(KiS)Wieder nur eine Band die mich daran erinnert, dass wir alle sterben werden? Die „Erinnerung an den Tod“ erscheint als Geburtstagsgeschenk für Olav?
Ich lese Vergleiche mit Black Sabbath, Mastodon, Pentagram, – oha!
Die Schubladen sagen: Metal, Hard Rock, Heavy Rock, Stoner, Doom. Da Sahg seit 2004 aktiv ist bedeutet das wohl eher eine Entwicklung als Uneindeutigkeit.
Das wollte ich alles genauer wissen und habe mich entschlossen es zu wagen, meine erste mir bisher unbekannte Band schriftlich unter die Lupe zu nehmen.
Beim Vorgänger-Album würde ich kurz gefasst sagen: da kann man schön Bier bei trinken. Erzeugt bei mir, ohne der Band ansichtig geworden zu sein, eine Assoziation von Manowar-Dauerwelle-gelockten Männern in 70s Overalls. Realitätsüberprüfung später mit Mortify-Video. Na gut, ich korrigiere: Clockwork Orange Overalls und Nightwish-Hüte. Ich wohne zwar in Köln, trotzdem hab ich´s nicht so mit „verkleideten“ Bands…
Aber hier haben wir es jetzt zur Hälfte mit einer „neuen“ Formation zu tun! Die Herren haben sich schick gemacht und in schwarze Anzüge geworfen, allzeit bereit als Sargträger beim nächsten Begräbnis zu dienen, gepflegt und frisiert. Denn Schlagzeuger Mads Lilletvedt (Hellish Outcast) und an der Leadgitarre Ole Walaunet (Grimfist) sind zwar erst seit diesem Album dabei, aber das ist deutlichst zu merken! Die Schubladenhörer werden sicherlich Neue öffnen und zwar die Death Metal/ Black Metal.
Cover: Dezent eindeutig ohne Schnickschnack. Tod bleibt eben Tod.
Black Unicorn, zum warmwerden mit Stimme von Olav Iversen und Effekt-Geräten…mhm Einhörner sind in letzter Zeit ganz schön beschäftigt, eigentlich ist wohl das Letzte schuld – oh America. Der Song bietet den Einstieg in die herbstliche Vergänglichkeit, memento mori und beinhaltet alles was das dunkle Herz begehrt. Angst, Blut, Tränen, Teufel und Hexen.…
Devilspeed für mich das Stärkste, weil Wuchtigste und mit röhrigen metal-Räuspern von Tony Veetas unterstütztem Gesang. Head-banging!
https://www.youtube.com/watch?v=NetANk_eeNM
Nach den zwei ruhiger mäandernden Stücken, take it to the grave und silence the machine, überrascht Song Nr.6 (Praise The) Electric sun nochmals, denn er kommt noch ruhiger daher, quasi ein kleiner verspielter Popsong, sweet.
Das macht das ganze Album am Ende aus, den Klischee-Gedanken, (Norweger, Metal-Band, langhaarige Kerle) den ich am Anfang hatte über den Haufen werfen und mit Abwechslung und überraschenden Wendungen beschallt werden.
Und !yeah! zum Abschluss noch ganz nach meinem Geschmack der letzte Song: Blood of Oceans. In der Hoffnung, dass hier keine passionierten Wahlfänger am Werk sind (TÝR ist ja grade durch die Medien gewabert), ein Eintauchen in die Dunkeln und Tiefen des Meeres.
Det blir mørkare
Stormen blir sterkare
Eit trugande Brol frå eit frådande hav
Kjenner kreftene
Trengjer seg nærmare
Dei vil ta deg ned i di Väte grav
Ja, es ist norwegisch und ja es ist der emotionalste Part des kompletten Albums, Gänsehaut, mehr davon, bitte. Es klingt großartig!
Meine Meinung: Der Tod dauert das ganze Leben und endet wenn er eintritt.
In diesem Sinne, kommt am Samstag 29.Oktober ins Vortex, Siegen, wenn ihr so neugierig seid wie ich, Sahg live zu begutachten, oder zum Leafmeal am 5. November in Dortmund! Gute Gelegenheit die neue Platte gleich vor Ort von den Jungs zu kaufen. (kirsten)
https://www.youtube.com/watch?v=yNKb2cR4OUs
Tracklist:
Black Unicorn/Devilspeed/Take It To The Grave/Silence The Machine/Sanctimony/(PraiseThe)Electric Sun/Travellers Of Space And Light/Blood Of Oceans
Olav Iversen – vocals & guitars
Tony Vetaas – bass & vocals
Ole Walaunet – lead guitars
Mads Lilletvedt – drums
Indie Recordings
Erscheint: 23.9.2016
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