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Sounds Of New Soma – Moebius Tunnel

SONSoma-MT(ch) „Sound Of New Soma“ als Klangprojekt zu bezeichnen könnte zutreffend sein. Genau so ist es entstanden und hat sich zunehmend weiterentwickelt. Alex hat sich dabei zum kreativen Hauptakteur entwickelt und Dirk hat den Songs die passend prägnanten Zutaten beigemischt. Eine genaue Musikrichtung ist schwer zu definieren. Sie sind definitiv von Krautrockern wie Popol Vuh und Tangerine Dream beeinflusst. Ihr ureigener Spacerock-Instinkt gibt dem Sound dazu eine völlig eigene Substanz.

Ambient mischt Kraut, mischt Space, mischt Psychedelic und das ergibt zusammen den New Soma Sound. Man könnte ihrer Musik auch den „Prolog im Himmel“ zuordnen, den Goethe seinem Faust voranstellte, dabei verkündete der Erzengel Raphael die Sphärenharmonie:

Die Sonne tönt nach alter Weise
in Brudersphären Wettgesang,
und ihre vorgeschriebne Reise
vollendet sie mit Donnergang.

Aber es stimmt, das Universum beginnt zu tönen und zu klingen. Es sind nicht mehr menschliche Stimmen, sondern Planeten und Sonnen, welche kreisen. Ihre Musik, eine ‘in die menschliche Sphäre des Erfühlbaren versetzte Äußerung von „Kräften‘ sei, gleich denen, welche den Himmel in Bewegung halten. Der Kosmos sei unter diesem Gesichtspunkt betrachtet ‘nichts als Musik‘. Durch die Einführung des Synthesizers, in die Welt der Musikinstrumente, waren erstmalig ganz neue, bisher völlig unbekannte Klangformen möglich, die ebenso Künstler wie die Zuhörer/innen begeistern.

Hier trifft jeder Ton nicht nur die Ohren sondern wird auch körperlich spürbar. Alles ist Resonanz und Einklang. „Lysergdelfin“ beginnt mit leichtem Synthesizer und dem ätherischen Sound einer riesigen Klangschale. Das schafft eine optimale Umgebung für totale Entspannung und absolutes Wohlbefinden auf allen Ebenen. Eine Widerspiegelung astraler Gesetze in musikalische Klangharmonien.

„Kosmonautenglück“ durchziehen Klänge, die den Hörer auf eine Reise in die orbitale Welt mitnehmen. Impressionen einer Reise durch die Welten des Lichtes. Ein Schweben im Raum, leicht und schwerelos. Ferne Kommandos der Astronauten sind zu hören. Es gelingt „Sounds Of New Soma“ die Schönheit kosmischer Sphären in schwerelosen Träumen einzufangen. Musik voller Leichtigkeit, die eine Sehnsucht nach den Sternen weckt!

„Subraumverzerrung“ sucht vor allem die Dualität als Prinzip. Leise und pulsierend, dort entschleunigt und beinahe immer cineastisch anmutend. Melodische Momente und ein feinsinnig abgestimmtes Zusammenspiel bestimmen die atmosphärischen Soundscapes, mit leichten Einsprengseln von Gesangs-Fragmenten.

„Stech/Apfel“ zündet stilistisch durch Abstrahierung und Collagierung. Es entstehen Spannungsfelder, die Raum für Reflektion sowie Assoziation schaffen. Ein Wechselspiel zwischen Kontrolle und Freiheit, zwischen Ernsthaftigkeit und Verspieltheit sowie zwischen Intellektualität und Emotionalität.

„Morgengebet“ ist ein fortschreitender Weg durch verschattete Gefilde, mit hin und wieder aufflackernden Irrlichtern. Erlebtes und Gesehenes wird erzählt. Das Raumschiff ist im selbst erschaffenen Rhythmus auf Kurs. Der tragenden Faszination, die von dieser Soundlandschaft ausgeht, ist das ganz und gar nicht abträglich. Im Gegenteil: Je unbestimmter sich die Bedeutung darbietet, desto reicher die Assoziation.

„Neuland“ ist das letzte Stück, das neben lyrischen Passagen phasenweise auch durchaus zu erkunden weiß. Klanglandschaften weiten sich aus, werden aber nie unbestimmt, sondern bleiben stets strukturiert. Die Fantasie des Hörers wird beflügelt. Es verweigert sich in der Vorhersehbarkeit und hinterlässt eigene Spuren. Diese Bilder sollte sich jeder Hörer, in seinen eigenen Sinnen und auf die eigene Art generiert….. (Charly)

Das Album erschien am 29. März 2016 via Tonzonen, als Blue-Vinyl mit 250 Stück, CD und Stream. Ausserdem als LP-Box – Limitiertes Vinyl – 50 Stück (blau) – 180g Vinyl – handsigniertes Poster, Aufkleber, Polaroid Foto-Unikat.
Gemastert wurde das Ganze von Eroc, das Coverpicture ist von Mark Reiser.

Line-up:
Alexander Djelassi
Dirk Raupach

SONSfoto

Tracklist:
01 – Lysergdelfin (5:58)
02 – Kosmonautenglück (9:36)
03 – Subraumverzerrung (8:30)
04 – Stech/Apfel [10:34)
05 – Morgengebet (11:40)
06 – Neuland (8:50)

Moebius Tunnel | Sounds Of New Soma – Bandcamp

Weitere Alben der Band:

Split – Klang Planeten 3033, erschien am 1, März 2015 als Stream.

KlangPlaneten3033

Gandys Labyrinth, erschien am 8, September 2014 als Stream.

GandysLabyrinth

Beyond The Acid Dream, erschien am 27, Februar 2014 als Vinyl und CD.

BeyondTheAcidDream

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