(lw) Eine Band, von der bisher wenig bekannt ist und auch noch nicht allzu viele Einträge im Netz verzeichnet sind.
Mit ihrem Album „Waking“ sollte sich das jedoch ändern.
Die vierköpfige Band stammt aus einer kleinen eher Punk – und Metal-liebenden Stadt in Schweden: Trollhättan. Klingt niedlich. Doch weder Punker noch „niedlich“ sind die vier Jungs.
Schon der erste Track des gleichnamigen Albums öffnet nämlich eine ganz andere Tür. Neben eingängier- synthgetriebener Melodie mit einer Beimischung von Dunkelheit kommen hier gleichzeitig hoffnungsvolle und kraftvolle Sounds und Lyrics mit. Mit seiner politischen Note ist dieser Song gleichzeitig als kleiner Appell an die Gesellschaft versehen. „Wacht auf“. Janice Prix nimmt sich gesellschaftlichen und politischen Themen an, will teils sensibilisieren.
Mit schönen instrumentalen Solos schaffen sie es, immer wieder ihre Texte in ihrer Aussagekraft zu unterstützen. Die Band sagt dazu: „ Unser Ziel war es, dies auch klanglich widerzuspiegeln, indem wir dunkle elektronische Klanglandschaften zusammen mit echten Streichern und Instrumenten in einer filmischen Mischung verwenden. “ Das schaffen sie definitiv.
Eine besondere Herausstellung verdienen ebenfalls die Songs „Ikarus“ mit der Thematik der Sehnsucht als Mittelpunkt sowie Blood/Rush mit gleichem Thema und dennoch anderem Schwerpunkt. „Die Nummer (Ikarus) ist eine typische ‚Du weiß nicht, was du hast, ehe du es verloren hast‘-Sache. Inspiriert wurde der Song durch einen Aufenthalt in New York vor einigen Jahren und der Text reflektiert die Unachtsamkeit und das Bedauern des zu nahe an der Sonne-Fliegens. Ebenso wie es die Figur aus der griechischen Mythologie im Songtitel tat“, erzählt Sänger Richard Henry über die neue Single. Letztlich also der Traum von etwas Größerem, ohne dass es wirklich etwas Großes ist. Ein einfacher Traum, den letztlich jeder irgendwo und irgendwie hat. Der Rythmus erlaubt es einzutauchen und seinen Gefühlen und Gedanken dabei nachzugehen. Toller Titel.
Eine Mischung zum Teil aus Depeche Mode und Hurts mit dem deutlichen Hinweis, dass dies Janice Prix in keinem Fall vollständig beschreibt. Ihre eigene Mischung aus cineastischer Indie-Noir Musik klingt im ersten Moment sicher wie ein Kunstbegriff. Im Endeffekt aber total treffend. Nicht nur ihre musikalische Klasse, sondern auch die Kunst trotz Widrigkeiten und Schwierigkeiten während ihrer Produktionen am Ball zu bleiben und sich aus den teils tiefgründigen, schwereren Themen mit einer mitziehenden Kombi aus Gitarre, Bass und Schlagzeug, Streichern, Blasintrumente und Synthesizer in allen Varianten rauszuheben machen diese Band auf jeden Fall hörenswert.
Nicht unkommentiert sollen ebenso die Stimmen bleiben: Absolutes Highlight ist der Track „Glitch“. Wer auf dunkle, warme Stimmen steht, die es schaffen den Hörer einzuhüllen und mitzunehmen, kann sich diesen Track absolut anhören. „ Sitting at the beackert“ ist Thema einer Strophe aus diesem Song und so fühlt es sich auch an. Es drückt dich irgendwie rein. Tiefgründige Geschichte durch fiktive Story eines Flüchtlings, der Zukunftsgedanken aufgrund Vergangensheitserfahrungen bildet und dennoch dabei etwas sehr zentrales beschreibt „There will be no Second Chance to make things right“.
Braucht Janice Prix aber vorerst auch nicht, denn mit diesem Album haben sie für ihre Karriere alles richtig gemacht…..(leonie)
Format: CD, Digital,
VÖ: 17.07.2020
Aufgenommen: Popup-records, Hamburg.
Tracklist:
Waking
Glitch
Ikaros
Save me
Where did we go wrong?
Blood/Rush
Father
Five
Nobody would Know
Reflections
Heart
Thin/Air
Line Up:
Richard Henry – Vocals
Viktor Kivi – Guitar
MK – Bass
Victor Hillström – Drums
Web:
facebook: https://www.facebook.com/pg/JanicePrix/about/?ref=page_internal
Webseite: https://www.janiceprix.com
Pressekontakt: info@janiceprix.com
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