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Uluru – Acrophilia

(jm) Uluru oder auch Ayers Rock – der gewaltige Sandsteinmonolith inmitten des trockenen Red Centre in Australien – beeindruckt offenbar zahlreiche Rockmusiker, und ist auch namensgebend für das in Istanbul ansässige Stoner Rock-Trio. Seit der Gründung im Jahr 2015 sind bisher die beiden EP’s „Dazed Hill‘ und „Imaginary Sun“ erschienen, über Tonzonen Records wurde 2016 schon das erste Vinyl von „Imaginary Sun“ veröffentlicht. ULURU haben sich dem instrumentalen Rock verschrieben und jetzt liegt der erste vollständige Longplayer „Acrophilia“ vor.

Rock ohne Texte ist für mich immer ein schönes Kopfkino-Ticket und das beginnt zum Einstieg mit der Betrachtung und Deutung des Cover-Artworks, das mehrere, ekstatisch ineinander verschlungene Menschen zeigt, die sich offensichtlich jenseits der Stratosphäre befinden. Die Erklärung des Albumtitels bringt sofort die Auflösung des Rätsels, handelt es sich bei Akrophilie doch um die sexuelle Obsession, Orgasmen besonders schön in schwindel-erregenden Höhen zu erleben – Sex mit Aussicht sozusagen. So gedanklich vorbelastet, beginne ich meine Reise mit ULURU – allerdings auf dem Boden der Tatsachen, ohne Schwindelgefühl, allein mit der Musik.

Die ist im Gegensatz zum Vorgänger tatsächlich noch einen Gang härter ausgefallen. Die sieben Songs des Albums erscheinen vom ersten Hören an klar und voluminös. Sie sind komplex arrangiert, aber nicht zu verspielt, als dass sie in den progressiven Rock abdriften würden. Das türkische Raumschiff mit drei Mann Besatzung hält also über die ganze Reise hinweg einen klaren und treibenden Kurs, verweilt nur kurz auf ein paar atmosphärischen Planeten am Wegesrand, die zum Genießen der Plateauphase einladen. Aber das ist eigentlich eine andere Geschichte – das mit der Plateauphase. Wer also erfahren möchte, wie sich Akrophilie anfühlt, kann mit dem Partner seiner Wahl den höchsten Wolkenkratzer der Stadt besuchen oder zum Einstieg die musikalische Therapie mit ULURU versuchen. Das rockt auf jeden Fall, ist deutlich ungefährlicher und bei sorgfältiger Behandlung des Tonträgers nahezu unbegrenzt wiederholbar. Und bei jedem Hören entdeckt man durchaus neue Details.

„Acrophilia“ erscheint am 8. Februar 2019 auf CD und LP in einer Auflage von 400 Stück (300 schwarz und 100 blau marmoriert). Ich wünsche einen guten Flug – wie hoch auch immer (Jens M.)

Tracks:

  1. Insidious Queen
  2. Sark
  3. Siderae
  4. Constantine
  5. Acrophilia
  6. Sin’n Shamash
  7. Aeternum

Mal reinhören und in Kontakt bleiben:

https://ulurutrio.bandcamp.com/

https://www.tonzonen.de/epages/63707333.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/63707333/Products/TON051

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