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New Way Of Krautrock – Volume 2

NWOK-2(ch) Dirk Raupach hat auf seinem Underground-Label „Tonzonen Records“ in Zusammenarbeit mit den Underground Äxpärten „New Way Of Krautrock-Volume 2“ als CD veröffentlicht.
Acht Bands aus dem deutschsprachigen Raum, die in alten Krautrock Traditionen stöbern und dabei innovative, psych-spacig experimentelle Musik spielen.
Geplant ist eine fünfteilige Reihe von Digipack Samplern inklusive einer Aufbewahrungsbox.

Mit Ax Genrich, einem musikalischen Dinosaurier, eröffnet der Sampler. Ax begann bei „Agitation Free“, bei denen er in 1970 drei Monate lang die Gitarre spielte.
Dort entwickelte er seinen Improvisationsstil. Mitte 1970 stieg er bei „Guru Guru“ ein. Sie gelten auch heute noch als eine der herausragenden Vertreter des sogenannten Krautrock. Zur Zeit ist er als Ax Genrich & Band oder als Solist unterwegs.
Im November 2014 erschien die CD “ In A World Of Dinosaurs“ mit seiner Band: Mario Fadani am Bass und Steff Bollack am Schlagzeug. Als Gäste sind Mani Neumeier, Roland Schäffer und Matz Kraus dabei. Die Frische und Dynamik, mit der hier aufgespielt wird, erinnert nicht gerade an schwerfällige Riesenechsen. In „Livin` In Germany“ bewegt sich die Band vom ersten Moment an tief in krautrockigen Klangwelten, die vor allem von Ax Genrichs permanent psychedelisierendem, effektgeladenen Gitarrenspiel bestimmt werden. Dieses umfasst alle Variationen von spacig-gleißenden Soli bis zu kernigen Riffs und trägt einen sofort in höhere Sphären davon, gnadenlos vorangetrieben von der dynamisch agierenden Rhythmussektion aus Bass und Schlagzeug. Wie um nicht völlig an Bodenhaftung zu verlieren, finden sich immer wieder teils recht kernige bluesrockige Einflüsse, die dem psychedelischen Charakter der Musik eine gewisse Erdigkeit entgegensetzen. Verstärkt wird das Ganze durch den rauen Gesang von Matz Kraus.
„Space Invaders“ mit Mike Häfliger (git.) ex-Spacenote, Paul Pott (bass) – Zone Six, Dirk Jan Müller (synth) – Electric Orange, Dennis Gockel (dr.) – Weltraum. Es gab Auftritte mit Grössen wie Damo Suzuki (CAN) und Mani Neumeier (GURU GURU). Neuerdings haben sie Baal Brain (git.) von Knall mit dabei, der für stürmische Gitarrenläufe sorgt.
Die Space Invaders sind eine Jamband und so ist keine Show gleich. Man weiß nie genau, was die Space-Rocker spielen werden. Improvisation und den Moment in der Musik leben ist das Moto der Band.
Es gibt keinen typischen Aufnahmeprozess. Die Ideen kommen, oder auch nicht. Deswegen nimmt man viel Material auf, um danach aussuchen zu können.
Aus dem gleichnamigen Album der „Space Invaders“, es erschien im August als Doppel-Vinyl, kommt „Dreadnought“ als zweiter Track auf dem Sampler. Frei improvisiert und unter Livebedingungen eingespielt. Dichtes und bisweilen auch entspanntes Klangschweben wird mit einem deftigen, fetten und voluminösen Space-Psych Sound zu einem intensiven Ganzen verwoben. Das ausladende, Psychedelisch-Krautige-Spacerock Grundgerüst ist dabei sehr intensiv. Allerlei elektronische Einsatzmittel bildet die Grundlage der Musik, über der sich die E-Gitarre von Mike und die Rhythmusabteilung exzessiv austobt.

Seit ihrer Gründung 1991 ist die Bieler Band „Ad’Absurdum“ in der Schweizer Untergrund-Szene aktiv, mit den Musikern Thomas Fivian (Guitar, Synthesiser), Andreas Fivian (Drum, Banjo, Harmonium), Jonas Zumstein (Guitar, Voice), Christian Jud (Organ, Rhodes, Synthesiser, Harmonium) und Marc Schwab (Bass).
Dabei entwickelte die Band ihren Sound konstant weiter: Vom Rock zur Psychedelic vom Spacerock zum Postrock, vom Drone zum minimalen Klängen, vom Folk zum Punk, vom Analog-Elektro zurück zur Psychedelic.
Die letzte LP „Zeitverschoben“ erschien im Mai 2014.
Psychedelischer, instrumentaler Postrock voller Gitarrennebel.
Sie kreieren eine schwebende , atmosphärische, warme, organische Soundwelt die einen in den inneren Kosmos zieht und Bilder in den Kopf zu malen vermag. Der dritte Track „Small Stone“ auf Volume 2 erschien 2001 im Album „Deep Into the Nowhere“. Minimal und filigran ziehen sich Feedbacks weit hinaus, dann groovt es mal wieder ganz im Stil von 70er Bands.
Mit Orgel plänkelt es einsam im Nirgendwo. Dann kommt der wilde Spacerock mit schnell und ungewöhnlich dynamischem Schlagzeug und einer irisierenden Gitarre. Das ganze erinnert mit seiner Intensität und Sound an eine gelungene Mischung aus Explosions in the Sky, Blood & Time oder Karate, ist dabei aber eigenständiger.

„Vibravoid“ selbst bezeichnen sie sich als „Europas Nummer-Eins-Psychedelic- und Acid-Rock-Band“. Sie spielen einen von den frühen Pink Floyd beeinflussten Psychedelic Rock, in ihrem Repertoire finden sich einige Coverversionen von Pink-Floyd-Stücken.
Can ist ebenso dabei aber wie auch Iron Buttertfly. Aktuell sind sie zu dritt: Christian Koch (Vocal/Guitar), Frank Matenaar (Drums/Percussion), Dario Treese (Bass/Orgel).
Live fahren „Vibravoid“ sowieso das volle Programm: atemberaubende Lightshows, die ältere Semester an die sensationelle Bühnenpräsentation von Nektar in den Siebziger Jahren erinnern dürften, mitreißende und hypnotisierende Exkursionen in teils bizarre Klangwelten und oft spirituelle Dimensionen machen deren Reiz aus. Wer den Iron Buttertfly-Klassiker aus dem Jahr 1968 „In A Gadda Da Vida“ live so grandios covern kann wie die Düsseldorfer, der ist sowieso eine Klasse für sich!
Trotz der Erfolge im Ausland, trotz der Abwanderung vieler Musiker aus Düsseldorf weg, möchte Koch bleiben. Er mag die Menschen. Er mag das Licht des Rheinlandes. „Das spiegelt sich in der Musik wieder.“ Auch findet er, dass die Wurzeln der Band zu hören sind. „Wir haben eine Düsseldorf-Linie im Sound.“ Was das heißt? „Sehr einfach, sehr groove- und rhythmusbezogen“, so Koch. Neun Studioalben hat die Band seit 2000 veröffentlicht, darunter Aufnahmen wie ‘Gravity Zero’, das mittlerweile als Klassiker des Genres gilt. Oder das fantastische Debüt ‘2001’, das die Band zwischen 1997 und 1999 mit Produzent Kurt “Pyrolator” Dahlke im Düsseldorfer Ata Tak-Studio aufnahm. Mit ihrer Interpretation von „In A Gadda Da Vida“, dem vierten Track auf Volume 2 geht es weiter. Er ist auch auf der neuen Doppel-LP „Loudness For The Masses“ enthalten, die auch bei Tonzonen erschien. Der Song besteht aus einem äußerst eingängigen Gitarren – und Bass-Riff, der sich über beinahe den gesamten Song wiederholt. Er wird als Basis für ausführliche Orgel – und Gitarrensoli benutzt, die in der Mitte durch ein ausgedehntes Schlagzeugsolo unterbrochen werden. Dies ist umso bemerkenswerter, da „1968“ Schlagzeugsoli im Rock nur eine sehr untergeordnete Rolle spielten. Somit ist es eines der ersten ausufernden Soli und wahrscheinlich mit das bekannteste in der Rock-Geschichte. „Vibravoid“ bringt das bravourös.
„Space Debris“, das Quartett aus dem Odenwald, schickt den Hörer  auf einen wunderbar spacigen Trip aus psychedelischen Gitarren und fetter Orgel.
Am Anfang die Coolness ala Hendrix-Gitarre, mit der Orgel der Doors kombiniert.
Um dann zu einem verträumt-abhebenden Rocker zu mutieren, der gegen Ende sich zum klassisches Purple-Battle zwischen Orgel und Gitarre wendet. Es ist ein sehr vielseitiger Musik-Trip unter Verwendung aller Register. Die Gitarrenarbeit von Tommy läuft verdammt gut in die Gehörgänge. Der unreleased Song „Villamountain“, der nicht auf die „She´s a temple“ Platte passte, ist der längste mit fast 16 Minuten. Der fünfte Track auf Volume 2 und hier zum ersten mal auf CD veröffentlicht.
Konzeptionell und namentlich aus der Taufe gehoben wurde die Band 2001 von Christian Jäger, der neben dem Schlagzeugspiel auch das Management, Mixing + Mastering sowie Artwork der Band erledigt. Als weiteres Gründungsmitglied dabei ist Tommy Gorny (Gitarre/selten auch Bassgitarre). Jetzt noch Winnie Rimbach-Sator (Keyboards) und Jannie Schmidt (Bass).
Bisher wurden zwölf Platten in Eigenregie produziert, die jeweils als CD und zum Großteil auch auf Schallplatte vorliegen. Dabei bedient sich die Band des von der Krautband „Can“ maßgeblich vorangetragenen Konzepts der Spontankompositionen, indem aus freiem Spiel ohne Absprachen ein kompositorisches Gerüst entsteht, das melodiös und rhythmisch Bestand hat.

Satte rockige Riffs mit orientalischen Melodiebögen, schweißtreibende Rhythmen, ein Schuß „Psychedelic“, spannungsgeladene Improvisationen, dargeboten mit unbezähmbarer Spielfreude – das ist „Wide Scope“ aus Regensburg von 1991 bis 2008.
Der sechste Track auf Volume 2, „Shouting In The Desert“ aus der im Jahr 2004 erschienen CD mit gleichen Namen. Bandleader Wolfgang Barthel spielt seine elekronisch aufgerüstete Saz wie eine E-Gitarre, läßt sie rockig-fetzig oder gefühlvoll klingen und gibt dem Sound der Band einen eigenen Stil. Mal orientalisch, mal verträumt und eher unaufdringlich. Auch die beiden „Rhythmusmacher“ sind ausgezeichnete Musiker. Heiko Trisl am Bass gibt den nötigen Pep und liefert sich schon mal ein Saiten-Duell mit dem Gitarristen Stefan Brunner, das „Power-Pack“ am Schlagzeug liefert einen harten, präzisen Hindergrund und orginelle Effekte mit verschiedenen Percussion-Instrumenten.

„The Pancakes“, Süddeutschlands beste Underground-Psychedelic-Krautsurf-Band!
Freaksounds und Fuzz gegen die Weltherrschaft der Langeweilemusik. Seit 20 Jahren ununterbrochen aktiv bringen sie ihre ausgefallenen Klänge, auch mit unvergessenen Live-Shows, an das interessierte Publikum. Mit Daniela Neff (Vocals-Bass), Claus Müller (Drums) und Rainer Neff (Guitar-Shynt).
Der siebte Track auf dem Sampler „Man On The Moon“ erschien 2005 auf ihrer Scheibe „Spacecow“. Die Vocals von Daniela schnurren dabei schön den Rücken runter.
Locker leicht treibt der Song dahin. Rainer streut seine Riffs dazwischen, bringt die nötigen Kanten in den Song. Sie frönen auf stimmige Art und Weise die musikalische Aufbruchsstimmung der 60er- und frühen 70er-Jahre. Mit Ausflügen zum Surfbeat, Sixties-Pop und klassischen Space-Rock bleibt die Pforzheimer Band dabei enorm abwechslungsreich.

„Vintage Cucumber“ aus Templin mit seiner Komposition „Nachtfrau“ ist der letzte Track.
Er stammt aus dem „Marjen/Vintage Cucumber Split“ von 2015.
Die ersten Versuche von Gründer und einzigem Mitglied Johannes Schulz gehen in das Jahr 2009 zurück.
Mittlerweile 24 Veröffentlichungen, einige Produktionen auf Kassette (nur in seinem eigenen Label Gurken Records), aber die meisten in digitaler Form mit zum Teil kostenlosem Zugriff.
Eine Musik, die Stimmungen ausdrückt und nicht auf Melodien basiert. Johannes Schulz spielt Gitarre, Bass, Schlagzeug, Perkussion, Synthesizer, Keyboards, Flöte, Duduk, Violine und Mundharmonika, er singt und nutzt alle Arten der Effekte.
Der Song zeichnet sich durch einen leicht schleppenden Rhythmus und eine mysteriös-bedrohliche Stimmung aus, die von verzerrten Percussion- und Synthiesounds nebst ebenfalls verzerrten Sprachsamples unterstrichen werden. „Volume 1“ war schon gut, „Volume 2“ setzt die Reihe kontinuierlich fort.
Ein sehr schöner Überblick über diese einzigartige Musikszene…… (Charly)
Erscheint am 11. Dezember 2015 via Tonzonen Records als CD-Digipack, lim. auf 1000 Stück.

Tracklist: Volume 2:

1. Ax Gendrich – Livin` In Germany (7:19) 
2. Space Invaders – Dreadnought (06:02)
 3. Ad’Absurdum – Small Stone (11:57)
 4. Vibravoid – In A Gadda Da Vida (12:27) 
5. Space Debris – Villamuntain (15:48)
 6. Wide Scope – Shouting In The Desert (7:39)
 7. The Pancakes – Man On The Moon (10:48) 
8. Vintage Cucumber – Nachtfrau (4:13)

NWOK-Bands-2

 

 

 

 

 

Hier noch der Link zur Rezi Vol. 1

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