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Skalar – Spooky

Folkrock aus dem Ruhrpott

(ro) Ein Skalar war mir bisher erstens bekannt als ein spektakulärer, schillernder Aquarienfisch, dessen Heimat der Amazonas ist, und zweitens als eine mathematische Größe, die meiner Erinnerung nach für eine bestimmte Pfeilrichtung steht.

 

Nun zeigt es sich, dass auch im Ruhrgebiet, genauer gesagt, im relativ unglamourösen Oberhausen, ein „SKALAR“ unterwegs ist, nämlich ein musikalisches Trio, welches mit seiner ganz eigenen, speziellen Folkrock-Mischung aufhorchen lässt.

Spooky“, so heißt das Debüt-Album, auf dem die beiden Herren Sebastian Birk ( bass/ vocals/keyboards) und Groucho Kangaroo ( drums/percussion/cookie box) zusammen mit Anne Smidt ( vocals/guitar/keyboards) ganz wunderbar zeigen, wie man sowohl durch songdienliche, minimalistische Instrumentierung, mit Liebe zum Detail und durch mehrstimmige, abwechslungsreiche Harmony Vocals eine ganz eigene Qualität entwickeln kann.

Ihre Bandbreite umfasst traditionell strukturierte Folksongs, experimentelle Weiterentwicklungen mit Noise ’n‘ Rattle, dazu gibt es ein wenig Pathos, Dub-Groove-Anlehnungen, leicht schräge Improvisationen und hier und da mäandernd ausufernde psychedelische Aufwallungen.

Um den Trio-Sound zu ergänzen, wurden einige kreative Gäste eingeladen, die sehr harmonisch, ausgewogen und kompetent agieren, aber nie aufdringlich wirken.

Dabei wissen sie im Zusammenspiel aus jeder Klang- und Songsituation durchaus etwas Besonderes und Überraschendes zu machen.

Nein, „SKALAR“ haben es nicht nötig, dick aufzutragen. Die neun Songs werden in fein reduzierten Arrangements präsentiert, die puristisch und schwelgerisch zugleich klingen. Dazu kommen sinnliche Grooves und eine ideenreiche Poesie, in der der Hörer/die Hörerin die Gedanken schweifen lassen und sich dabei alle Zeit der Welt nehmen kann.

Man bewegt sich durch mystische Welten, wandert von einem Rätsel zum nächsten, begegnet Vampiren, silbernen Nixen und einer schwarzen Mamba, folgt einem sehnsüchtigen Keyboard in einen geheimnisumwitterten dunklen Wald und bleibt doch stets im Sibyllinischen.

Und was ist nun mein ganz persönlicher Favorit dieses Albums? Das ist der Track „Trumpet Airhorns “, der sich in einer betörend epischen, aber dennoch leichten Geste ernster Verträumtheit präsentiert.

Voll elegischer Dichte und zärtlicher Nachdenklichkeit schleicht er sich in mein Ohr, nimmt mich mit in eine andere Zeit, in diese besondere Stimmung zwischen Tag und Traum. Und dies in einer sehr eigenwilligen, authentischen Art, die einfach faszinierend ist. Wunderbar.

…(..Rosie..)..

Songliste: 01. My Friend / 02. Vampires / 03. Selfish New Advances / 04. Super Good Advice / 05. Black Mamba / 06. Hinding Time’s Over / 07. Trumpet Airhorns / 08. Old Bigmouth / 09. Silver Mermaid

Besetzung: Anne Smidt: lead and harmony vocals/guitar/keyboards  //  Sebastian Birk: bass/lead and harmony vocals/keyboards  //  Groucho Kangaroo: drums/percussion/cookie box

Gäste: Jürgen Dahmen (keyboards)  // Oldrik Scholz (harmony vocals)  //  Freddy Mast (harmony vocals)  Moussa Varolgil (trumpets)  //  Frank Henkemeyer (double bass)  //  The Crew of Unshaven Seafarers (backing vocals)

Produced by Bernhard Rupprecht an Skalar – Recorded, mixed and mastered at Black Sheep

Artwork by Christian Witt – Photography by Frank Henkemeyer

Label: The Lollipoppe Shoppe – Vertrieb: Broken Silence

www.skalar-band.jimdofree.com

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