(as) Diese Italiener sind seit zehn Jahren musikalisch unterwegs und klingen für die zeitgenössische Rockszene ihrer Heimat nahezu typisch, denn mit ihrem massentauglichen Stoff wäre die Band genauso gut bei ihren Landsleuten von Frontiers Records aufgehoben, die sich noch rigider als Rock Of Angels auf klassischen AOR- bzw. Melodic Rock spezialisiert hat.
Bei „Money, Love, Light“ handelt es sich um eine im Guten wie Schlechten mustergültige Genre-Studie. „Blind Revolution“ tun nichts, was ihrem Namen gerecht würde, sondern bedienen sich für ihre Sparte geläufiger Stilmittel, machen jedoch das denkbar Beste daraus. Wenn sich ihre Songs nämlich durch eines auszeichnen, dann eine Menge jener Hooks und Ohrwurm-Melodien, die in der Szene genauso zwingend notwendig sind wie auf dem allgemeinen Pop-Parkett.
Kein Keyboarder im Line-up bedingt, dass das Material eine zackige Härte aufweist. In gehobenen Tempogefilden wie während „Guiding Light“ und „Miracle“ macht das Quartett eine ideale Figur, wobei die freigesetzte Energie zu einer ungetrübt positiven Gesamtstimmung beiträgt. Dementsprechend schlicht und geradlinig, aber ausgesprochen tight agiert dazu die Rhythmussektion (besonders wirkungsvoll grooven Bass und Schlagzeug in „Knocking For Love“ und „Saints Of Our Days“ zusammen), und wohingegen man auf die unausweichliche Ballade „Never Let You Go“ verzichten könnte, verzeichnet die Band mit „Getting Stronger“ zumindest ein mitreißendes Glanzlicht.
Abgesehen davon, dass manche Gitarrensolos, die jeweils wie kleine Lieder im Lied funktionieren, indem sie quasi kurzgefasst eine gesonderte Geschichte ohne Worte erzählen, spiegelt die Platte keine überdurchschnittliche Detailverliebtheit wieder, von inhaltlichem Tiefgang ganz zu schweigen. Der zunächst hochtrabende Titel „Money, Love, Light“ steht recht plump für das Leben des Menschen, gekennzeichnet von großen Zielen, Erfolgen und Enttäuschungen, Angst und Hoffnung
Passend dazu klappert die Gruppe in ihren Texten klischierte Allgemeinplätze ab, was in diesem Genre andererseits auch so üblich ist. Die Brüder Cristiano (Gesang) und Simone Sipione (Gitarre), die ihr vorstehen, haben die Scheibe mit einem außenstehenden Toningenieur produziert – ein dafür, was sie sein soll, gelungenes und stockkonservatives Ding, dessen Live-Umsetzung vor rund 35 Jahren Heerscharen in Konzertarenen gelockt hätte. Heute scheint sich so etwas auch noch gut genug zu verkaufen, sonst würden nicht ständig neue Kapellen mit vergleichbarer Marschroute auf den Plan treten.
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Rock Of Angels Records
1. Guiding Light
2. Miracle
3. Knocking For Love
4. Mary Ann
5. Saints Of Our Days
6. Money And Run
7. Take The Magic Back
8. Getting Stronger
9. Never Let You Go
10. Keep On Dreaming
Cristiano Sipione (v)
Simione Sipione (g)
Max Ricciardo (b)
Giovanni Maucieri (d)
Andreas Schiffmann
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