(tn) Die vierköpfige Truppe aus Ungarn hat 2019 ihr Debütalbum „IMA“ auf Vinyl veröffentlicht. Das Nachfolgealbum ist jetzt bei Tonzonen Records erschienen und eigentlich gar kein „richtiges“ Nachfolgealbum. Hört man sich die Aufnahmen auf „Logos“ an, stehen diese den Tracks auf dem Debüt sehr nahe. Also „IMA“ auf den Plattenteller und noch einmal hineinhören. Ziemlich gute Songs, passt eigentlich alles gut zusammen.
Genauen Aufschluss geben letztendlich die Informationen auf dem Innenteil des Plattencovers von „Logos“. Die Aufnahmen auf dem Album stammen aus der selben Aufnahmesession wie die Songs auf ihrem ersten Album. Es gab noch ausreichend gutes Material, um daraus ein zweites Album zu machen. Dabei scheint ihr psychedelischer Folkrock auf „Logos“ genauso hell und leicht, wie man ihn auf „IMA“ hören kann. Subjektiv liegt bei den neuen Songs der Schwerpunkt eher auf den langen Improvisationen, wobei die Stimme von Krisztina Benus ebenfalls zu den tragenden Elementen des Albums gehört. Und es sind ihre Gesangparts, mit denen man in den hypnotischen Teil des Albums abtauchen kann, der einem nur mit etwas Glück den Weg in das eigene Gehirn wieder zurück zeigt.
Und so sind es auf „Logos“ die improvisierenden Gitarren, die hynotisch-schwebenden Sounds, die das Album und die Band aus dem psychedelischen Underground Osteuropas auftauchen lassen, um mit ihrem walzenden Groove und der großartigen Stimme von Benus einen weiteren Sound in das Universum hinaus zu schicken, der immer auch ein wenig nach Sechzigerjahre Garage-Rock klingt.
Die „Lemurian Folk Songs“ liefern auf „Logos“ noch einmal diesen eigenartigen psychedelischen Folkrock, der nicht glatt gebügelt ist, ruppig sich auf trashigen Garage-Rock bezieht – und wie eine Jamsession klingt. Manchmal wird es sogar ein bisschen jazzig, aber das Schlagzeug ortet die Songs immer wieder ein. Sehr lässig. Man möchte die „Lemurian Folk Songs“ eigentlich sofort auf der Bühne sehen – denn genauso klingt das live aufgenommene Album. Gezaubert wurde der Sound von Eroc, was dem Album, vergleicht man es noch einmal mit den Aufnahmen auf „IMA“, sehr gut getan hat. (Thomas Neumann)
Label: Tonzonen Records
Format: LP
Auflage: 300 transparent blau
VÖ: 19. Juni 2020
Aufgenommen: Sommer 2019, ABnorml Studio, Budapest
Tracklist:
A1 Logos 9:34
A2 Sierra Tejeda 6:53
A3 Calcination 6:04
B1 Golden Laburnum 8:41
B2 Lantern 8:09
B3 Firelake 9:40
Line Up:
Krisztina Benus – Gesang, Tasteninstrumente
Bence Ambrus – Gitarre
Attila Nemesházi – Bass
István Baumgartner – Schlagzeug
Web
FB: https://www.facebook.com/lemurianfolksongs
Bandcamp: https://lemurianfolksongs.bandcamp.com
Discogs: https://www.discogs.com/de/artist/5845495-Lemurian-Folk-Songs
Filed under: Album Reviews, Folk, Garage Rock, Psychedelic, Eroc, Lemurian Folk Songs – Logos, Tonzonen Records