(vo) Black Moon Circle aus Trondheim, drittgrößte Stadt in Norwegen, in der ich Anfang der 1990er mit meinem eintöpfigen Motorrad aus dem Hause Yamaha einige Male einfiel, waren in unserem Blog bisher fünfmal zurecht zu Gast (siehe hier in unserem Archiv). Ihre Spacerockigen Jams, die auch bisweilen in härtere Gefilde vordrangen, waren für mich bisher ein wahrer Ohrenschmaus…..und das wird sich mit diesem neuen Album, das seit dem 21.04. hoffentlich etlichen Musikanlagen die Ehre erweist, nicht ändern. Die Gebrüder Øyvind (Gesang+Bass) und Vemund Engan (Baritongitarre) haben sich den ehemaligen Motorpsycho (logen) Tomas Järmyr (Schlagzeug) geschnappt, in die Band integriert und sich mit ihm ins Nautilus Studio begeben, um die sechs Basic Tracks zu erschaffen. Dazu stieß dann auch noch Dr. Space aka Scott Heller (Synthesizer). Sie erweiterten und verfeinerten das Ganze und heraus kommt ein Album das ich auf Vinyl sehnlichst erwarte und das in Punkto Härte den Vorgängern überlegen ist.
„Snake Oil“ schleppt und schleppt und schleppt sich lavamäßig durch die 11: 31 Minuten, mit schweren Zerrungen, bratend und berstend, mit knarzig Øyvindschen Gesangseinlagen noch mehr vergröbert, und wenn Vemund die Saiten mehr und mehr malträtiert wackeln die Wände deines Heims oder des Musikclubs deines Vertrauens. „Serpent“ hingegen spaced den ganzen Circle rund um den Black Moon aus, schön rund, flirrend und fiepend wird Zeit und Raum vermessen und das Ganze mit schroffen Hardrock Riffs aufgemischt und gesanglich unkaputtbar begleitet. Und die Eingebungen der Herren Scott und besonders Tomas sind sowas von geschmacklich dazu passend…..
Der „Psychedelic Spacelord“ mischt mit Heavy Saitenattacken den Song bis zum Anschlag auf, Øyvind und Tomas grooven wie die Hölle mit Gesang und Schlagwerk, während der Doc den Raumanzug anzieht und uns ins All schickt, wobei das Basswerk im Untergrund grummelt und bebt. Die „Cohiba“ ist schwerster Heavy-Rock, der ungemütlich daherkommt und dich gemütlich zum Gelenkeschlenkern auffordert, wieder und wieder…..
„Magellanic Cloud“: Das ist Space, verfuzzt und verzerrt nochmal!
Zum Abschluß dieser Perle Trondheimschen Musikschaffens wartet der längste Track auf uns: knapp 23 Minuten Jam mit zahlreichen Schmankerln diesseits und jenseits und das Besondere: zu keiner Sekunde herrscht Langeweile aus den Musikboxen, sie probieren vieles und geben uns alles: Tiefen und Höhen, Fuzz und Fills, Riffs und Licks, flirrendes und filigranes……
Am 19.03. 23 unterhielten uns die vier Herren bei einer Sonntagnachmittag Matinee Galavorstellung im Rare Guitar in Münster/Westfalen musikalisch ausführlich über ältere Songs, aber auch über einige dieses Albums, siehe Playliste.
1. Snake Oil 11:31, 2. Serpent 7:34, Psychedelic Spacelord (Lighter Than Air) 18:28, 4. Cohiba 9:19, 5. Magellanic Cloud 10:02 und 6. Radiant Sun 22:52
Erhältlich bei: Crispin Glover Records / Stickman Records (Soulfood Music)….(volker)
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