentinische Trio einfach war und, wie sie schnell zum Highlight des Tages wurden… gut, dass ich mittlerweile dort wohne, wo die meisten Touren einen Spielstopp machen. Gut, dass ich im TIEF unmittelbar vor der Bühne beim Bassisten Juan von Anfang bis Ende des harten Bretts sehr viel mitgetanzt, geschrien und geschwitzt habe. Vom ersten Song an, La piedra que sujeta el sol, haben sie alle richtig krass in ihren Wahnsinn mitgenommen.
Bei Nuboj habe ich meine Hand zweimal an die Decke im TIEF blutig geschlagen. Einer meiner Favorites war Pri, bei Cabalgan los cielos habe ich ein bisschen zu viel geheadbangt und hatte zwei Tage danach immer noch krassen Muskelkater.
Sie haben mit Eclipsum abgeschlossen, was ich einfach hart gefeiert habe, weil das echt ein Song ist, bei dem man noch alles Restliche an Power und Hype rauslassen kann, bevor man danach einfach nur noch total fertig und glücklich mit einem kühlen Bierchen umfallen kann.
Danke für den Abend, Jungs! Ich hoffe, dass wir uns sehr bald auf eurer zweiten Europa Tour sehen….. (Pearl McKurdy)

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