(ch+to) Eines muss man Pink Tank Records lassen. Die Veröffentlichungen des Labels sind immer wieder auf einem erstklassigen Niveau. Die Songs des gleichnamigen Low Orbit-Albums wurden ursprünglich schon November 2014 als CD und Download veröffentlicht. Nun wird die in Ontario/Toronto gegründete Band, unter besagter Pink Tank Flagge, auch endlich Ihr längst überfälliges Vinyl-Release nachlegen.
Wenn Ihr Euch jemals gefragt habt, wie Science-Fiction Flair mit Black Sabbath Sounds klingt, dann ist es hier genau so. Wenn man dazu noch das locker Treibende genauso wie das schleppend Schwerere, mit dem gewissen psychedelischen Impact, mag, ist man bei Low Orbit genau richtig.
Das Album eröffnet mit dem Intro „Space Capsule“. Dort stoßen blubbernde kosmische Sound-Effekte direkt in die Stratosphäre hinaus.
„UForb“ beginnt schwerelos. Eine kosmische Bassline mit spacigen Effekten trägt die doomigen Riffs in den Song. Ein psych-stoner Freakout wird gezündet und mit schweren Soundwellen werden die Lautsprecher ideal in orbitale Schwingungen versetzt.
„WitchKing“ kommt verschwommen mit Basslines und eingestreuter psych-Gitarre daher. Das zähflüssige Feuer und Tempo kriecht kräftig, aber auch mit sphärischen Gesangssequenzen durch die Tonspuren.
Wie der folgende Titel „International Bass Station“ schon ankündigt, bringt ein deftiges Bassmonster, getragen von einem spacig-doomigen Lavastrom, die gesamte Soundstation zum Erbeben. Ein Orbitkracher vom Feinsten!
„Angel Lust“ und „Starship & Monoliths“ sind zwei Tracks, die eine Mischung aus mystischer Schwerkraft und akustischem Drive aufweisen. Besonders „Starship & Monoliths“ ist ein wahrhafter Ohr-Brenner. Die surrenden Gitarren fliegen über die getragen lässigen Bassklänge und alles wird mit taktbeschwingten Drums untermalt. Ein herrlicher Song, der sich im Lauschzentrum zum glühenden monolitischen Dauerbrenner entwickelt.
Im Anschluss geht gleich das Slow-Riffmonster „Lost“ an den Start! Das ist eine regelrechte Stoner-Doom Hymne. Mit kräftigen Vocals, sägenden Gitarrentönen, satten Schlagzeug- und Basspassagen wird der Song, mächtig rollend und ständig groovend, angetrieben.
Diese Jungs wissen, wie Sie Ihre Instrumente, passend zum Soundfeeling, handhaben und einsetzen müssen. Das spiegelt sich auch bei „TreeHowl“, einer melodiösen und kraftvollen Doom-Ballade, wieder. Die Band schlägt zunächst eine ruhigere Route ein. Die Atmosphäre und der Gesang gehen das Tempo etwas sanfter an. Im Verlauf des Songs wechseln sich eindringlichere Klangspitzen mit dieser getragenen Gangart ab.
Mit „Cosmic Wobble“ läuft dann noch mal ein fluffig steiniges wah-wah Instrumental durch den Orbitäther um das letzte Stück anzukündigen.
„The Sloth“ schließt zum Albumausklang mit geschmeidigen Fuzzy-Bass und schimmernden Drums ab. Mystisch und gefährlich klingt es an. Fortschreitende Slowmotionwellen von Feedback und Verzerrung beschleunigen das Tempo nach oben, fallen dann wieder zurück und starten erneut durch. Das ist zum Ende natürlich noch mal eine feine Sache.
Dieses Album gefällt, in seiner gesamten Art. Es hat die Qualität sowie den Charme und die Konsistenz des klassischen 70er psych-Rocks. Es ist getragen, schwer und gleichzeitig lässig fuzzy gespielt. Die gesamte spielerische Patina, eine Mixtur von Sabbath-lastigen Riffs und zeitgemäßen Stonersound aus dem SciFi-Universum, kommt wirklich unglaublich gut….. (Charly+Tom)
Das Album erscheint im April 2016 via Pink Tank Records als Color Vinyl.
Line-up:
Angelo Catenaro – Guitar, Vocals
Joe Grgic – Bass/Space Trips
Emilio Mammone – Drums
Tracklist:
01 – Space Capsule (2:37)
02 – UForb (5:05)
03 – WitchKing (4:17)
04 – International Bass Station (5:40)
05 – Angel Lust (7:44)
06 – Starship & Monoliths (5:44)
07 – Lost (5:30)
08 – TreeHowl (7:16)
09 – Cosmic Wobble (3:40)
10 – The Sloth (7:41)
Low Orbit – Bandcamp
Pink Tank Records – Low Orbit-Vinyl Factz
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