Ein Fest der Freunde. Ein Fest der Freude. Ein Fest der Rückkehr zu unterdrückten Leidenschaften. Und es gibt tatsächlich Sand. Und es gibt Wind. Die Location, romantisch an der Spree gelegen, nebenan der Badestrand. Ein viertägiger musikalischer Marathon. Lang vermisst, ein Ort der Sehnsucht und dann doch schneller als gedacht – vorbei. Ein sehr fotolastiger Bericht für Euch – aus den digitalen und analogen Erinnerungen von Kirsten und Jens destilliert…
TAG 1 – Ankunft und Eingewöhnungsphase: Der Donnerstag startet mit einer Berlin-USA Kombo mit Insider-Kultstatus. VUG haben die Ehre, das lang ersehnte Desertfest pünktlich um 15:20 Uhr zu eröffnen. Ebenfalls noch auf der Second Stage geben sie dann…
Polymoon aus Finnland die Saiten in die Hand. Dunkel und in Düsternis gehüllt psychedelt sich die Band im besten 70er-Scorpions-Gedächtnis-Look durch ein beachtenswertes Set. Musikalisch und optisch heißer Shit – sollte man auf keinen Fall aus den Augen verlieren!
Samavayo sind seit 22 (!) Jahren Kult auf den Bühnen der Stonerwelt. Mit einem neuem Album namens „Payan“ ausgestattet (Warum haben wir das im Blog eigentlich noch nicht besprochen?!) spielt das Trio mit Mega-Energie auf der Mainstage auf wie eine 10-Mann-Kombo.
My Sleeping Karma – was soll man noch sagen? Schon allein die spürbare Sympathiewelle, die von der Band über den wahrlich sehr breiten Fotograben in das Publikum schwappt, verursacht eine Gänsehaut. Dazu ein neues, sehr emotionales Album im Gepäck, wovon es bereits erstes Material zu hören gab. Der beste Einstieg, den man sich für den ersten Tag wünschen konnte. Unser Karma ist erwacht.
Los Bitchos – Yeeha! Da wird die Tanzfläche eröffnet. Nicht ganz so bitchig wie erwartet, wenig Schlüpfer-Blitzer für Engländerinnen (uh, totaler Feministen-Bash). Ein absolut einzigartiger Musikbetrag zu diesem Fest, da wird dem einen oder anderen Kuttenträger der Unterkiefer deutlich tiefer gesunken sein. Party und gute Laune, wer braucht das nicht in diesen Zeiten? Unsere Empfehlung (falls euch das beim Desertfest zu peinlich war) erwerbt diese fabelhafte und auch schon rein optisch ausgesprochen hübsche Platte!
Witchcraft bescherten uns einen Moment der musikalischen Enthaltsamkeit. Deshalb gibt es hier ausnahmsweise nichts zu sehen. Da halfen auch keine Hexenkräfte. Bitte lesen Sie weiter, denn das schwedische Quartett…
MaidaVale bescherten uns einmal mehr ein vorzüglich gespieltes und souveränes Set, das einfach nur Spaß machte.
Kadavar aus Berlin. Ein Heimspiel natürlich – und was für eins! Hier wird zum Abschluss des Abends nochmal fest auf die Rocktube gedrückt, so dass es aus allen Öffnungen nur so heraus quillt und spritzt. Herrlich! Aber danach erstmal ins Bett… das war Tag 1.
TAG 2 – Trainingsmodus und Stabilisierungsphase…
Love Machine starten den Freitag, ich war leider zu früh da und konnte daher an der Performance des Gesamtkunstwerkes teilhaben. Ist mal wieder schön, dass wir mit unserem unabhängigen Blog nur über das schreiben müssen, was uns gefällt. Alles andere steht zwischen den Zeilen.
Dhidalah. Exoten. Aber auch ohne diesen Bonus spielt die Band aus Tokyo ordentlichen Spacerock mit richtig Wumms. Wem der Gitarrist bekannt vorkam, Ikuma Kawabe hat mal bei Church Of Misery mitgedoomt und auch aus einer weiteren bekannten japanischen Truppe (Minami Deutsch) ist Schlagzeuger Robin hinzuzugestoßen. Männer mit reichlich Erfahrung also, was die Bühnen Europas betrifft.
Temple Fang Über die dürfte ich eigentlich gar nichts schreiben, denn ich bin befangen und liebe diese Band! Die Herren aus Amsterdam bringen mit viel Herzblut und einem einzigartigem harmonischem Miteinander die Massen zum Beben und Abheben. Bester Energietransfer in alle Richtungen! Deshalb gibts unter diesem Link auch noch jede Menge Bonusfotos von mir Kiki No Fotos
Spirit Adrift aus Austin/ Texas lassen auch nichts anbrennen und keine Verschnaufpause zu.
24/7 Diva Heaven waren dann die große Überraschung! Das ist Punk im Jahre 2021. Das Damen-Trio sieht sich nicht nur als Band, sondern auch als Antreiber der Berliner GRRRL-NOISY Community. Hat richtig Laune gemacht und die Spielfreude war unüberseh- und hörbar! Auch hier gibts noch Kiki No Fotos
Villagers of Ioannina City sind eine Folk-Rock-Band aus Ioannina, Griechenland, 2007 gegründet, die Stoner- und Psychedelic-Rock mit einer großen Dosis griechischer Volksmusik spielen. Das soll funktionieren. Funktioniert tatsächlich – sogar ganz ohne Ouzo! Kiki No Fotos
Dvne Keine Ahnung, wie man das tatsächlich ausspricht, aber wow – sie haben uns mega überrascht, hatten wir uns unter dem Namen eher eine sich sanft im Wind wiegende Wüstenblume vorgestellt. Jetzt sind es jedoch ein paar leicht Hipster-angehauchte Jungs, die die Schwarte krachen lassen. Übrigens gerade gemeinsam auf Tour mit den Villagers of Ioannina City.
YOB ziehen gegen Ende des zweiten Tages noch einmal alle Register und so strömt schwerster Doom auf uns herein. Nicht umsonst heißt wohl deren letztes Opus „Our Raw Heart“. Hier werden keine Gefangenen gemacht, was dazu führt, das keiner von uns beiden mehr…
Electric Wizard lauschen kann. Kirsten hat nur kurz ein paar Bilder gebastelt.
Und so trotten wir am Ende des zweiten Tages sichtlich erschöpft bei eisigem Wind und Regenschauern zu unseren jeweiligen Schlafplätzen. Das war erstmal die Halbzeit. So eine Festivalkondition muss also erst mal wieder aufgebaut werden. Wie das gehen könnte, erfahrt ihr schon bald im Teil 2 unserer Fotostory…
Alle Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Mehr Fotos unter Kiki NO
oder radicaleye.de/desertfest-berlin-2022
Zum Lineup mit allen Infos und zum Standort Arena Berlin
© Kirsten Seubert | © Jens Müller im Mai 2022
Filed under: Konzertphotos, Live Reviews, Desertfest Berlin Teil 1 | 26.-27. Mai 2022, Sound of Liberation