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Wuthe & Faust – Lost Weekend

Singer/Songwriter Duo aus Kassel

(ro) Schon das Cover begeistert mich (ich kann es nicht anders schreiben). Eine wundervolle, stimmungsvolle s/w Aufnahme, die einen sonnendurchfluteten Kreativort zeigt, vollgestopft mit Musik, Erinnerungen und allerlei Herzensdingen. Der Betrachter steht davor und schaut und schaut. Spiegel blitzen, Gläser schimmern und man weiß genau, so schnell möchte man hier nicht wieder weg.

„Lost Weekend“, so ist die vierte CD des Singer-Songwriter-Duos betitelt, das aus Jan Hampicke und Maik W. Garthe, die bereits seit 16 Jahren zusammen musizieren, besteht.
Gespannt geht es für mich dann hinüber zum ersten Song, betitelt „Bloodstreams“:

„Now you sit and wonder / while all those lovers pass you by  / and you try to remember / the last time this made you cry / and when the evening sun / hits your blowsy face / you know that you lost more / than just the thrill of the chase / and through your blood streams / a memory of the flipside of your dreams …“

Ein Eröffnungssong, der mich sogleich packt und mitnimmt. Er besticht als warmes, poetisches Stück Musik im Stile der Sechzigerjahre, das immer weiter zündelt und mit jedem Hördurchlauf stärker wird.

Zwölf handgemachte Tracks gibt es auf diesem lohnenswerten Album zu hören, die feinnervig und intensiv zugleich daherkommen und in die man eintauchen, in denen man sich für etwa drei oder vier Minuten verlieren kann.
Wenn man nur will und ein bisschen empfänglich ist für die kleinen Gefühle, die unser aller Leben wahrscheinlich viel mehr prägen als die großen.

Denn die urbanen Hymnen von Maik Garthe und Jan Hampicke, in famoser Begleitung von Christoph Reiss (bass) und James Schmidt (drums, percussion), kommen völlig ohne wehleidiges Weltschmerz-Gejammer aus.
Immer wieder werden die kleinen Momentaufnahmen aus dem ganz normalen Alltag beschrieben.
Seien es Begegnungen, das unaufhaltsame Verstreichen der Zeit, aufblitzende Glanzlichter, aufkeimende Zweifel oder der Wunsch, doch vielleicht einmal einen Ort zu finden, an dem man einfach nur Zuhause sein kann.,
Ja, eben all das, was das Leben nun mal so ausmacht.
Ich mag sowas.

Kein überflüssiger Ton ist auf diesem Album zu hören, keine Saitenakrobatik und kein Geschredder, kein Firlefanz, nichts bis zur Unkenntlichkeit produziertes, nichts Poliertes, nichts Langweiliges, alles ist pur, unverfälscht und echt.
Nein, hier muss sich keiner mit großer musikalischer Klappe und monumentalen Mätzchen in den Vordergrund stellen.
Perfekt auf den Punkt gespielt und gemixt mit Essenzen aus Blues, Country, Rootsrock und Bluesrock, wird das Zuhören zu einem spannenden und kurzweiligen Vergnügen.
Und obwohl dieses Album sehr abwechslungsreich ist, sind doch alle Tracks wie aus einem Guss – ohne Hänger und Füllmaterial.

Für mich ragen auf diesem Album heraus: oben erwähntes „Bloodstreams“, „Lost Weekend“ und „Sweet Betty“ – um nur drei zu nennen. Aber das ist natürlich wie immer Geschmackssache.

Insgesamt ist das wahrlich angenehmster Stoff für ein entspanntes sich treiben lassen bei einem lichtgrauem Februar-Himmel und flackerndem Kaminfeuer.
(..Rosie..)

Songliste:
1.) Bloodstreams
2.) Hiding Behind Something
3.) Last Because
4.) By My Side
5.) Anymore
6.) Hold You All Night Long
7.) Lost Weekend
8.) Queen Of My Futile Dreams
9.) Sweet Betty
10. Whipped Dog
11.) Easier
12.) There Ain’t No Darkness

Alle Texte: Wuthe & Faust
Recorded and mixed by Achim Sauer at „7V-studio“
Mastered by Hans Jörg Mauksch at Pauler Acoustics
Artwork: Querwerk Grafikbüro
Fotos: Anja Birkenfeld, Gabriele Nielsen, Achim Sauer

Besetzung:
Maik W. Garthe: vocals, guitars, harps, trumpet
Jan Hampicke: vocals, guitars, keys
James Schmidt: drums, percussions
Christoph Reiss: bass

Wer jetzt neugierig geworden ist und die Band gerne einmal live erleben möchte, kann dies z.B. bei folgenden Gelegenheiten tun (Angaben ohne Gewähr):

21.03.2020 Songwriternacht, Hotel Neuschäfer, Frankenberg
23.05.2020 Mühlenkonzert, Alte Mühle, Dalwigksthal
Weitere Termine auf der website

www.wutheundfaust.de

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