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B.B. King – Mr. Blues

(hwa) Weltweit als King of the Blues gefeiert, endete die fast sieben Jahrzehnte währende Karriere des legendären B.B. King, als er am 14. Mai 2015 in Las Vegas verstarb. Als einer der am meisten nachgeahmten Bluesgiganten hatte der Blues Boy eine enorme Präsenz auf unzähligen Bühnen dieser Welt. Sein musikalischer Einfluss kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Gerade ist die Sammleredition seines ursprünglich 1962 vom ABC-Paramount-Label veröffentlichten Albums „Mr. Blues“ mit 12 Bonustracks erschienen…

Und die Bonustracks haben es in sich. Die toppen das ursprüngliche Originalalbum sogar noch. Ich kann mir den Grund nicht genau erklären, denn schließlich sollen ja laut Booklet alle 24 Tracks etwa im gleichen Jahr entstanden sein. Lag’s an den Produzenten? Lag’s an den unterschiedlichen Studios in Los Angeles und New York, dass das Originalalbum vergleichsweise ein wenig zerrissen klingt?

Das beginnt mit „Young Dreamers“ und man denkt spontan, in ein Gospelalbum geraten zu sein. Und dann kann sich der Produzent offensichtlich nicht so richtig entscheiden, was es denn nun werden soll: Ein Gospel-Album? Ein Soul-Album? Ein R&B-Album? Vermute, dass das Kalkül war, Kings Vielseitigkeit zu unterstreichen. Und der Blues Boy hatte ja so gut wie alles drauf.

Mit den 12 Bonustracks kriecht mir B.B. King aber noch tiefer unter die Haut. Die Abfolge klingt stringenter und nimmt Kings Genie und den typischen Schmelz der nachfolgenden Jahre ahnend vorweg. Kleine Einschränkung: Mit „Mashed Potato Twist“ (Track 20) präsentiert er uns ein lupenreines Twist-Arrangement – nun gut, es war 1962, die Blütezeit des Twist. Das wirklich Verblüffende: Twist hatte ich bislang bei King noch nicht auf dem Schirm gehabt.

In den späteren Jahren konnte schon ein einziger Ton seiner Gibson ES-305, von King liebevoll „Lucille“ genannt, bei mir ungeahnte Gefühlswelten evozieren. Und nicht nur bei mir. Wenn da bloß nicht die manchmal nervenden Bläsersätze im Zweifel ein wenig gestört hätten. Das war bei Peter Green oder Rory Gallagher fundamental anders. Dennoch empfehle ich diese Sammleredition von Herzen für alle Blues Boy Fans. Die ist im Rahmen der Collector’s Digipack Series erschienen, limitiert auf 500 CD-Copies weltweit.

(Heinz W. Arndt)

B.B. King „Mr. Blues“

Hoodoo Records 670104

Im Vertrieb von in-akustik

VÖ Juni/Juli 2020

24 Tracks

Laufzeit 65:52 min

Tracklist:

01) Young Dreamers

02) Be Myself

03) Chains Of Love

04) A Mother’s Love

05) Blues At Midnight

06) Sneakin’ Around

07) On My Word Of Honor

08) Tomorrow Night

09) My Baby’s Comin’ Home

10) Guess Who?

11) You Ask Me

12) I’m Gonna Sit In ‘til You Give In

Bonus Tracks:

13) Tell Me Baby

14) Lonely

15) Blues For Me

16) Beautician Blues

17) I Can Hear My Name

18) The Worst Thing In My Life

19) You’re Breaking My Heart

20) Mashed Potato Twist

21) Understand

22) Your Letter

23) Going Down Slow

24) Long Nights

Musicians (among others):

B. King – vocals and guitar

Maxwell Davis – tenor saxophone

Jewell Grant, William Green – alto saxophone

Floyd Turnham – baritone saxophone

Lloyd Glenn – piano

Ralph Hamilton – bass

Jesse Sailes – drums

Filed under: Album Reviews, Blues,

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