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Kadavar/Splinter/Lobby Boy – Junkyard Dortmund am 10.09.2021

(Text volker, alle Photos Kirsten) Alle vor Ort hatten großen Bock auf diesen Abend: die drei Bands und eine große Schar Musikenthusiasten. Wir alle litten monatelang unter einer schweren Krankheit die da hieß Livemusikentzug, aus den bekannten Gründen. Am heutigen Abend standen aber insgesamt 11 Krankheitsbekämpfer auf der Bühne des Junkyard in Dortmund, um die Entzugserscheinungen zu lindern, und das gelang ihnen auf beste Weise! Music is the healer! Am Eingang erwartete den geneigten Nichtmainstream Musikfan eine Beschleunigung auf die 3G, streng aber locker, und schon waren wir auf dem Gelände unter dem Motto „Maske frei“! Mischgetränk fassen, alte und neue Freunde begrüßen (was haben wir das alle vermisst….schmerzlich), Platz suchen und dann? Los ging es kurz vor der ersten Livemusikbeschallung mit einer kräftigen Bodentrockenheitsbekämpfung vom Himmel, es schüttete vom Himmel hoch, aber egal: es gab vom Veranstalter kostenlose! Regencapes…..was für ein Service, großartig.

Aber fast pünktlich zum Dienstbeginn der ersten Musik Kombo des Abends, den Lokalmatadoren Lobby Boy, schaltete der Himmel auf Regencapes zusammenfalten und Schirme zu, die ersten Klänge lockten zum Frohlocken vor die Bühne. Lobby Boy sind eine neue Dortmunder Band, die sich aus verschiedenen Bands zusammenfand, auch musikalisch. Ihre Musik würde ich als kernigen Indie-Rock bezeichnen, der vom schon zahlreich vor der Bühne herumzappelnden Hörvolk gut aufgenommen wurde. Hier und da traten kleine technische Probleme auf, hervorgerufen durch das viele Nass das auch die Bühne nicht verschonte: dadurch ließen sich aber die Feiermeute und die vier Musiker nicht verdrießen, endlich wieder Musik: nicht von Youtube und anderen Anbietern, sondern live, farbig, laut und Gelenke entschlackend. Da ich bis dato nichts von ihrer Musik kannte – für mich unbekannte Bands hör ich mir vorher nie an um positiv überrascht zu werden – erfreute mich das Gehörte um heute festzustellen das das von ihrer EP „Parade“ stammte.

Ein sehr guter Einklang für den heutigen Abend.

Nach dem Bühnen Umbau, den ich mit netten Gesprächen verbrachte (Britta, Caro, Melanie, Lothar, Herr Stratmann u.a., Danke), rannten die vier Jungs von Splinter alle Türen beim Publikum ein: das war ein Fest mit Spaßfaktor gen unendlich. Vor drei Wochen beim Hoflärm Festival (hier nachzulesen) erstmalig erlebt und als klasse abgespeichert rockten sie auch hier ab: vor der Bühne herrschte helle Stimmung trotz beginnender Dämmerung, der noch nasse und leicht schlammige Boden wurde so langsam aber sicher trocken getanzt und gelegt! Von ihrem Debüt Album „Filthy Pleasures„, das an ihrem Merchstand erwerbbar war, wurde erhörbar einiges ins Feiervolk entlassen…..

Kadavar: wie oft habe ich diesen Dreier seit 2012 schon live erlebt? 15mal? Kann hinkommen. Zu Anfang standen sie zunächst bei den klassischen Festivals der Stonerszene, aber auch bei Einzelkonzerten und Tourneen in ganz Deutschland und angrenzend auf der Bühne, aber nach jedem Album kamen sie bei immer größeren Events mit ihrer Mischung aus Proto-, Psychedelic- und Stoner Rock zu Potte: das Loblied auf den Fleiß, die Beständigkeit und die Unbeirrbarkeit in Verbindung mit ständigem Touren, womit aber wie bei allen Bands ab März 2020 leider Schicht war. Deshalb war dieser Abend einer der ersten, an denen Christoph-Gesang, Gitarre, Christoph-Drums und Simon-Bass wieder die ganz dreckige Sau rauslassen konnten: die drei hatten unbändigen Bock, unbändigen. Das waren keine Floskeln des Sprachrohrs Christoph „Lupus“ Lindemann, die er da einige Male durchs Mikro raushaute, sondern pure Freude das es wieder Spiel- und Spaßmöglichkeiten gibt. Sie gaben dem Hörvolk was es brauchte. Und das ließ sich nicht lumpen, feierte das Trio gut ab, ließ sich durch die Performance auf der Bühne auch zu Crowdsurfingeinlagen bewegen…..sehr bewegend das Ganze. Die neueren Stücke waren mir nicht so geläufig, aber die „ollen Kamellen“ aus dem reichhaltigen Repertoire der in Berlin Ansässigen, die sie spielten, lagen nicht nur mir gut in der Nackengegend. Gegen 22 Uhr, nach ihrer letzten Zugabe, verließen so nach und nach geschätzt ca. 300 glückliche Menschen das Junkyardgelände: wir bedanken uns sehr herzlich bei Joe und ShogunKonzerte für die Akkreditierung, natürlich bei den Musikbetreibenden, den Ton- und Lichtgestalte(r)n, den Umbauern, bei den Speis- und Trankleuten, den Toilettensauberhaltern, den guten Seelen des Geländes und bei Freunden aus nah und fern für einen feinen Abend……(kirsten und volker)

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