(vo) Bei schwer gischtigem Wetter machte ich mich auf den Weg nach Duisburg zum Steinbruch: in Hilden auf die A 3 bis Wedau, links rechts und schon biste vor Ort. Vor dem Gang in die heutige Bluesrockgaststube erstmal den Regen vom Hoodie abschütteln und dann was trinken mit Alfred und Jürgen in der sehr gemütlichen Steinbruch Kneipe. Von dort fällste quasi direkt in die heutige, gute Bluesrockstube, die aber natürlich auch anderen Musikstilen eine gute Heimat ist. Um 20:15 Uhr betreten Andreas Diehlmann-Gitarren, Gesang und Dönekes, Volker Zeller-Bass und Tom Bonn-Schlagzeug die Teppichverzierte Bühne: angezählt und „Oh Well“ erschallt in bester, etwas härterer Manier als das Original…..
Während des knapp 105 minütigen Auftritts des Powertrios aus Kassel, mit kurzer Pause und kurzem Gespräch mit Andreas, wird in der heutigen, reichlich gefüllten Hall of Blues oft andächtig gelauscht, nicht mit Beifall gespart, das wunderbare Zusammenspiel der Drei gewürdigt und dem Humor mancher Ansagen vor dem jeweiligen Song (z.B. zu „Rita“ von Andreas: nachdem mich meine fünfte Frau verlassen hatte schrieb ich dieses Lied….). Kurzum: ein kurzweiliger, spannender, mitunter krachender Abend, der reichlich Spaß brachte und mir die Erkenntnis: diese Band hat sich mittlerweile auch in Europa in ihrem Metier ganz weit nach oben gespielt, Respekt. Und vier qualitativ hochwertige CDs in nicht mal 3 Jahren sprechen sowieso eine sehr gute Sprache, alle vier Rezensionen gibt es übrigens in unserem Blog nachzulesen.
Die Playliste, mit 17 Songs gespickt, war mit etlichen, eigenen Songs aller drei Studioalben (eine CD ist live) angefüllt, aber auch mit einigen Covern der Diehlmann Helden Billy Gibbons (Just Got Paid, Tush, Blue Jean Blues), eben Peter Green, Jimi Hendrix/Bob Dylan (All Along The Watchtower) und Warren Haynes (Soulshine). Was mich überraschte daß ich im Gespräch erfuhr daß es in dieser Formation schon 1992 als Coverband losging, mit langer Unterbrechung aber dann so richtig ab Mitte der 2010er Jahre.
Andreas, der die meisten Songs komponiert, bekannte sich im Pausengespräch als großer Billy Gibbons Fan, ZZ Top waren auch das erste und sehr einprägende Erlebnis für ihn bei ihrem Rockpalast Auftritt 1980. Das kann man auch sehr gut raushören in einigen Ecken und Kanten des Bandrepertoires.
Und was mich besonders beeindruckte: überhaupt kein Chefgehabe, keinerlei endlose Bluesrocktotdudelsolos, kein Gefrickel in fast Endlosschleifen sondern nur der Musik dienliches Spiel, in perfektem, großartigem Zusammenspiel, mit launigem Humor dargeboten und nicht eine Spur zum Gähnen, klasse!
U.a. „Full Grown Man, Point Of No Return, Rita, Don´t Go“ und natürlich „Nothing But The Blues“, ein Strauß bunter Melodien der Bandalben ließ uns alle entspannt, erfreut und locker ins Wochenende starten, herzlichen Dank an die Band für die Akkreditierung und nochmal viel Applaus von mir für die ADB…..(volker)
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