Inspiriert von der Rockmusik der 1960er und 1970er Jahre gründete Ronny Eriksson 1994 in Åmål am Vänersee, im Südwesten von Schweden, Magnolia. Der Name der Band leitet sich aus einem Blue Cheer Song ab, dem Magnolia Caboze Babyfinger.
Ronny entwickelte in den folgenden Jahren, unterstützt von Schlagzeuger Anders Hedström, mit Gesangsmikrofon, Bass, Gitarre und Keyboard den Sound der Band.
2006 erschien bei Transubstans Records das erste Album Magnolia, dem 2008 und 2010 Falska Vägar und Steg för Steg beim gleichen Label folgten.
Ronnys Bruder Tomas und Carl Fredrik Eriksson am Trombone verfeinerten einige Kompositionen von Falska und Steg.
Zwischendurch spielte Ronny noch im improvisatorischen Kraut- und Space Rock Jamverband My Brother The Wind die Bassrolle. Die Ergebnisse mit seinen Kollegen Nicklas Barker (Anekdoten) Mathias Danielsson (Makajodama) und Daniel Fridlund Brandt (The Greencoats) waren die beiden großartigen LP/CD Twillight In The Crystal Cabinet und I Wash My Soul In The Stream Of Infinity.
Und nun erscheint am 12.06.2013 bei Transubstans Records der vierte Magnolia Streich Tänk Själv. Mit Ronny, Anders und dem Gitarristen Mark Tholin.
Bluesige, progressive, psychedelische und teils jazzige Untertöne werden mit schwersten Obertönen a la Blue Cheer, Cream, Free, Mountain und Ten Years After vermischt, ein internationales Rock Festmahl in 11 Gängen.
Und die Trackliste verrät: Die Texte sind schwedisch, vier Titel sind instrumental.
Mit einem Duell auf gleicher instrumentaler Höhe wie Mountain und Free startet das Album durch. Ein im Midtempo angelegter, schwerer, mit kurzen Soli auf Fellen und Saiten gespickter, bluesiger und rein instrumentaler Hardrocker.
Die anderen drei Stücke ohne Gesang:Oväntat Finbesök ist für mich wie eine Hommage an den flüssigen, bluesigen Rock von TYA zu ihren Recorded Live Zeiten, großartige Musik zum Mitzappeln.
Andrum fügt der CD mit akustischer Gitarre und hintergründiger, elektrischer Gitarre noch einen Folktouch hinzu.
Und Rötterna Går Djupt ist eine Wah-wah Orgie mit phantastisch treibenden Basslinien und Drums der Extraklasse, Alvin L. meets The Experience.
Mr. Hårding ist aus dem gleichen Holz geschnitzt, etwas zügiger im Tempo, die Gitarre etwas fuzziger.
Svara Mig: eine langsame Fahrt durch etliche Zeitzonen der Rockmusik. Ein schwedischer Sumpfrocker, der für eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit in den Rockläden unseres Vertrauens sorgen wird, davon bin ich überzeugt.Und das knapp zweiminütigen Gitarrenoutro treibt deinem wild headbangenden Schädel zusätzlich die Freudentränen in die Augen.
Der Titelsong shuffelt sich mit phantastischem Groove in Southernart durch die Boogiegemeinden dieser Welt.
Jag Finns Här besticht durch verhallten, psychedelichen Backgroundgesang im Verbund mit leichtgängig rollenden Bassläufen, in die dann im weiteren Verlauf die Gitarrensalven von Mark Tholin eingreifen. Zügig, flüssig, bluesig, jazzig, die hohe Kunst der Rockmusik, Für mich das großartigste Stück dieser CD.
Dit Vi Går, ein mit Fuzz und Wah wah angereicherter, herber und bluesiger Rocker.
Mein lieber Herr Gesangsverein, was für ein phantastisch vielseitiges Album der Jungs aus Schweden.
Hoffentlich sehen wir sie demnächst live und in allen Farben in einem Rockclub unseres Vertrauens…..(Volker)
Tracklist:
1. Duell Med Djävulen 2:17
2. Mr. Hårding 3:40
3. Idag Så Bad Du Mig Att Dra 3:05
4. Oväntat Finbesök 2:16
5. Svara Mig 5:42
6. Andrum 2:44
7. Tänk Själv 3:48
8. Jag Finns Här 5:48
9. Dit Vi Går 4:20
10. Rötterna Går Djupt 1:59
11. Gudinna 4:23
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