(vo) Der gestrige Abend verlief für mich nach dem Buntglasklaren Motto: heute zählt das Verursacherprinzip, denn Heavy Feather, ein Quartett aus Schweden, verursachten, nicht nur bei mir, eine Reise in meine musikalische Sozialisation der Hauptabteilungen Blues- und Southern Rock der 1970er. Das was die Vier da zelebrierten erinnerte mich lebhaft an meine Heroen dieser Zeit, dafür schon mal meinen herzlichsten Dank…..
Im ordentlich gefüllten Musiksaal des Steinbruch betreten gegen 20:10 Uhr Lisa Lystam – Gesang + Harmonika, Matte Gustavsson – Gitarre + Backgroundgesang, Morgan Korsmoe – Bass + Backgroundgesang und Ola Göransson – Drums + Backgroundgesang ihr knapp 90 minütiges Revier und wurden sehr herzlich begrüßt.
Ein kurzer photographischer Blick auf die Liste und ab ging die Reise in die für mich großartigste Zeit der Rockmusik mit dem Titelsong „Debris & Rubble“ ihres Debütalbums, dem hoffentlich noch etliche Alben folgen…..
„Debris & Rubble“, ein instrumentaler Bluesrocker, sorgte mit seinem treibenden Groove sofort für Stimmung inne Bude, markant dazu mit Harp und der wunderbar lautmalerischen Stimme Lisa´s., die ja neben dieser Band auch noch in ihrer Lisa Lystam Family Band und bei Siena Root die Gesangstöne angibt. Matte bespielt die Saiten auch in Lisa´s Band und bei Siena Root, Morgan noch bei Billy Opel und Ola? Da hab ich nix gefunden. Und noch ´ne Anmerkung von einem normal Mode unaffinen Volker: Lisa trug zur Musik wunderbar passendes Outfit: Kleid und Schmuck.
Flott ging´s weiter, diesmal mit dem durchweg charismatischen Gesang von Lisa, kurzen knackigen Solos von Matte und gutem Untergrund der Groovefraktion Morten und Ola: „Hey There Mama“. Von ihrem elfteiligen Album spielten sie, bis auf einen Song, alle. Wir kommen aber auch in den Genuß neuer Songs, die für das zweite Album geplant sind. Mich beeindruckt im weiteren besonders noch „Dreams“ mit seinem wunderbaren Southernflair, der Cow Bell und Harmonika angetriebene Sound bei “ I Spend My Money Wrong“.
Die Band arbeitet wunderbar und phantastisch zusammen, hat mächtig Spaß, der sich natürlich auch unmittelbar in den eckigen Saal überträgt, allüberall seh ich in anerkennende Gesichter des fast durchweg im gehobenen Alter anwesenden Rockvolks.
Mit „Higher“ gibt es auch einen leicht funkigen Tempomacher, „Where Did We Go“ transportiert großartiges „Free“ Flair und Feeling, „Long Ride“ mit Harpintro hängt sich mit Reminiszenzen auch an diese Band dran, stampft sehr gut durch. Was ich noch so raushöre ist das sie auch Mountain, Blue Cheer, Cream und Lynyrd nicht von der Bettkante schubsen. Aber: der Sound des Stockholmer Quartetts ist sehr eigenständig, nix plagiiertes, einfach wunderbares Zeug und weckt eben Erinnerungen. Und noch besonders hervorhebenswert: Bei einigen Songs traten sie zusammen vor die Mikrophone und das war einfach…..whow!
Von den neuen Songs blieb besonders „Mountain Of Sugar“ hängen, aber auch die anderen neuen lassen Gutes erwarten.
Ein wunderbarer Abend mit einer großartig aufspielenden Band, bei der sich keiner in den Vordergrund spielte, ein begeistertes Publikum, tolle Motive auf der Bühne, was willste mehr.
Ich bedanke mich bei Magnificent Music und KL Concerts + Promotion für die Akkrediterung…..(volker)
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