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The Grand Astoria – From the Great Beyond

(andreas) Die sehr, sehr veröffentlichungsfreudigen „The Grand Astoria“ (allein bei Bandcamp bietet die Gruppe mehrere Dutzend Releases an) machen auf ihrer jüngsten EP gar nichts großartig anders als bisher, doch wenn man sich ein bisschen in ihrem auch schon zwölfjährigen Schaffen auskennt, erkennt man eine nachvollziehbare Entwicklung hin zu mehr Verbindlichkeit, was das Songwriting angeht., und so markiert „From the Great Beyond“ auch den vorläufigen Höhepunkt einer Disziplin, die gerade im seit einigen Jahren wiederbelebten klassischen Rockbereich nur wenige beherrschen.

Gemeint ist punktgenaues Komponieren, und genau das haben die Sankt Petersburger im Zuge der Arbeit an dem Kurzformat so diszipliniert getan wie nie zuvor. Es verzeichnet keinerlei Leerlauf, ein fesselnder Song jagt den nächsten, und doch besteht zu keiner Zeit die Gefahr, dem gefürchteten Dämon der Gleichförmigkeit aufzusitzen.

Vielmehr behalten sich die Russen eine gewisse Unberechenbarkeit vor, die das Ganze vom ersten bis zum letzten Ton spannend hält. Bei ihren psychedelisch „fuzzy“ kratzenden Eskapaden werden „The Grand Astoria“ neuerdings vorübergehend von Multi-Instrumentalist Gleb Kolyadin begleitet, den man von den fulminanten „iamthemorning“ (beim deutschen Label Inside Out unter Vertrag) kennen dürfte.

Nachdem der sich düster steigernde Titelsong mit Flöte in den Proto-Doom der jungen 1970er entführt hat („Anyhow“ macht´s später ähnlich), verbreitet das kompakte „Wasteland“ gute Laune und bereitet auf den zehnminütigen Brummer „Nyanatiloka“, der den Wahrheitsgehalt des Konzepts zu belegen scheint, dass mehr manchmal doch mehr ist.

So gut hat man verschwenderische Instrumentalparts und griffige Hooks selten in Kombination gehört – und das wenig kürzere „Us Against The World“ setzt in dieser Hinsicht anschließend sogar einen drauf. Das „Ten Years Anniversary Riff“ ist anschließend ein augenzwinkerndes Outro und quasi genau das, was der Titel suggeriert.

Tolles Ding mal wieder von den Russen, die sich hiermit endgültig als die „Motorpsycho“ des Ostens empfehlen!

Andreas Schiffmann

Filed under: Album Reviews, Classic Rock, Psychedelic,

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